Man roch es noch. Die Explosion. Das Feuer, was an einigen Stellen noch leicht loderte. Rauchschwaden zogen in den Himmel. Viel war nicht mehr übrig von der ehemaligen obersten Etage. Die Mauern waren weg, nur noch Bruchstücke waren übrig und die Tür. Die Tür durch die er gerannt kam, um Sie zu retten, um seinen Fehler wieder rückgängig zu machen.
Doch er war zu spät. Zu spät, um Sie zu retten und jetzt war Sie Tod. Die Liebe seines Lebens war Tod. Als Simons Worte zu ihm durch drangen, war es unwirklich. Nicht zu glauben. Aber es bestand kein Zweifel. Er spürte die Tränen, die in ihm hochstiegen. Die Enge in seiner Brust, die ihm die Luft zum Atmen nahm. Das Gefühl von seinem Herz, dass in tausend Teile zersprang, als er realisierte was Simon da zu ihm gesagt hatte.
Das konnte alles nicht wahr sein. Das durfte einfach nicht wahr sein. Er fiel auf die Knie, spürte den Schmerz und heiße Tränen auf seinem Gesicht. Er hörte Simon's Stimme wie durch einen Schleier. Er redete auf ihn ein, doch er wollte das nicht hören. Nichts würde jemals wieder gut sein. Nichts konnte er sagen, dass es besser machen würde. Er schrie ihn an, dass er verschwinden sollte. Er wollte alleine sein mit seinem Schmerz und der Trauer.
Er wusste nicht wie lange er am Boden kauerte und in den Himmel starrte. Irgendwann versuchte er aufzustehen, was ihm erst nach ein paar Anläufen gelang. Langsam gelang es ihm, doch er musste sich an den Mauerresten abstützen. Ein neuer Schwall Tränen überkam ihn und dazu die Flashbacks von ihr.
Ihre erste Begegnung vor dem Pandemoneum, wo er schon wusste dass Sie etwas ganz besonderes war. Ihr erster Kuss, der ihn überrumpelt hatte und doch so perfekt war. Ihr Lachen, was jeden Raum erhellte und sein Herz zum schmelzen brachte. Ihre Nähe, die ihn alles um sich herum vergessen ließ. Seine Wiedererweckung und der Blick in ihren Augen, der ihn sehen ließ wie sehr Sie ihn geliebt hatte.
Dann sah er, das schlimmste was er ihr angetan hatte. Er hatte sie einfach fallen lassen. Hatte es sogar genossen unter dem Einfluss von Lilith. Die Enge in seiner Brust nahm wieder zu und er schrie. Schrie so laut er konnte und schluchzte ihren Namen. Immer und immer wieder. Was hatte er nur getan? Wäre er nicht gewesen, wäre Sie noch am Leben. Warum? Warum hatte er es so weit kommen lassen?
Warum hatte er sich nicht gegen ihren Einfluss gewehrt. Diese Fragen kreisten in seinem Kopf und er hatte keine Antwort darauf. Wie sollte er ohne sie leben? Sie hätten endlich glücklich werden können, so richtig glücklich und jetzt war sie Tod. Er hatte noch so viel vor gehabt. Sie hatten doch erst am Anfang von allem gestanden. Wollten sich eine Zukunft aufbauen und jetzt gab es diese nicht mehr.
Er war allein. Wie sollte er das nur überleben? Ein neuer Schwall Erinnerung suchte ihn heim. Wie sie gemeinsam auf seinem Bett lagen, sich küssten, sich berührten und dann doch nicht weitergegangen waren, aus Angst. Angst vor seinen Träumen, die manipuliert waren und doch so real erschienen. Doch das waren sie nie gewesen, dass hier war real. Ihr Tod war real.
Wieder schluchzte er laut auf und murmelte ihren Namen. Er bereute so viel. Nie hatte er ihr wirklich gezeigt, was er für sie fühlte und jetzt konnte er es nicht mehr. Seine Chance auf Glück war weg. Für immer. Ein Teil von ihm war eben mit ihr gestorben. Ein Teil seines Herzens fehlte und niemand konnte es zurück bringen. Er fühlte sich leer. So leer, wie er sich fühlte bevor sie in sein Leben getreten war und alles auf den Kopf gestellt hatte.
Ihm gezeigt hatte, dass Gefühle nichts schlechtes sind, sondern jemanden stärker machten. Sie hatte eine Seite an ihm frei gelegt, die er selbst nicht gekannt hatte. Sie hatte ihn regelrecht neues Leben eingehaucht und jetzt war sie fort.
Nie wieder würde er ihr engelsgleiches Lachen hören können. Nie wieder ihre roten Locken tanzen sehen, wenn sie sich bewegte. Nie wieder ihre zarte Haut berühren. Nie wieder ihren Duft einatmen. Nie wieder ihre weichen Lippen küssen. Nie wieder würde er das Kribbeln in sich spüren, wenn sie einen Raum betrat. Nie wieder eine Explosion der Gefühle spüren, wenn sie ‚Ich liebe dich' sagte.
Die Tränen übermannten ihn. Warum war es so unfair? Sie war der Dreh und Angelpunkt seines Lebens geworden und jetzt war da nur noch Leere. Eine Leere die ihn übermannte. Eine Leere die besitz von ihm ergriff und ihn gänzlich ausfüllte. Der Schmerz in ihm breitete sich aus und es nahm ihm die Luft zum Atmen.
Noch nie hatte er sich so gefühlt, so einen Schmerz empfunden wie in diesem Moment. Er war die Treppen so schnell er konnte hinauf gerannt und doch hatte er es nicht geschafft. Wäre er doch nur ein paar Minuten früher da gewesen.
Dann würde er sie jetzt in seinen Armen halten, sie berühren, sie spüren. Ihr seine ganze Liebe zeigen, die er für sie empfand. Was würde er dafür geben, sie ein letztes Mal zu küssen und ihr zu sagen, wie sehr er sie liebte.
Stattdessen waren seine letzten Worte grausam gewesen, genau wie seine Taten ihr gegenüber und all den anderen, doch bei ihnen konnte er es wieder gut machen. Bei ihr nicht. Sie ist gestorben ohne zu wissen wie sehr er sie liebt, mit einem Bild vor Augen, wo er sie mit Verachtung angesehen hatte.
Bei den Engeln, was hatte er nur getan. Wieder überkam ihm ein neuer Schwall Erinnerung und er fiel erneut auf die Knie. Sein erstes richtiges Date mit ihr, wie sie danach zusammen draußen standen und er ihr gesagt hat was er alles an ihr liebt. Der Kuss am Lichten Hof, der ihm klar gemacht hatte, wie sehr er sie doch wirklich liebte.
Ihr gemeinsames Training, als Imogen sie testen wollte und diese Spannung die in der Luft lag. Ihre Suche nach Valentine, als sie ihre Engelsverbindung genutzt hatten und sich noch so nah gewesen waren. Ihr Kuss nach Sebastian's Angriff, als sie ihm sagte dass sie ihn nicht auch noch verlieren wollte und jetzt hatte er sie verloren. Für immer.
Er wollte es nicht akzeptieren, er konnte es nicht akzeptieren. Wie sollte er denn ohne die Liebe seines Lebens einfach weiter machen? Wie sollte er jemals wieder glücklich werden, ohne sie? Doch das was das schlimmste war, musste er sich eingestehen.
Er war schuld an ihrem Tod. Er hatte sie zu Lilith gebracht. Er hatte sie allein gelassen, um Lilith zu dienen. Laut schluchzte er auf und hielt sich die Hände vor sein Gesicht. Konnte er mit dieser Schuld leben? Konnte er ohne sie leben?
Seine Gedanken kreisten nur noch um sie. Er sah sie vor seinem inneren Augen. Wie ein Film liefen die Bilder von ihr an ihm vorbei und dann hörte er ihre Stimme zu einem Bilder. „Ich liebe dich Jace.", flüsterte sie und er brach erneut zusammen.
Ließ seinen Tränen wieder freien Lauf, drückte mit seinen Armen, seine Knie an seine Brust und versuchte das diese Enge darin verschwand. „Ich liebe dich Clary. Bitte verzeih mir", schluchzte er leise, immer und immer wieder.
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Forgive me (OS)
FanfictionDieser OneShot spielt kurz nach der Folge 3x10. Die Idee kam mir, als ich diese Szene das letzte mal gesehen habe und ich dachte ich schreib mal was dazu auf. Jace steht auf dem Dach und hat erfahren das Clary tot ist. Wie er sich fühlt erfahrt ihr...