Horace Slughorn

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Nach Dumbledores Motto „Eile mit Weile" fand die Lehrerkonferenz wie üblich erst am letzten Ferientag statt und nach Dumbledores anderem Motto „Nicht alles bis zur letzten Minute hinauszögern" fand die Konferenz um 7 Uhr morgens statt.
Zur Feier des Tages kam Dumbledore sogar mal auf die Minute pünktlich ins Lehrerzimmer stolziert. In der einen Hand den Elderstab mit der anderen suchte er in einer der vielen Taschen seines Umhangs nach einem neuen Zitronenbrausebonbon. Nach seinem Motto „Wenn schon fancy, dann aber richtig" trug er nicht nur einen funkelnden mitternachtsblauen Samtumhang, sondern auch gleich noch einen passenden Zaubererhut.
Bei Dumbledores Eintreffen holte Snape wie jedes Jahr die Hoffnung auf den Posten für Verteidigung gegen die dunklen Künste aus dem Kellerloch hervor, in das er sie jedes Jahr nach der Konferenz verbannte. Währenddessen machte sich McGonagall schon mal daran den metaphorischen Zaun aus der Erde zu reißen. Erfahrungsgemäß musste sie bei jeder Lehrerkonferenz mit mindestens 3 Zaunpfählen winken, damit Dumbledore es auch wirklich merkte, auf was sie anspielte.
„Severus" sagte Dumbledore „ich habe eine gute Nachricht für dich."
„Potter wurde von der Schule verwiesen?"
„Nein, noch besser" Dumbledore kramte weiterhin in seinem Umhang nach einem Zitronenbrausebonbon.
„Hast du etwa eine Möglichkeit gefunden, Tote zum Leben zu erwecken."
„Bitte was?" Dumbledore unterbrach vor Schreck sogar seine Futtersuche. „Nein, also das übersteigt sogar meine Möglichkeiten. Ich bin zwar der mächtigste Zauberer der Welt." Zum Beweis fuchtelte er einmal mit dem Elderstab durch die Luft „Aber das übersteigt selbst meine Fähigkeiten. Aber rat ruhig weiter."
„Ich darf doch nicht etwa Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten?"
„100 Punkte für Slytherin. Genau. Ab morgen darfst du dein Lieblingsfach unterrichten."
Dumbledore hatte so eben sein Bonbon gefunden und wand sich ab, um es auszupacken und es sich in den Mund zu schieben. Während Dumbledore ihm den Rücken zu drehte, sprang Snape auf, machte die Siegerfaust und rief „Uh, yes! Ich wusste es! Ich wusste es!"
McGonagall, Flitwick und Sprout sahen ihn mit Fragezeichen auf den Gesichtern an. Als Dumbledore sich wieder umdrehte, lies Snape sich schnell wieder auf seinen Stuhl sinken und tat so, als wäre nichts passiert.
„Albus, wenn Severus jetzt Verteidigung unterrichtet, wer unterrichtet dann Zaubertränke?" fragte Sprout.
„Sehr gute Frage, Pomona. Das habe ich mir natürlich schon überlegt." Den Gesichtern der Lehrer nachzuschließen, hätten sie es durchaus für möglich gehalten, dass Dumbledore sich das noch nicht überlegt hatte.
„Ich hole einen alten Kollegen zurück. Ihr erinnert euch doch sicher noch an Horace Slughorn"
McGonagall und Sprout sahen sich an. Seit wann war Dumbledore so vernünftig gewesen und schleppte nicht jedes Jahr eine andere Kuriosität für Verteidigung gegen die dunklen Künste an, nur damit Snape es nicht unterrichten konnte. Und Slughorn für Zaubertränke war auch eine sehr gute Wahl.
„Wie komme ich denn zu der Ehre jetzt Verteidigung unterrichten zu dürfen" fragte Snape.
„Och, du fragst mich nun schon so lange nach der Stelle. Und da dachte ich, ich erfülle dir deinen Wunsch einfach, vor allem da ich Ende des Jahres krepi- äh pensionieren werde. „ Nach seinem Versprecher wurde Dumbledore etwas nervös „Ich werde pensionieren. Genau. Ich gehe in den Ruhestand. Nach diesem Schuljahr"
„Was soll das heißen, du wirst in den Ruhestand gehen?" frage McGonagall entrüstet.
„Ich werde nicht mehr arbeiten, sondern Pension beziehen. Wie Professor Kesselbrand und Alastor Moody."
„Ich weiß schon, was es bedeutet, wenn man in den Ruhestand geht. Nur hältst du es wirklich für eine gute Idee das ausgerechnet jetzt zu machen? Du-weißt-schon-wer ist auf dem Vormarsch! Hogwarts braucht dich!"
„Ich habe nicht vor nicht mehr gegen Voldemort zu arbeiten. Ich bin sogar überzeugt, dass ich im Kampf gegen Voldemort nützlicher sein werden, wenn ich mich nicht mehr mit dem Kram hier herumschlagen muss. Die ganzen Eulen der Eltern rauben meine ganze Zeit." Dumbledore ahmte die Stimmen besorgter Eltern nach: „ ,Wir wollen nicht, dass ein Werwolf unsere Kinder unterrichten!' ,Stell endlich anständige Leute ein!' ,Umbridge foltert unsere Kinder. Tu endlich was dagegen!' ,Dieser Hippogreif hat meinen Sohn lebensgefährlich verletzt! Das Vieh gehört hingerichtet! Und Hagrid muss rausgeworfen werden!' Wisst ihr eigentlich, wie nervig das ist? Aber ab nächstes Schuljahr darf sich ja mein Nachfolger damit herumschlagen."
McGonagall nickte bei Dumbledores letzten Worten würdevoll.
„Das wär's auch schon für heute. Severus, du kommst noch mal mit. Ich muss mit dir noch was für dein neues Fach besprechen."
Dumbledore verließ das Lehrerzimmer gefolgt von deinem freudestrahlenden Severus Snape.
„Eines steht fest" meinte Flitwick „Ende des Jahres ist einer weg."
„Vermutlich sogar zwei" sagte Sprout.
„Ich weiß nur noch nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll." meinte McGonagall und stellte ich gedanklich schon eine Liste mit Dingen zusammen, die sie durchsetzen wollte, sobald sie Schulleiterin wäre.

Was- bei Merlins Bart- hat Dumbledore sich dabei eigentlich gedacht?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt