Kapitel 9: Aquapark

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Es war Wochenende und Lou hatte mich mit einem Ausflug überrascht. Er hatte eine Tasche gepackt und wir waren gemeinsam in den Bus gestiegen. Ich hatte bisher noch immer keine Ahnung, wo es überhaupt hin ging.
"Man Lou, jetzt gib mir doch wenigstens einen Tipp!"
"Nein"
"Bitte!"
"Jetzt lass dich doch mal überraschen"meinte er.
"Aber ich bin so neugierig!"
"Wir sind ja bald da"beruhigte er mich und ich sah gespannt aus dem Fenster, in der Hoffnung, es erraten zu können, doch keine Chance. Ich hatte keine Ahnung, wo wir überhaupt waren. Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt, hielt der Bus erneut und wir stiegen endlich aus. Inzwischen tat mein Gesäß vom vielen sitzen bereits weh.
"Wir müssen noch 5 Minuten laufen, dann sind wir da"erklärte Lou mir und ich seufzte.
"Was ist überhaupt in der Tasche da drin? Die ist ziemlich groß"wollte ich wissen.
"Siehst du gleich"antwortete er lediglich und nahm meine Hand, ehe er mit mir in eine Richtung ging. Wir liefen durch die Straßen, ehe wir an einem riesigen Gebäude anhielten. Irritiert musterte ich es und las das große Schild über dem Eingang.
"Aquapark.......Ist dass ein Schwimmbad?!"fragte ich ihn aufgeregt und er nickte. Begeistert fiel ich ihm um den Hals.
"Danke! Das ist wirklich eine gelungene Überraschung!"meinte ich. Wir gingen rein und bezahlten unseren Eintritt, ehe wir uns umziehen gingen und unsere Sachen in einen Spind sperrten. Ich machte mir das Schlüsselband um das Handgelenk, bevor wir in die riesige Halle und dort ins Wasser gingen. Zum Aufwärmen schwammen wir ein paar Bahnen, ehe wir anfingen, die Rutschen auszuprobieren. Wir fingen mit der langsamsten und kleinsten an und gingen über zur schnellsten und längsten. Wir lachten wirklich viel und mussten danach erstmal eine Pause machen und etwas trinken und eine Kleinigkeit essen. Wir waren am frühen Morgen losgefahren und nun war es schon Mittag, weswegen wir uns den Klassiker, Pommes und Nuggets holten und uns an einen der Tische setzten und erstmal wieder Energie tankten.
"Man das macht wirklich Spaß, danke Lou. Das ist wirklich eine schöne Überraschung, es ist wirklich lustig"lächelte ich ihn an.
"Das freut mich wirklich, dass dir meine Überraschung so gut gefällt" Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, gingen wir zum ersten Mal heute in den Außenbereich, wo wir uns auf die Wiese setzten. Zum Glück lagen da für die Gäste Decken bereit, die man sich nehmen und hinlegen konnte. So setzten wir uns darauf und genossen ein wenig die Sonne. Nach wenigen Minuten stand Lou auf und meinte, er müsse etwas holen. Kurz darauf kam er mit einer gelb-weißen Tube in der Hand wieder. Es war Sonnencreme.
"Soll ich dir den Rücken eincremen, damit du nicht verbrennst, meine Süße?"bot er mir an und ich nickte lächelnd.
"Gern" So drehte ich ihm also meinen Rücken zu und holte meine Haare nach vorne, damit er mich eincremen konnte. Die Sonnencreme war ungewohnt kalt, wodurch ich im ersten Moment eine Gänsehaut bekam. Ich genoss die Berührungen von Lou und entspannte mich zunehmend. Danach cremte auch ich ihm den Rücken ein, ehe wir selbst bei uns den Rest einschmierten und uns dann hinlegten, um uns noch ein wenig zu sonnen. Das wurde uns nach einer guten Stunde jedoch zu warm, weswegen wir beschlossen, uns ein Eis zu kaufen. Also holte ich mein Portemonnaie und gemeinsam gingen wir zu dem Eisstand und holten und jeweils zwei Kugeln Eis. Ich nahm Zitrone und Erdbeer, während er Waldmeister und Maracuja nahm. Damit setzten wir uns wieder auf die Decke und kühlten uns ein wenig ab. Wir probierten auch jeweils von dem anderen einmal.
"Mh Maracuja ist aber nicht so meins"stellte ich dabei fest und verzog leicht das Gesicht.
"Und mir ist Erdbeer zu süß"meinte er. Während wir unser Eis aßen, sah ich mich ein wenig um und beobachtete die anderen Gäste des Schwimmbades. Ich entdeckte einige Kinder, die fangen oder verstecken auf der Wiese spielten. Auch im Wasser fand ich Kinder, die mit Bällen oder anderen Wasserspielzeugen spielten oder sich gegenseitig nass spritzten. Überall konnte man ihr fröhliches Lachen hören, was auch mir ein leichtes Lächeln auf das Gesicht zauberte. Auf der Wiese saßen die passenden Eltern dazu, welche sich entweder unterhielten, sich sonnten, etwas lasen oder ihre Kinder ermahnten. Ein paar wenige von ihnen waren auch mit ihren Kindern im Wasser und spielten mit ihnen. Es machte mich auch ein wenig wehmütig das zu sehen und ich wünschte mir, ich hätte auch Eltern, welche mich liebten und solch schöne Dinge mit mir unternahmen. Ich spürte Lous Hand auf meiner.
"Guck nicht so süße. Du brauchst niemanden außer mich. Ich bin immer für dich da"meinte er und ich lächelte ihn dankbar an.
"Ich weiß. Danke Lou"meinte ich, ehe ich mich weiter umsah. Ich erblickte weitere Pärchen, welche sich gegenseitig eincremten, fütterten oder einfach nebeneinander lagen oder sich unterhielten. Selten fand ich ein Pärchen vor, welches kuschelte oder sich küsste. Welch Wunder, es war auch einfach zu warm dafür. Im Wasser entdeckte ich eine Kleingruppe von Schülern, etwa in meinem Alter, welche Ringkampf im Wasser spielten. Dabei hatten sie Zweierteams gebildet und der eine trug den anderen auf den Schultern. Die beiden oberen versuchten sich dabei gegenseitig von den Schultern zu werfen und die unteren feuerten ihre Teampartner an. Dieses Spiel sah wirklich sehr lustig aus. Etwas weiter entfernt fand ich eine weitere Gruppe vor, die Wasservolleyball spielte. Oder eine abgewandelte Version davon zumindest. Auch sie schienen alle sehr viel Spaß zu haben. In meine Gedanken kam das seltsame Bild, wie ich mit Hanma und den anderen hier war und wir gemeinsam diese Spiele spielten.

'Cause I felt safe in your arms.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt