29. Zwölf Jahre alt werden

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Remus' nächste Verwandlung kam schon bald und war schmerzhaft. Es war eine bitterkalte Februarnacht und der Wolf zerlegte große Teile der Hütte. Remus hatte tiefe Wunden, als er aufwachte. 

Am Tag nach seiner Verwandlung spielte Hufflepuff gegen Slytherin und hatte Remus noch die Hoffnung gewagt, das Spiel vielleicht sehen zu können, merkte er schnell, dass das nicht klappen würde. 

„Wer hat gewonnen?", fragte er Madam Pomfrey am Abend, als er sich etwas besser fühlte. 

„Gewonnen? Wobei?", fragte Madam Pomfrey. 

„Na beim Quidditchspiel heute", sagte Remus. 

„Ach das weiß ich doch nicht, es gibt auch wirklich wichtigere Dinge", sagte Madam Pomfey, „außerdem ist dieses Spiel viel zu gefährlich, dauernd muss ich verletzte Quidditchspieler zusammenflicken." 

Mit diesen Worten wuselte sie davon. Später am Abend, als sie noch einmal nach Remus sah, hatte sie dann doch noch das Ergebnis in Erfahrung gebracht. Slytherin hatte gewonnen und zwar ziemlich hoch. 

„Dann müssen wir unbedingt unser nächstes Spiel gewinnen, wenn wir eine Chance auf den Quidditchpokal haben wollen", sagte Remus, doch Madam Pomfreys Bereitschaft über Quidditch zu reden, war erschöpft und sie ging nicht weiter darauf ein. 

Als Remus endlich aus dem Krankenflügel entlassen wurde, konnte man das erste Mal in diesem Jahr spüren, dass der Frühling nicht mehr allzu weit entfernt war. Die Sonne schien und der Schnee begann zu tauen. 

„Wie geht es deiner Mum?", fragte Sirius, als Remus den Gemeinschaftsraum der Gryffindors betrat. Einen kurzen Moment stand Remus auf dem Schlauch, bevor er sagte: „Oh naja, also es geht." 

Er hatte seinen Freunden mal wieder die Lüge aufgetischt, er müsse seine kranke Mum besuchen, obwohl die Lüge sich fürchterlich anfühlte. Zum Glück begann James dann von dem Quiddtchspiel zu erzählen, das Remus verpasst hatte, und niemand ging weiter auf das Thema ein.


Allmählich wurden die Tage länger und die Sonne kam immer öfter zum Vorschein und als der Februar in den März überging, war der Schnee auf dem Schlossgelände geschmolzen und man konnte das erste Grün des Frühlings erahnen. 

Remus, dem die Kälte des Winters zu schaffen gemacht hatte, fühlte sich besser. Außerdem war bald sein Geburtstag. In ein paar Tagen würde er zwölf Jahre alt werden. Und ein Geburtstag in Hogwarts war sicher wunderschön! 

Am Morgen seines zwölften Geburtstags wurde Remus von einem Zischen geweckt. Verschlafen setzte er sich auf. Es konnte noch nicht allzu spät sein, die Morgensonne schien noch flach durch die Fenster des Turmzimmers. 

Dann knallte es laut und Remus zuckte vor Schreck zusammen. Einer von Sirius' FIlibusterkrachern war hochgegangen und bunte Funken stoben durch den Schlafsaal. Remus sah sich nach James und Sirius und Peter und Farin um, doch außer ihm war niemand im Schlafsaal. 

Einzig ein Zettel lag auf Remus' Bettdecke: „Komm aufs Schlossgelände" stand da in James' krakeliger Handschrift geschrieben. Ein wenig verdutzt zog Remus sich an und hüllte sich in seinen Reiseumhang, denn so früh morgens war es noch kalt. 

Er lief die Treppen hinunter in den fast leeren Gemeinschaftsraum und kletterte hinaus auf den Gang. Es war Samstagmorgen und die meisten Schüler schliefen noch. Durch die sonnendurchfluteten Gänge lief Remus zum Schlossportal und trat ins Freie. 

Es war ein klarer, frischer Morgen. Remus machte ein paar Schritte auf dem taufeuchten Gras und sah sich um, doch er konnte niemanden entdecken. Am Ende erlaubten James, Sirius und Peter sich nur einen Spaß mit ihm. 

Die Rumtreiber in Hogwarts - Das erste JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt