Du glaubst mir

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Cassy

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, meine Eltern nach so langer Zeit wiederzusehen und in die Arme schließen zu können. Man bemerkt erst, dass man Menschen vermisst hat, wenn sich 5 Monate wie 5 Jahre anfühlen. Mein Vater hielt uns die Eingangstür auf und wir schritten herein mit unseren Koffern im Schlepptau. Ich kenne meinen Dad, sobald Jared von einem Thema beginnt zu erzählen, welches ihn selbst auch interessiert, wird er diese Böse Miene ablegen. Und da gibt es nur ein Haupthema, über welches mein Vater am liebsten redet...Football. Ob Jared auch so ein Football Fan ist, weiß ich selbst noch garnicht, aber falls ja steht er gut da und wenn er dann auch noch die Buffalo Bills am besten findet, bekommt er wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit als alle anderen hier. Meine Mutter ist ja schon hellauf begeistert von ihm. Wie man an ihrer Reaktion, die leicht peinlich für mich war, vorhin schon bemerken konnte. Mit dem Fahrstuhl fuhren wir hoch in die Etage in der sich das Apartment befindet. Mein Vater schloss die Tür auf und in dem selbem Moment, öffnete sich die Tür von dem Apartment gegenüber. Es war Peter, der mit seinem Laptop unter dem Arm durch die Tür hinaustrat.
„Hey Peter. Lang nicht mehr gesehen.” Begrüßte Ich ihn. Er schob mit seinem Zeigefinger seine Brille zurück. Seine Haare waren ein wenig verzaust. Aber anders habe ich sie auch noch nicht gesehen.
„Hallo Cassy. Ich muss los. Bin spät dran. Freut mich das du da bist.”
Er warf mir noch eine Handbewegung zu und lief dann davon. Peter wohnt gegenüber. Er ist das Ebenbild eines Nerdes aus diesen Kitschigen Highschoolfilmen. Immer etwas verpeilt, schüchtern im Umgang mit Menschen, insbesondere Mädchen, aber verdammt Klug. In Jareds Blick konnte ich deutlich die Fragezeichen erkennen. Ich hoffe er denkt nicht, dass Peter einer meiner Ex’s sein könnte. Denn Peter ist vielleicht ganz nett, aber ganz und garnicht mein Fall. Wir traten ein und meine Mutter brachte uns ins Gästezimmer.
„Kommt erstmal an und ruht euch etwas aus. Wir sehen uns in einer Stunde zum Abendessen.”
Während sie das sagte, schaute sie nicht mich an. Sie schaute zu Jared und zwinkerte ihm sogar zu, als sie das Zimmer wieder verließ. Ich konnte nicht anders als mit den Augen zu rollen.
„Ich muss mich für das Verhalten meiner Eltern entschuldigen. Meine Mutter sie ist manchmal, naja…sie ist einfach ein bisschen Komisch. Und mein Dad, der taut auch noch auf. Sprich einfach mit ihm ein wenig über Football und dann bricht das Eis.”
Die ganze Situation war mir etwas unangenehm. Es ist schon etwas länger her, dass ich meinen Eltern jemanden vorgestellt habe, der mir wirklich wichtig ist. Meine Gedanken kreisen und ich weiß nicht was ich tun würde, wenn meine Eltern ihn nicht mögen würden und ihn nicht akzeptieren. Ich versuche dennoch optimistisch zu denken.
„Du musst dich für nichts entschuldigen Cassy. Ich bin froh deine Eltern kennenlernen zu dürfen, egal wie sich das Verhältnis entwickeln wird. Mach dir nicht so viele Gedanken. Wir packen jetzt erstmal aus und dann sehen wir weiter.” Jared nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Er hob unsere Koffer aufs Bett und wir legten unsere Sachen in die Kommode. Üblich lasse ich die Sachen meistens im Koffer. Gerade bei einer Woche lohnt sich das meineswissens nicht sonderlich sie auszupacken…aber wenn Jared das so möchte tun wir das. Auch meiner Mutter ist es lieber, wenn wir sie auspacken. Sie denkt sonst, wir würden uns nicht wohlfühlen und direkt wieder gehen wollen. Unsere Badartikel brachte Jared ins direkt benachbarte Badezimmer. Als ich vorhin meine Momente im Auto hatte und zu Whitney Houston gesungen habe, war es mir schon etwas unangenehm, dass mich Jared auf meine Stimme angesprochen hatte. Ich singe schon oft. Meistens unter der Dusche oder wenn ich mit anderen Dingen beschäftigt bin, wie aufräumen oder so, aber das ich angeblich singen kann? Das kann ich noch nicht ganz glauben...zumindest habe ich noch nie darüber nachgedacht, weil es mich auch nicht sonderlich interessierte. MakeUp ist mein Ding. Und nicht das Singen. Ich öffnete die Balkontür und trat hinaus, auf einen kleinen Balkon der einen Fabelhaften Ausblick auf den Fluss bietete, auf die benachbarte Golfanlage und die Auffahrt mit beiliegendem Parkplatz. Ich beobachtete auf dem Parkplatz eine Frau, die ein kleines Mädchen an ihrer Hand hielt. Das Mädchen weinte und zerrte wie verrückt an der Hand ihrer Mutter. Sie stampfte wild mit ihren Füßen auf den Boden. Die Mutter ging vor dem Mädchen in die Hocke und fuchtelte wild mit ihrem Zeigefinger vor dem Gesicht des Mädchens hin und her. Die Frau sagte dem Kind irgendetwas, woraufhin das Kind aufhörte zu weinen und stattdessen anfing zu lächeln. Dann liefen beide weiter und stiegen in ein roten Mini ein. Ich ließ meinen Blick weiter über den Parkplatz schwenken und landete bei einem Auto in welchen ein Pärchen wild miteinander rumknutschten. Ich hoffe sie vergessen nicht, dass sie in der Öffentlichkeit sind und haben sich unter Kontrolle.  Immerhin sind Momente davor eben noch eine Mutter mit ihrem Kind an ihnen vorbeigegangen. Direkt daneben stand ein Dunkler SUV.
„Den kenn ich doch!” sagte ich nur zu mir selbst.
„Wen kennst du?” fragte mich Jared, der sich in diesem Moment von hinten näherte und meinen Nacken küsste. Das kann doch kein Zufall sein. Das ist genau das gleiche Auto, was ich auch vor dem Hotel stehen sehen hab.
„Den SUV! Den hab ich 2 mal vor dem Hotel gesehen! Jetzt ganz plötzlich ist der hier in Portland, 6 Stunden entfernt! Das kann doch kein Zufall sein!”
Das ist zu bizar das es sich um einen Zufall handeln kann und der ganze Stress mit Colson…ich will es mir nicht ausmalen, aber vorstellen könnte ich es mir schon, dass er dahinter steckt. Allein diese Komischen Nummern die er vor kurzem Abgezogen hatte. Die Sache auf dem Parkplatz, der Brief. Bitte lass es eine Vernünftige Erklärung dafür geben.
„Bist du dir sicher, dass es sich um das selbe Auto handelt?”
„Mehr als sicher. Das ist das Auto! ”
„Da ist grad keiner beim Auto zu sehen. Lass uns warten bis jemand auftaucht.”
Ich muss der Sache auf die Spur gehen. Vielleicht ist es Zufall, vielleicht ist es keiner. Aber ich muss es trotzdem wissen. Ich finde es zu merkwürdig.
„Heute morgen, als ich aufgestanden bin, gegen 5, bin ich ins Badezimmer gegangen um mich fertig zu machen. Da schaute ich aus dem Fenster und konnte einen Mann sehen, wie er hoch zu mir ins Badezimmer schaute. Unsere Blicke haben sich getroffen, er schaute schnell weg und fuhr dann davon. Dann als ich zum Getränkeautomaten lief, huschte ein Mann schnell um die Ecke. Der trug den selben Hut und einen zum verwechselnähnlichen Mantel, wie der, der im Auto davonfuhr. Und dann, als wir beide gemeinsam auf dem Parkplatz zum Auto gingen, hab ich genau den selben SUV stehen sehen. Bitte Jared, sag mir das ich nicht spinne und du das auch Eigenartig findest.”
„Ja du hast recht. Eigenartig ist das schon. Lass uns ersteinmal abwarten bis da jemand auftaucht, dann werde ich mit dem jenigen reden. Okay?”
„Okay” antwortete ich und nickte dazu. Immerhin findet er das auch eigenartig.. Das letzte was ich jetzt gebrauchen könnte wäre, wenn er denkt ich wäre verrückt.
„Das Essen ist fertig.” Rief meine Mutter aus der Küche. Jared machte eine Richtungsdeutende Kopfbewegung, lächelte mir zu und wir gingen Abendessen.

Bad boy in love: Jared Padalecki Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt