Kai
Ich wartete bis Kathley eingeschlafen war und würde dann für ein paar Minuten zu Jason hoch gehen. Mir war bewusst, dass Kathley keinen Arzt haben wollte, aber ihre Verletzungen am ganzen Körper waren schwer. Sie sollte sich wenigstens durchchecken lassen, von meinem Privat Arzt, wenn sie nicht ins Krankenhaus gehen möchte. Meinen Arm, der unter Kathley's Kopf lag zog ich langsam hervor und lauschte auf ihr regelmäßiges Atmen. Lange hatte sie gebraucht um einzuschlafen und hoffe, dass sie gut durch schläft und nicht zwischen durch aufwacht. Den Fernseher schaltete ich aus, da gerade der Abspann lief und ich zog mir schnell was drüber. Die Schlafzimmer Türe öffnete ich leise und schloss sie wieder. Die Nachricht an Jason tippte ich so schnell es ging, in mein Handy ein und joggte zur Haustüre.
„Wie geht es ihr?" war das erste was von Jason kam, als er mir die Türe öffnete. Ich trat ein und nickte langsam mit den Kopf.
„Sie war vorhin mit mir baden." flüsterte ich. Jason hatte es anscheinend gehört, denn er sah mich mit riesigen Augen an.
„Sie sagte, dass wenn sie ihre Augen schließt, dass sie Ryle sieht." ich schüttelte den Kopf und lies mich auf die Couch nieder. Jason pflanzte sich neben mich und holte seinen Laptop hervor.
„Tyler hat heraus gefunden, wo er wohnt." sprach Jason, sah zu mir und dann auf den Laptop. Aber anscheinend war das noch nicht alles, was Jason mir mitteilen wollte. Jason zeigte auf ein Haus, an was ich mich sofort erinnerte. Ich lehnte mich zurück und sah ihn geschockt an.
„Ernsthaft?" fragte ich nochmal und beugte mich erneut zu dem Laptop vor.
„Er wohnt mit ihr in einem Haus?" fragte ich und Jason war auch alles andere als begeistert. Ich lehnte mich zurück und fuhr mit meiner Hand durch mein Gesicht.
„Hat sie die Polizei erwähnt?" fragte Jason, der den Laptop ausmachte und dann aufstand. Ich schüttelte nur mit den Kopf und biss mir auf die Lippe.
„Mit keiner Silbe." sprach ich und hoffte, dass sich diese Ansicht ändern würde. Jason lief in seine Küche und holte etwas aus dem Kühlschrank, was sich wie Bier anhörte, heraus.
„Kannst du sie überzeugen?" fragte er mich als er wieder zurück gelaufen kam und mir eine Bierflasche reichte. Dankend nahm ich sie an und zuckte mit den Schultern. Ich hoffte es, denn was anderes würde Jason nicht übrig bleiben.
„Ihr habt aber die Wohnung sauber gemacht." entgegnete ich und sah zu Jason. Er schüttelte mit dem Kopf und holte sein Handy aus der vorderen Hosentasche heraus.
„Als Tyler rein kam, hatte er alles gefilmt." ich schluckte. Ich wollte es mir nicht ansehen. Den Schmerz, den Kathley fühlen musste, will ich nicht auch noch fühlen. Als Jason das Video abspielen wollte schüttelte ich nur mit dem Kopf und trank einen großen Schluck. Er lehnte sich neben mich und zusammen sahen wir irgendwo hin und tranken unser Bier.
„Sie schläft in deinem Bett?" Brach Jason die Stille und ich sah mir erhobene Augenbrauen zu ihm.
„Was denkst du denn?" fragte ich ihn und musste mir mein Lachen verkneifen.
„Das ich sie auf der Couch schlafen lasse?" nun lachte Jason und auch ich konnte es nicht mehr unterdrücken. Jason schüttelte den Kopf und hatte kaum Kontrolle über sein lachen.
„So meinte ich das nicht." er sah mich wieder ernst an und sich meine Mundwinkel glitten wieder nach unten.
„Ich lasse sie, in so einer Situation oder allgemein, nie in einem der Gästezimmer schlafen." entgegnete ich und trank den letzten Schluck von meinem Bier. Jason nickte nur und trank ebenfalls sein Bier aus. Ich stand von seiner Couch auf und lief zur Türe.
