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Das grüne Gras kitzelte unter meinen Füßen währenddessen die Sonne angenehm auf mich hinab schien. Anders als erwartet hatten die beiden Geschwister mich nicht verschleppt um mich umzubringen, sondern um mir einen weiteren wunderschönen Ort zu zeigen.

Wasser plätscherte von einer kleinen Klippe hinunter in eine Art See und der Platz drum herum war mit Sand ausgelegt. Trotz dessen, dass es hier wunderschön war, plagten mich Zweifel. Spätestens in wenigen Minuten, dann wenn die anderen beiden ins Wasser wollten, müsste ich ihnen beichten, dass ich nicht schwimmen konnte.

Es hatte sich nie dazu ergeben, immerhin spielte mein halbes Leben im Krankenhaus. Mein Griff um Seans Hand, welche ich vor einiger Zeit einfach genommen hatte, wurde stärker und veranlasste ihn zum Stehen bleiben. Mit gehobenen Augenbrauen sah er mich an, nicht wissend was jetzt kommen würde.

Meine Wangen nahmen schon jetzt einen zarten rosa Ton ein und verlegen senkte ich meinen Blick zu Boden währenddessen ich nur für ihn hörbar flüsterte: „Ich kann nicht schwimmen."

Einige Zeit sagte er nichts, starrte mich einfach nur an und grinste dann wie ein Honigkuchenpferd. Im Gegensatz zu ihm fand ich diese Tatsache ganz und gar nicht lustig weshalb ich ihm verärgert entgegen blickte und mich anschließend von ihm abwandte. Natürlich war es komisch, eine achtzehnjährige die nicht schwimmen konnte, aber so super lustig war es nun auch nicht.

„Amanda. Hey.", an meinen Schultern drehte er mich wieder zu sich und wiederwillig schaute ich ihn an. Seine dunklen Augen hatten sichtlich ihren Spaß währenddessen mir etwas ganz anderes durch den Kopf ging. Ohne es zu wollen sprach ich die Frage aus, schämte mich aber im Nachhinein.

„Wieso nennst du mich immer Amanda?"

Sein Mundwinkel zuckte und man konnte ihm ansehen wie schwer es für ihn war sein Grinsen zu unterdrücken, dennoch war ich ihm dankbar, dass er es wenigstens versuchte: „Ich mag den Namen und finde er passt besser zu dir als Amy.", erwidert er schlicht und ergriff meine Hand um mich weiter zu ziehen. Chiara, welche schon viel weiter vorne war als wir, hatte nichts von unserem Gespräch mit bekommen.

Sie legte eine große Decke auf den Boden, stellte ihre Tasche an den Rand und zog sich ihren Rock und das Top aus. Ich bewunderte sie für ihre umwerfende Figur, dabei war ich selbst nicht wirklich dick. Sie hatte eine schmale Taille, einen schönen Busen und lange Beine.

„Willst du dich gar nicht ausziehen?", fragte sie an mich gewandt und lächelte. Zu gerne hätte ich ja gesagt, hielt mich aber zurück und schüttelte den Kopf. Narben zierten meinen Körper, daher war es mir immer wieder unangenehm vor anderen zu stehen und kaum etwas an zu haben.

Erst jetzt bemerkte ich, dass Kürbiskopf sich das Shirt ausgezogen hatte und mir somit blick auf seine trainierten Bauchmuskeln gewährte. Ich wollte nicht starren, konnte meine Augen aber eben so wenig von ihm abwenden wie ich es eigentlich wollte.

Chiara sagte etwas, was ich aber nur am Rande meines Bewusstseins mit bekam, und sprang dann ins Wasser wo sie anfing umher zu plantschen. Ihr Bruder dagegen kam immer näher zu mir, bis er schließlich nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt stehen blieb.

Ohne es zu bemerken hatte sich mein Mund etwas geöffnet weshalb ich ihn schnellstmöglich wieder schloss. Zugegebenermaßen fühlte ich mich wie in einem schlechten Film wo das Mädchen immer den Typen anstarrte als sei er ihr zukünftiger Ehemann.

„Lust schwimmen zu lernen?", neckisch wackelte mein Mitbewohner mit den Augenbrauen ehe er mich mit Schwung über seine Schulter warf und aufs Wasser zu rannte. Dass ich noch meine Kleidung trug war ihm anscheinend vollkommen egal.

Statt mich zu wehren wie es andere Mädchen tun würden ließ ich es zu das er mich trug. Das hüfthohe Kalt empfing mich unerwartet und ließ mich in der Bewegung inne halten. Der Kürbis hatte mich hinunter gelassen, ohne jegliche Vorwarnung.

„Kürbiskopf.", kam es keuchend aus meiner Kehle ehe ich meine Hände dazu nutzen einen Schwall Wasser auf ihn zu schütten. Aus weit aufgerissenen Augen sah er mich ungläubig an, schüttelte seinen Kopf und tat es mir gleich.

„Ich werde diesen Namen nie wieder los oder?", harkte der brünette Kerl wissend nach während er mich an sich zog, sodass ich meine Beine um seine Hüften schlang. Die plötzliche Nähe zu ihm machte mich nervös, beruhigte mich zu gleich aber auch.

Atem der an meinem Ohr abprallte ließ mich nach Luft schnappen, sie anhalten und erst auslassen als es wirklich nötig war. Mein Herz schlug unkontrolliert und ich hatte das Gefühl als wüsste er von der Wirkung die er auf mich hatte: „Niemals.", verbesserte ich ihn trotzdem und grinste.


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