Nach einigen Wochen, in denen sich Ariana vollständig erholt und sich an das Leben als Vampir eher gewöhnt hatte, wollten sie und Francesco einen Stadtbummel machen. Bisher war sie nur einmal draußen in der Sonne gewesen, aber sich meistens im Schatten aufgehalten.
Dank Francescos Freunden, die sehr nett waren, hatte sich Ariana entschieden, bei ihnen zu bleiben. Natürlich hatte sie die Wahl gehabt, wo anders zu leben, aber allein Francesco war ein Grund, bei Luna Rossa zu bleiben, auch wenn sie kein Mitglied war.
Es war später Herbst, doch die Sonne wärmte ihre etwas blassere Haut. Ariana seufzte zufrieden, als sie mit Francesco durch die Straßen Roms schlenderte. Sie wollten, trotz der kühleren Temperaturen, ein Eis essen gehen.
Francesco hielt ihre Hand beim Spazierengehen. Er liebte es, sie zu spüren. Egal ob sie sich umarmten, Sex hatten oder einfach Hand in Hand waren. Ihre kleine zarte Hand in seine zu spüren war für ihn das intimste und innigste, was es gab. Er liebte sie so sehr, dass es ihm die Zehenspitzen zum Kribbeln brachte, wenn er sie nur ansah. Das Herz schlug ihm immer bis zu Hals, wenn er ihr Lachen hörte. Wenn sie glücklich war, dann war er es auch.
„Weißt du noch, als deine Verwandlung noch jung und frisch war, nachdem du es erfahren hast? Du hast dich gewundert, warum du dennoch menschliches Essen zu dir nehmen kannst?", fragte Francesco Ariana und schmunzelte leicht über diese Situation, die vor Wochen geschehen war. Ihre Verwunderung hatte ihn zum Lachen gebracht.
Spielerisch stupste sie ihn in die Seite. Und ob sie das noch wusste! „Erinnere mich nicht daran. Ich hatte gedacht, sie können sich nur von einer bestimmten Mahlzeit ernähren", schnaubte sie. Um ihre Identitäten nicht zu verraten, hatten sie sich darauf geeinigt, andere Worte dafür zu benutzen. Ariana war es wichtig, dass Francesco und seine Freunde weiterhin so leben konnten wie zuvor. Ohne Angst haben zu müssen, von Fremden belagert zu werden.
„Nur zu Tarnung", sagte Francesco. „Doch unser Körper hatte sich mit den Jahren dran gewöhnt, sodass er auch sowas zu sich nehmen kann. Ich musste insgeheim irgendwie ein Schmunzeln verkneifen. Weißt du noch, als wir gemeinsam gekocht haben?"
„Ja", gestand sie verlegen. „Aber ich würde auch nicht unbedingt gerne auf das Essen verzichten. Dazu mag ich einige Speisen einfach zu gerne. Vielleicht wäre ich Amok gelaufen, wenn ich nicht mehr in der Lage wäre, all das gute Essen genießen zu können." Tatsächlich wäre sie darüber unendlich traurig gewesen.
Als sie weiterliefen und über den Marktplatz schlenderten, räusperte sich hinter ihnen jemand.
Francescos Nase nahm einen Geruch wahr, den er nur zu gut kannte. Sie drehten sich um und sahen ihn auch schon. Vincenzo.
Er stand einfach nur da, seine Hände in den Hosentaschen vergraben und Francesco und Ariana mit einer emotionslose Miene anstarrend.
„Vincenzo!", knurrte Francesco und zog seine Frau näher an sich. Bereit sie zu beschützen.
„Das ist wirklich Vincenzo?", fragte Ariana ungläubig. Es war der gleiche Mann, der sie angesprochen hatte.
Dieser hob abwehrend seine Hand. „Ich bin nicht hier, um zu streiten, Francesco. Aber ich habe nach dir gesucht", sagte er sachlich, ohne großartige Emotionen in seine Stimme zu legen. Vincenzos Blick ging zu Ariana und es sah aus, als würden seine Augenwinkel zucken. Seine Nase nahm den Geruch eines Neulings wahr. „Gehört sie zu uns?"
Enger zog Francesco sie an sich. „Sie ist einer von uns und gehört zu mir. Sie ist meine Gefährtin. Ihr kennt einander bereits."
Als Ariana ihm ihre erste Begegnung mit Vincenzo erwähnt hatte, war er zuerst schockiert, doch nun war er neutral und wusste, Vincenzo würde sie nicht grundlos aufsuchen und warnen. Denn es ging ja um Elias und ganz sicher jetzt auch.
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Der Hunger nach Dir [Luna Rossa - Reihe Band 1]
VampireVom Exfreund betrogen und sich völlig ungeliebt fühlend hat Ariana die Schnauze voll von Männern. Es ist besser, sich ihrer wahren Leidenschaft zu widmen und dort ihre Gefühle spielen zu lassen. Doch was, wenn sie einmal etwas liegen lässt und ein...