Nach einer Woche war es dann soweit und alle im Berry's waren aus dem Häuschen, als Emma wie an jedem Vormittag reinkam.
„Emma, Emma!", kam Tessa zu ihr gelaufen.
„Was ist denn los, Tessa?", fragte sie verwundert.
„Hast du schon das Neueste gehört? Die alte Villa am Ende der Straße wurde verkauft. Da ziehen jetzt Leute ein.", erzählte sie aufgeregt.
„Ben hat mir letzte Woche schon erzählt, dass es jemand kaufen wollte. Aber die ziehen da doch nicht ein. Die werden es abreißen.", erklärte Emma.
„Und du hattest nicht einen Gedanken daran verschwendet, es uns zu erzählen?", grummelte Tessa?
Emma lachte und schüttelte den Kopf. Sie wusste, was für eine Tratschtante Tessa war, die immer über alles Bescheid wusste, was sie in den meisten Fällen Ben zu verdanken hatte.
„Ich bin gespannt, ob sie mal hier vorbeikommen. Was das wohl für Menschen sind?", fragte sich Tessa mehr selbst als Emma.
„Reiche Menschen, Tessa.", winkte Emma ab und schmunzelte. Tessa schaute sie entgeistert an. Sie mochte es nicht, wenn Emma überheblich wurde.
„Tessa, wenn sie so reich sind, dass sie sich diese Villa kaufen können, dann werden die sicher in noblere Restaurants essen gehen, als in diesem Pub.", wies sie Tessa darauf hin.
Und sie hatte Recht. Das Pub hatte wohl einen sehr guten Ruf, jedoch war es kein fünf Sterne Luxusrestaurant.
„Hier sind auch schon sehr wohlhabende Leute rein und raus gegangen, liebe Emma. Denk doch mal an den Banker, der letztens hier war. Ich wette darauf, dass er wiederkommt." Emma schmunzelte.
„Nun, das kann wohl gut sein. Trotzdem glaube ich, dass diese Leute sich für zu elegant halten.", murmelte sie und band sich ihre Schürze um. Dann hockte sie sich hin und streichelte ihren besten Freund.
„Nicht wahr, Toni? So reiche Spießer brauchen wir hier nicht. Die denken doch sowieso, dass die etwas Besseres sind." Toni bellte aufgeregt. Emma lachte und ging in die Küche. Tessa stützte sich auf die Theke, schaute Emma nach und schüttelte den Kopf: „Wann wirst du endlich erwachsen, Kind?"
Wie immer lief Emma gut gelaunt durchs Berry's und brachte den Gästen ihre Bestellungen.
„Hey, Mo. Du solltest vielleicht mal ein, zwei Stücke weniger essen. Bald siehst du auch wie eine Sahnetorte aus.", rief Emma lachend.
„Emma, du solltest vielleicht selber mal ein paar Stücke mehr essen, so mager, wie du bist.", bellte Mo zurück.
„Hey, das nennt man Top-Model-Figur.", zwitscherte Emma. „Wenn das so ist, dann heute noch ein Stück Sahnetorte extra.", gab Mo trotzig frech als Bestellung auf. Emma lachte und meinte: „Gut, wenn du meinst, dass das die neue Traumfigur ist, werde ich es allen weitersagen."
„Emma, willst du mich heiraten?", fragte Mo Emma zum wiederholten Male.
„Nein, Mo. Immer noch nicht.", schmunzelte sie.
„Irgendwann sagst du entweder Ja, oder bereust es bitter. Vielleicht komme ich dann nicht mehr her.", versuchte Mo zu flirten.
„Und wer isst dann unsere Sahnetorten? Wir gehen pleite ohne dich.", gab sich Emma besorgt.
„Das ist wahr.", lachte er.
Emma drehte sich herum. Da saß schon der nächste Gast:
„Hey Michel."
„Na, Emma. Fleißig?", fragte Michel rethorisch.
„Kennst du mich anders?", fragte sie. Er schüttelte den Kopf und lachte. Wieder am nächsten Tisch saß eine Frau, die gerade ihre Hand heben wollte.
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Leben, lieben und niemals aufgeben
RomantikEmma war eine schlagfertige, lebensfrohe, junge Frau, die schon seit Jahren mit ihrem Hund Toni mitten in einer Kleinstadt wohnte. Sie arbeitete in einem Pub, dem Berry's, das gerade um die Ecke war. In ihrem Stadtteil war sie bekannt dafür, dass s...