Ein Spaziergang zum See

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"Zeigst du mir den See?"

Eine einfache Frage die ich nur zu gerne bejahe.

Ich bin schon zum dritten mal an diesem Ort und kenne mich hier aus. Du bist zum ersten Mal hier und ich nehme mir vor, dir die Zeit hier so schön wie möglich zu gestalten. Wir laufen durch die verschlungenen Gassen der kleinen Stadt.

Laufen über gepflasterte Straßen in die Richtung des Marktplatzes. Als wir ihn erreichen musst du erst einmal anhalten um dir der ruhigen Schönheit bewusst zu werden. Ich weiß wie du dich fühlst, war ich doch vor 3 Jahren an der gleichen Position an der du heute bist. Nun werde ich ungeduldig denn auch ich möchte den See nach einem langen Jahr endlich wieder sehen. 

Ich bin gespannt auf dein Gesicht wenn du ihn das erste Mal siehst. Du scheinst zu merken dass ich weiter möchte denn du löst dich von der Schönheit der viktorianischen Häuser und überlässt mir wieder die Führung. Wir gehen durch eine letzte schmale Gasse und sehen ihn vor uns. Den wunderschönen See mit blauem Wasser auf dem die Sonne glitzert. Kaum eine Wolke ist zu sehen und obwohl schon September ist, ist es noch ungewöhnlich warm. Wir beginnen den Rundweg um den See abzulaufen, das Sonnenlicht scheint durch die Bäume und malt wunderschöne Muster auf den sandigen Pfad. Stillschweigend gehen wir unseren Weg. 

Ich merke gar nicht das wir den Abstand zwischen uns verringern doch plötzlich spüre ich deine Hand an meiner. Ich ziehe sie nicht weg, sondern drücke leicht mit meiner Handoberseite gegen deine. Ich weiß gar nicht ob du es gespürt hast oder nicht aber so muss es gewesen sein, denn du verflechtest langsam unsere Finger miteinander, so langsam als würdest du mir die Zeit lassen wollen sie wegzuziehen. "Keine Sorge", denke ich "Darauf kannst du lange warten." So gehen wir Hand in Hand unseres Wegs und genießen den Ausblick.

Oh ja dieses Jahr wird anders, und ich kann es kaum erwarten.

Tagträumereien & MitternachtsgedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt