Little Vampire girl | Band 1

Chapitre 2

-Adrik-

Ihre Augen konzentrieren sich auf den Test, und ihre Gedanken wirbeln nur so in ihrem Kopf herum. Ich werde herausfinden, ob sie es ist, doch bis dahin werde ich mich erst einmal einleben und unauffällig verhalten. Wir wurden, nachdem wir rausgeworfen sind, ins Büro des Lehrers gerufen und mussten nun zum Ende des Tages in den Raum für das Nachsitzen gehen. Anscheinend war Ivy, so heißt das Mädchen was mit Mirabelle rausgeschickt worden ist, noch nie beim Nachsitzen gewesen. „Ey Man, lass abhauen, sind sowieso nur noch 10 Minuten" flüstert mir Lion hinzu, welcher eine Reihe vor mir sitzt. Der Lehrer ist anscheinend eingeschlafen, weshalb er auch nichts von den Gesprächen mitbekommt, die her herumfliegen. Ich nicke bloß und schaue hinüber zu den beiden Mädchen, welche sich nun die Taschen über die Schulter hängen und sich ebenfalls aus dem Staub machen.

-Ivy-

Ich hänge mir meine Tasche über die Schulter und laufe mit Mirabelle aus dem Raum, ignoriere die Blicke die uns die Jungs zuwerfen. Mirabelle und ich begeben uns an die Bushaltestelle und somit warten wir auf den Bus. Heute war das erste Mal in meinem Leben das ich zum Nachsitzen musste. Ich habe es mir zwar immer schlimmer vorgestellt als es eigentlich war und doch will ich nie wieder dorthin. „Hey, warum wartet ihr nicht auf uns?" fragend drehen wir uns gleichzeitig um und starren in zwei Augenpaare, das eine jadegrün und das andere rotbraun. Adriks große Statur bringt einen riesigen Schatten über mich, welcher mich kleiner erscheinen lässt als ich eigentlich bin. „Bevor ihr in den Bus einsteigt, lasst uns in das Starry sky gehen. Dort gibt es mega leckere Milchshakes und auch geile Burger. Also? Ja oder ja?" Lion brabbelt so wie ein kleines Kind was sich auf sein Vanilleeis freut. Mirabelle und ich schauen uns wortlos an und nicken dann zur Bestätigung. Außerdem war ich lange nicht mehr im Starry sky, da dort öfter Einbrecher waren. Plus liegt das Café in einer dunkleren Gegend weshalb ich dort einfach nicht mehr hingehe. Mirabelles lockigen langen Haare wehen durch den kalten Januar- Wind und ihre gebräunte Haut ist in einem wunderschönen Olive wegen der untergehenden Sonne. Lion hält uns die Tür zum Café auf und grinst dabei Mirabelle leicht an. Wir lassen uns in einer kleinen Ecke nieder und bestellen daraufhin gleich unsere Getränke. „Also, Ivy, wie hast du es geschafft über den kurzen Zeitraum so einen Körper bekommen?" ich schaue Lion an und zucke wortlos mit den schultern. Ich habe eigentlich so gut wie nichts getan. Ja, sicherlich habe ich angefangen mich zu schminken und garantiert auch neue Produkte entdeckt. „Wirklich? Aber deine Haare, hattest du nicht seidenglatte Haare gehabt?" Mirabelles glockenhelle Stimme erfüllt das ganze Café und die letzten Kunden blicken uns wütend an.
„Ich habe hauptsächlich festgestellt das ich die falschen Produkte verwendet habe" meine Augen Zucken hinüber zu dem jungen Mann welcher uns gerade die Getränke hinstellt. Mirabelle bekommt ihre heiße Schokolade, Adrik seine schwarzen Kaffee, Lion seinen Latte Machiatto und zuletzt bekomme ich meinen Schokoladen Milchshake. Der Kellner zwinkert mir zu und verlässt unseren Tisch um nun die Bestellung eines älteren Pärchens aufzunehmen.
„Oh mein Gott, wie süß" verwirrt schauen wir alle drei in Richtung Mirabelle welche mit strahlenden Augen auf meine Serviette deutet. Auf meiner Serviette ist die Nummer von dem Kellner gekritzelt. Verwundert darüber, dass mir jemand seine Nummer gibt, schaue ich zurück zu dem Kellner, welcher mich die ganze Zeit über mustert. Ich erröte unter dem Blick, welchen er mir zuwirft. „Und du Adrik? Was führt dich in unseren Abteil von Chicago?" Lion stellt diese Frage an Adrik, doch sind seine Augen nur auf Mirabelle gerichtet.

In der Zeit, in welcher sich die drei unterhalten, nehme ich mein Handy hervor und beginne die Nummer des Kellners einzutippen. Doch mir sticht plötzlich etwas ins Auge, was meine Aufmerksamkeit erregt. Es ist ein Bericht der Nachrichten, bei welchem es um eine zerstückelte Leiche geht, welche in einem alten verwachsenen Park gefunden wurden ist. Andrew Scott, 22 Jahre alt und seit zwei Jahren im Lehramtstudium. Ich schaue auf die Uhrzeit, und dann auf die Zeit wann der Bericht hochgeladen wurde. Nicht einmal drei Minuten sind vergangen.
„Ivy? Alles in Ordnung? Du schaust so blass aus" ich schaue von meinem Handy hoch und blicke in zwei rotbraune Augen, welche mich innig und intensiv anschauen. „Ich denke mal nicht das ihr von der Leiche in dem Verlassenen Park gehört habt, oder?" alle drei schütteln verneinend den Kopf. „Ein junger Mann, gerade erst mal 22 wurde heute Nachmittag in dem verwucherten Park gefunden. Komplett zerstückelt." Ich zeige ihnen das Foto, bei welchem Man nicht einmal die Hälfte erkennen kann, da das meiste verpixelt ist. Ein -O mein Gott- und ein -Holy shit- verlassen die Münder von Mirabelle und Lion. „Hat die Polizei schon irgendwelche Informationen gefunden?" ich zucke mit den Schultern. „Bis jetzt wird vermutet das ihn einfach nur ein blutrünstiges Tier angegriffen hat" Adrik nickt langsam und will gerade wieder zum Sprechen ansetzen als uns plötzlich der junge Kellner unterbricht.

Wir laufen alle zusammen nachhause, da zu dieser Zeit kaum noch öffentliche Verkehrsmittel fahren. Lion und Mirabelle verabschieden sich und gehen dann in die jeweils entgegengesetzte Richtung. Adrik und ich haben festgestellt das wir anscheinend Nachbarn sind und verabschieden uns somit an meiner Haustür. Scheint so als hätte ich Freunde gefunden.
Normalerweise würde ich um diese Uhrzeit schon im Bett liegen und vor mich herschlummern, doch irgendwas an diesem Bericht hat mich fasziniert, sodass ich mich auf den Boden setze und beginne alle Berichte, welche es über die Leiche gibt herauszusuchen und nach versteckten Hinweisen zu gucken.

-Adrik-

Ich hätte vorsichtiger sein müssen. Ich hätte darauf kommen müssen, dass die Leiche früher oder später gefunden wird. Doch was mich mehr besorgt, ist der Blick in Ivy's Augen, als sie sich diesen gottverdammten Bericht durchgelesen hat. Denn eins weiß ich über dieses Mädchen.
Sie wird nicht aufgeben, bis sie das bekommt was sie will. Und wenn sie es herausfindet, fällt sie in den Abgrund und ich hinterher.