„Ist dein Partner / Kollege immer so stumm?", grinste Elias und zeigte auf Robert, der ertappt seinen offenen Mund wieder schloss. „Elias, das ist Robert. Einer meiner Teamkollegen des K11's. Robert, das ist Elias Winter. Ich habe ihn ausgebildet, als wir beide noch in Uniform unterwegs waren.", stellte Joschi den Kollegen vor und Robert schlug ein, als ihm Elias die Hand anbot.
„Sieh an, die gute Joschi hat also ausgebildet?", staunte Robert nicht schlecht und die Angesprochene zuckte mit den Achseln.
„Und das gut", entgegnete Elias und klopfte Joschi auf die Schulter. „Vor ihr, hatte ich mich durch die Polizeischule gemogelt und immer nur das Nötigste gemacht. Sie hat dann aus mir einen guten Polizisten gemacht. Sie hat mir gezeigt was wir eigentlich für eine Aufgabe haben!"
„Hör auf!", murmelte Joschi peinlich berührt und Robert lächelte. „Das glaube ich dir sofort. Auch wenn sie's nicht gerne hört. Sie ist gut. Und setzt sich sehr für ihre Kollegen ein! Auf der Arbeit und Privat!"
„Privat?", stutzte Elias und Joschi zog eine Augenbraue hoch. „Nicht so wie du denkst. Ich hab' mich nach deinem Abgang und deinen Ermunterungen auch im beruflichen geoutet. Sie wissen es!", erklärte sie und Robert verstand nun Elias verwunderten Blick.
„Joschi ist wirklich einfach nur eine gute Freundin. Für uns alle. Wir haben alle gerade eine schwierige Zeit hinter uns. Joschi und ich besonders. Und wie du sagst, sie bringt immer das besten aus einem raus. Auch wenn sie es selber schwer hat!"
„Inwie..."
„...ich bin vor zwei Monaten beinahe verreckt", funkte Joschi, Elias direkt ins Wort und der blonde Kommissar weitete seine Augen. „Oder besser gesagt ich war schon weg. Dank einem Kollegen und dessen unermüdlichen Einsatz, bin ich noch hier!"
„Oh mein Gott...", flüsterte Elias und Robert nickte mit traurigem Blick.
„Ein Fall. Um unsere Kollegin, die Mutter ist, zu schützen, hatte sich Joschi als Geisel zur Verfügung gestellt und hat das beinahe mit ihrem Leben bezahlt. Ich wurde zu Beginn des Einsatzes schwer verletzt und war bis vor zwei Wochen auch außer Gefecht gesetzt. Und obwohl Joschi auch krankgeschrieben war und viel aufarbeiten musste, hat sie sich um mich gekümmert...ich weiß nicht, wie ich mich jemals dafür bedanken kann!"
Robert und Joschi sahen sich an und Joschi schüttelte mit dem Kopf. Es war deutlich zu sehen, wie sie mit der Fassung kämpfte.
„Sie denkt immer zuerst an sich und dann an andere", stimmte dann Elias nachdenklich zu, „deshalb bin ich zwar geschockt zu hören, was euch wiederfahren ist, aber auch froh, dass sie endlich in einem Umfeld ist, wo sie offen sich selbst sein darf. Unser gemeinsamer Chef erlaubte ihr dies nicht. Ihr wurden Stolpersteine in die Wege gelegt...das kannst du dir nicht vorstellen, Robert. Und auch wenn ich eure Kollegen noch nicht kenne, so merke ich doch, dass sie endlich angekommen ist!"
„Wir geben sie ehrlich gesagt auch nicht mehr her!", grinste Robert und drückte Joschi an sich, die sich räusperte und endlich wieder fangen konnte.
„Okay Jungs", brabbelte Joschi eiligst hinunter, „ich hab's kapiert. Ich bin gut. Können wir nun wieder zum sachlichen kommen?"
Elias nickte verstanden und verschränkte die Arme. „Ich habe nun „Mittagspause". Ich habe Freier gesagt, dass ich bezüglich der Drohungen auch noch mit euch sprechen möchte, da ich mit Meisner eng arbeite. Am besten begleite ich euch aufs Revier. Dann kann ich euch alles genau erklären. Euch fällt dann sicher einen guten Grund ein, wieso ihr mich...oder besser gesagt mein Alias, mitgenommen habt!"
„Das heißt, du bist einer Zusammenarbeit nicht abgeneigt?", schlussfolgerte Robert und Elias nickte zustimmend.
„Ich ermittle von einem anderen Standpunkt her und kann bei solchen Drohungen nicht reagieren. Es wäre gut zu wissen, wenn da von außen her eine Stütze da ist!"
„Nur eins noch", hob Joschi den Zeigefinger, „Wieso ermittelst du, als Dortmunder Kommissar, hier in München?"
Elias zuckte mit den Achseln und grinste. „Musst du dich noch gedulden, Josch. Du weißt, dass ich Dinge nicht gerne hundert Mal erkläre."
Mit einer Schnute, hielt Joschi ihre Hand noch und Robert verstand. Er drückte ihr den Autoschlüssel in die Hand und begab sich zur Beifahrerseite.
„Ist sie immer noch so eine miese Autofahrerin?", stichelte Elias und stieg hinten ein. „Es geht. Sie hat bisher nur einen Punkt erhalten, wegen zu schnellem Fahrens!"
„Ist ein Fortschritt!", grinste Elias, nachdem auch Joschi eingestiegen war und diese startete den Wagen. „Okay, vielleicht ist der Lobgesang doch besser...", seufzte Joschi und fuhr los.
DU LIEST GERADE
Aus der Asche - K11 die neuen Fälle
Fiksi PenggemarSie nennen sich "Red Smoke" und sehen sich als neue Rächer Münchens. Sie wollen die Schere zwischen Arm und reich wieder vermindern und München in neues Licht rücken. Was zunächst nach einer naiven und trughaften Idee einer Jugendclique klingt, wird...