„Wenn du oder Tyler." mehr musste ich nicht sagen, denn Jason nickte mit den Kopf.
„Sagen wir dir Bescheid." ich bedankte mich und lief aus der Türe.Am nächsten Morgen wurde ich wach und lies meine Hand zu der anderen Bettseite gleiten. Als ich spürte, dass niemand daneben lag, war ich schlagartig wach und sah auf die leere Bettseite, wo Kathley liegen sollte. Ich drehte mich zur Türe und hörte, wie jemand das Radio angemacht hatte und dazu sang. Meinen Kopf lies ich wieder im Kopfkissen sinken und schloss meine Augen. Kräftig seufzte ich einmal und stand von meinem Bett auf. Meine Füße trugen mich ins Badezimmer, wo ich mich erstmal auszog und unter die Dusche stellte. Meinen Kopf lies ich hängen und das Wasser prallte in meinen Nacken, an meinen Körper herunter. Ich wusch mich, stellte das Wasser aus und stieg aus der Dusche. Um meine Hüfte legte ich ein Handtuch und putzte erstmal meine Zähne.
Mit einem Handtuch um meine Hüfte lief ich in mein Schlafzimmer und zog mir frische Sachen an. Als ich Richtung Küche lief, würde ich Musik lauter und auch der Gesang war besser zu hören. Kathley stand, mit dem Rücken zu mir, am Herd und machte irgendwas. Ich setzte mich auf einer der Barhocker und sah ihr dabei zu. Anscheinend ging es ihr besser, denn sie bewegte ihre Hüfte, wie im Club.
„Guten morgen." sprach ich mit meiner rauen Stimme und Kathley drehte sich erschrocken zu mir herum. Anhand ihrer Körperhaltung konnte ich erkennen, dass sie in Angriffsposition stand. Sie stellte sich wieder normal hin und hielt sich ihre Brust, wo ihr Herz lag.
„Musst du mich so erschrecken?" fuhr sie mich an und schaltete den Herd aus. Belustigt sah sie mich an und suchte in den Schränken etwas.
„Der erste Schrank links oben." gab ich ihr die Hilfe, nach Tellern zu suchen. Sie drehte sich zu mir herum, lächelte etwas und nahm dann zwei Teller heraus. Sie stellte die Teller zu den Plätzen und legte dann das Gebraten drauf. Schüchtern lächelte sie mich an, was ich erwiderte.
„Hoffe, dass es dir schmeckt." flüsterte sie, strich sich ein paar Haare aus dem Gesicht und setzte sich neben mich. Kathley hatte noch ein paar Brötchen aufgebacken und sie in einen Korb vor uns gestellt.
Das Essen verlief ruhig und entspannt. Gerade als sie aufstehen wollte, hielt ich sie an ihrem Handgelenk fest und setzte sie wieder auf den Stuhl.
„Was ist los?" fragte sie mich verwirrt und sah auf meine Hand, die ihre noch fest hielt. Ich seufzte und setzte mich schräg zu ihr.
„Wegen gestern," Kathley schüttelte schon den Kopf ohne zu wissen was ich von ihr möchte.
„Hör mir bitte zu." Ich legte meine Hand an ihre Wange und sie sah mich an. Ihre blauen Augen strahlten Verzweiflung aus.
„Geh zur Polizei und lass eine einstweilig Verfügung erstellen." riet ich ihr, doch wieder schüttelte sie mit dem Kopf und hatte Tränen in den Augen.
„Ich hab Angst, Kai." Tränen flossen aus ihrem Gesicht. Mit meinem Daum wischte ich diese weg und zog sie auf meinen Schoß. Rittlinks saß aus auf meinem Schoß und hatte ihre Arme in meinen Körper gelegt.
„Ich weiß Honey. Ich weiß."
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A Girl for one Night
RomanceTextausschnitt: So leis wie es ging, schlich ich aus dem Apartment und schloss die Türe. Den Rest rannte ich bis zum Fahrstuhl und drückte, wie eine bekloppte, auf den Knopf. Als endlich die Türe aufging und ich hinein ging, ohne auf etwas in meine...