Harry Potter und seine kleine Schwester 2

Kapitel 33

Dumbledore tippte mit seinem Zauberstab gegen die Sessellehne und plötzlich schoss ein Kopf daraus hervor. "Bei Merlins Bart!", rief der ältere Mann. Ich schreckte zurück und klammerte mich an Harrys Arm. Der Sessel mit Kopf stand auf, wurde menschlicher. "Ist nicht nötig mich auseinanderzunehmen, Albus", empörte sich der Kopf. "Ich muss dir sagen, du bist als Sessel schon sehr überzeugend, Horace", sagte Dumbledore, während die Sesselgestalt immer mehr der eines Menschen in Pyjama wich. "Ja, das liegt an der Polsterung. Die Füllung habe ich von Natur aus. Was hat mich verraten?" "Das Drachenblut", sagte Dumbledore und er klang schon fast amüsiert. Der Blick des Mannes wanderte an Dumbledore vorbei zu uns. "Oho", machte er. "Ah ja. Darf ich vorstellen. Harry, Luna, das hier ist ein alter Freund und Kollege von mir, Horace Slughorn. Horace, naja, wer das ist, weißt du ja", stellte Dumbledore uns mehr oder weniger vor. "Harry und Luna Potter", lachte der Mann leise.

"Also, was soll das Theater, Horace? Du hast doch wohl nicht zufällig jemand anderes erwartet." "Jemand anderes? Ich weiß nicht, wovon du sprichst! Ach, was soll´s. Die Todesser wollen mich seit über einem Jahr rekrutieren. Weißt du, wie sowas ist? Zu diesen Leuten kann man nicht zu oft nein sagen, also bleib ich nirgends länger als ne Woche! Die Muggel, die hier wohnen, sind auf den kanarischen Inseln." "Ich finde wir sollten die Wohnung für sie wieder in Ordnung bringen", beschloss Dumbledore und schwenkte seinen Zauberstab. Ich brachte mich geduckt hinter Harry in Sicherheit und beobachtete fasziniert, wie alles sich wieder reparierte und an seinen Platz flog. "Das hat Spaß gemacht", schmunzelte Dumbledore. "Darf ich mal die Toilette benutzen?" "Na klar, nur zu. Denk ja nicht, ich weiß nicht, was du hier willst, Albus. Die Antwort ist nein, nach wie vor. Ein klares nein. Unwiderruflich und eindeutig." Slughorn war schon ein seltsamer Typ. Was Dumbledore wohl von ihm wollte? Dumbledore verschwand und Harry und ich waren mit Slughorn allein.

"Sie ähneln sehr Ihrem Vater, Harry. Und Sie Ihrer Mutter, Luna. Ach ja, die wunderbare Lily. Ist unglaublich klug gewesen. Umso beeindruckender, wenn man sich vor Augen führt, dass sie Muggelblut hatte." "Meine beste Freundin ist muggelstämmig. Sie ist Jahrgangsbeste", fuhr Harry ihn an. "Glauben Sie bitte nicht ich hätte Vorurteile, nein. Ihre Mutter hat zu meinen absoluten Lieblingen gehört. Sehen Sie nur, da ist sie. Ganz vorn." Harry und ich folgten mit dem Blick Slughorns Finger. Ohne auf Harry zu achten, trat ich näher an die Sammlung aus sich bewegenden Bildern. "Alles meine, jeder einzelne. Ehemalige Schüler, meine ich." Auf dem einen Bild fand ich unsere Mutter, mein Blick blieb an ihr kleben. "Bestimmt erkennen Sie den Chefredakteur des Tagespropheten. Er empfängt stets meine Eule, wenn ich zum Tagesgeschehen meine Meinung äußern will. Oder die Kapitänin der Holyhead Harpies. Freikarten, wann immer ich welche möchte. Allerdings war ich ewig nicht mehr bei irgendwelchen Spielen."

Eine Hand griff an mir vorbei und nahm sich ein Bild. Ich blickte kurz zu Harry und dann auf die Fotografie. "Ah ja, Regulus Black. Sein älterer Bruder Sirius ist vor einiger Zeit gestorben, mein Beileid dafür." Ich atmete tief durch und klammerte mich in Harrys Strickjacke. "Ich habe die ganze Familie Black unterrichtet, bis auf Sirius. Das ist ein Jammer, talentierter Bursche. Gut, Regulus kam dann in meinen Unterricht, aber einer fehlt leider." "Horace?", ertönte Dumbledores Stimme und es war als würde ich aus einer Blase auftauchen. Ich wandte mich Dumbledore zu, der mit einer Zeitschrift in der Hand zum Wohnzimmer hereinkam. "Darf ich die behalten?", fragte er und hielt die Zeitschrift hoch. Mir verschlug es die Sprache und ich war unentschlossen, ob ich lachen sollte oder nicht. "Stricken leicht gemacht?" "Ja, ich liebe Strickmuster." "Klar, aber du willst doch wohl nicht schon gehen?" Harry zog mich hinter sich her zu Dumbledore. "Ich weiß genau, wann ich verloren habe. Sehr betrüblich. Es wäre mir ein großer persönlicher Triumph gewesen, dich wieder nach Hogwarts zu holen. Sei´s drum. Du bist wie meine Freunde Mr und Miss Potter. Etwas ganz Besonderes. Naja, lebe wohl, Horace. Mach´s gut." "Tschüss", verabschiedete ich mich höflich und folgte Harry und Dumbledore aus dem Haus.

Kurz nachdem wir die Tür geschlossen hatten, wurde diese auch schon wieder aufgerissen und Slughorn rief uns nach. "Na schön, ich mach´s. Aber ich will Professor Mary Salts altes Büro. Nicht die Klokabine, in der ich vorher war. Und mehr Gehalt. Es sind verrückte Zeiten in denen wir leben. Verrückt!" "Da hat er recht", murmelte Dumbledore. Slughorn blickte sich zu allen Seiten um und schloss dann schnell wieder die Tür. Harry blickte mich an und wir mussten beide grinsen. Das war ja mal wirklich richtig seltsam gewesen. "Sir, was war das denn gerade?", fragte Harry, während wir Dumbledore den Weg entlang folgten. "Ihr seid mächtig, ihr seid begabt, ihr seid berühmt. Alles, was er für seine Sammlung schätzt. Professor Slughorn wird versuchen, euch für sich zu gewinnen. Ihr wärt gewissermaßen die Kronjuwelen seiner Sammlung. Deswegen kommt er nach Hogwarts zurück. Und es ist sehr wichtig, dass er zurückkehrt."

Wir kamen wieder an den Platz, an dem wir vorher appariert waren. "Ihr werdet heute nicht nach Little Whinging zurückkehren." "Was?", fragte ich und blickte Dumbledore an. "Und was ist mit Hedwig?", fragte Harry. "Und Pirat", warf ich ein. "Und unseren Sachen?" "Die warten schon längst auf euch", sagte Dumbledore und streckte seine Arme aus. Wir ergriffen sie und schon wechselten wir den Ort.

Hey Leute! Wisst ihr was? Ich habe so viel vorgeschrieben, dass ich beschlossen habe, eine Lesenacht zu veranstalten. Yeah! (Eine Premiere, es ist nämlich meine erste Lesenacht) Sie beginnt heute Abend um 19 Uhr. Jede halbe Stunde wird ein neues Kapitel veröffentlicht. Das machen wir so lange, bis wir keine Lust mehr haben 😉, was voraussichtlich um 23 Uhr sein wird. Aber vielleicht lasse ich mich ja auch noch dann zu einem weiteren Kapitel überreden.
Ich freue mich auf heute Abend und ich hoffe, viele von euch werden dabei sein.
Eure Ronja