6. Kapitel

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Sam by MusicalGirl200

Natürlich hatte ich unsere Zeit im Schloss mehr als genossen. Ich wollte einfach nur was eigenes mit meiner Familie haben. Das war doch nichts verwerfliches. Und mit altmodisch kannte ich mich aus. Immerhin war ich der Inbegriff von Alt.

„Ach so ein Unsinn. Lexi und ich wollten uns einfach nur was eigenes aufbauen. Wir sind doch immer noch alle eine Familie. Und mit altmodisch kenne ich mich aus. Wahrscheinlich bin ich genauso alt, wie das Schloss", entgegnete ich Serafina grinsend und hob Nate hoch, um ihn in den Garten zu tragen. Dort konnte er mit Aiden und Isabella etwas spielen.

Lexi musste etwas schmunzeln. Ich wusste schon, dass Serafina es als Scherz gemeint hatte. Allerdings glaubte ich wirklich, dass das Schloss und ich das selbe Alter teilten. Während ich mit den Kindern in den Garten ging, damit das Essen nicht verbrannte, zeigte Lexi Lucas und Serafina schnell das Haus, ehe sie draußen im Garten wieder zu uns stießen.

Dann war das Essen auch schon fertig und wir deckten alle gemeinsam den Tisch draußen und genossen das herrliche Essen. Dabei genoss ich es, wie meine Kochkünste gelobt wurde.

Genüsslich verschlangen wir alle das Essen und unterhielten uns wirklich gut. Lexi und ich erzählten, dass auch Joe sich hier in Angel Lake gut eingelebt hatte und es gefiel ihm auch sehr gut Aria in ihrem Laden zu helfen.

Ich fand es schön, dass es Joe endlich besser ging. Wer weiß, vielleicht fand er ja hier in Angel Lake eine neue Frau. Ich würde mich sehr für ihn freuen. „Und? Habt ihr euch eigentlich schon entschieden, ob ihr eure Hochzeitsreise macht?", erkundigte ich mich dann neugierig und trank ein Schluck Wein.

Gespannt sahen Lexi und ich zu unseren Freunden, welche sich gegenseitig Blicke zuwarfen, die irgendwie gemischte Gefühle hatten. Hatten sie sich wirklich darüber gestritten? Lucas nahm sich sein Glas Blut und trank es auf Ex aus. Ok, sie hatten gestritten.

Dann aber lächelte Serafina plötzlich. „Ja. In knapp zwei Wochen geht es nach Paris", teilte sie uns mit und Lexis Augen wurden groß. Ja, Paris war die Stadt der Liebe. Vielleicht sollte ich sie dort hin auch mal entführen.

"Wow, das wird bestimmt toll", entgegnete Lexi und dann begann auch Lucas zu lächeln und legte seiner Frau den Arm um.

Ich hatte Lucas deutlich ansehen können, das ich offensichtlich ein nicht so erfreuliches Thema angeschnitten hatte. Bestimmt hatten die beiden sich deshalb etwas gestritten. Nein, ich war mir sicher, dass es so war. Ich hatte durchaus bemerkt, dass Serafina in mancher Hinsicht wirklich sehr ängstlich war.

Ihr Bruder war dabei genau das Gegenteil. Er war eigentlich so wie ich. Wir waren beide bereit bis auf den Tod zu kämpfen, wenn es um unsere Familie ging und wir drückten uns nie vor einem Kampf. Oh nein, wie genossen es sogar. Wir lebten unser Vampirdasein nun mal aus.

„Habt ihr schon jemanden, der sich um die Kinder kümmert? Paris ist wirklich eine wunderschöne Stadt, auch wenn das Essen zum Teil etwas fragwürdig ist ", erkundigte ich mich dann weiter.

Lexi und ich hätten wirklich nichts dagegen Isabella und Aiden bei uns aufzunehmen während ihre Eltern auf Reise waren. Aber ich konnte mir auch vorstellen, dass es im Schloss genug Leute gab, die sich um diese Aufgabe ebenso rissen. Angefangen mit Lucas Schwester und Sean.

"Ja. Sean und Clary werden sich um sie kümmern. Auch Elena hat sich angeboten zu helfen. Dom, Kat und Liam sind ja dann auch noch zur Unterstützung da, ebenso wie Noah, Ruby, Seth und Ryder. Aiden mag Seth auch sehr gerne", erklärte Serafina und wir nickten verständnisvoll.

"Wie geht es Seth eigentlich? Er und Shia hatten sich ja gut verstanden, soweit ich das mitbekommen hatte", erkundigte Lexi sich nach dem Werwolf. Shia hatte sich selbst auch schon ein paar Mal nach ihm bei Telefonaten erkundigt, aber selbst wollte sie ihn nicht anrufen. Sie meinte dann würde es ihr noch schwerer fallen.

Ja, die Beziehung von Shia und Seth war mehr als kompliziert. Ich hatte Shia schon gefragt, ob sie darüber sprechen wollte, aber sie hatte jedes Mal verneint und ich respektierte das. Ich wollte nur, dass sie wusste, dass ich für sie da war. Manchmal verstand ich nicht einmal, warum sie das zwischen sich beendet hatten, wenn es ihnen so schwer fiel?

„Ihm geht es soweit schon gut. Er und Ryder verbringen viel Zeit als Wolf im Wald. Ryder meinte, dass würde ihm helfen den Kopf frei zu bekommen. Er vermisst Shia, dass merkt man ihm deutlich an", erzählte uns Lucas und man merkte auch seine Sorge dabei.

Lexi seufzte leise aus. Wenn Shia her ziehen würde, hätte sie das mit Seth nicht beenden müssen. Ich hätte sie auch gerne hier, immerhin war sie wie eine kleine Schwester für mich und somit war sie irgendwie auch Lexis Schwägerin und Nates Tante. Ich wusste, dass Lexi sie auch gerne mochte. Die beiden hatten sich gut verstanden.

Aber sie sagte, sie hätte ein gutes Leben in der Karibik, dass sie nicht aufgeben wollte, das mussten wir akzeptieren. Aber die Trennung von Seth machte sie auch unglücklich. Ich wusste nicht, ob es das wert war. Für Liebe musste man doch bereit sein Opfer zu bringen, oder?

Damit die Stimmung nicht so bedrückt war, wechselten wir schnell das Thema und hatten zusammen noch eine unbeschwerte Zeit. Erst am Nachmittag brach die Familie Turner nach Hause auf. Nate war völlig erschöpft und war mit seinem Teddy auf der Decke in unserem Garten eingeschlafen.

Ich räumte die Sachen auf und dachte etwas nach. Wieso machte sich Shia nur selbst unglücklich? Sie könnte doch auch hier weiter ihre Mode designen.

Lexi setzte sich zu unserem Sohn auf die Decke und genoss die Sonnenstrahlen. Leider schien hier in England fiel zu selten die Sonne, dass war damals in Winchester Falls nicht gerade so der Fall gewesen.

Nach einer Weile kam auch ich wieder zu ihnen und setzte mich neben sie, wo Lexi ihren Kopf an meine Schulter lehnte.

Ich streichelte Nate gedankenverloren über den Kopf. Hoffentlich schafften wir es, dass er ein Geschwisterchen bekam. Ich genoss einfach nur mit meiner Frau diese Ruhe. Eine Ruhe, die wir uns mehr als verdient hatten.

Ich war wirklich froh, dass zurzeit Frieden herrschte. Alexander schmorte in der Gruft, seine Vampire waren überall verstreut und auch Thomas, mein Bruder, ließ uns in Ruhe. So könnte es für immer bleiben. Ich hätte nichts dagegen.

Cursed Beings - Family Secrets IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt