Kapitel Vierzig

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Ich komme gerade frisch gemacht aus dem Bad und sehe zu Leon. Als er mich kommen sieht steckt er schnell sein Handy weg. „Weißt du was ich mir überlegt habe?" Ich schüttele nur den Kopf und ziehe meine Schuhe wieder an. „Vielleicht wäre es für dich gut noch ein paar Tage frei zu nehmen. Das hier ist alles so belastend für dich. Ich glaube es wäre nicht gut wenn du dann gleich wieder startest. Vielleicht kannst du auch krank machen. Deine Chefin versteht das bestimmt." Sagt mein Freund sanft und kommt auf mich zu. Seine Hand legt er an meine Wange. Ich seufze. „Vielleicht hast du recht. Ich rufe sie gleich mal an." Leon lächelt und küsst mich kurz.

Nachdem ich mit meiner Chefin telefoniert habe machen Leon und ich uns auf zu seinem Auto. Meine Chefin hat es total verstanden und meinte ich solle mir ein paar Tage Auszeit nehmen. Sie kümmert sich um alles und ich soll erst nächsten Mittwoch wieder kommen. Also machen Leon und ich uns auf zu meinem Bruder. „Ich finde das alles hier stark von dir dir." Meint Leon als wir im Auto sitzen. „Ich weiß nicht." Erwidere und sehe aus dem Fenster. Leon greift meine Hand und drückt sie. „Doch. Überhaupt diesen Schritt zu gehen nach allem was passiert ist hier her zu kommen und die Größe zu besitzen dir auch noch die idiotischen Worte von diesem Spinner anzuhören ohne ihm eine zu scheuern." Leon lacht leicht und ich seufze. „Ja vielleicht hast du recht." Sage ich zu ihm und versuche überzeugend zu wirken, denn das bin ich gerade nicht. Ich stelle alles in Frage ob das wirklich eine gute Idee war her zu kommen. Ob das mit Leon überhaupt eine gute Idee ist, wenn mein Ex mich immer noch so schädigen kann. Leon muss seinem Job viel Aufmerksamkeit widmen, muss sich um sich kümmern. Niemals hat er die Zeit mich immer wieder aufzufangen, mich zu retten wenn ich zu tief stürze.

Ich denke noch viel hin und her, sodass ich gar nicht mitbekomme wie Leon vor einem netten Einfamilienhaus hält. „Alles gut Nika? Wir sind da." Schnell nicke ich und schenke Leon ein nicht ganz so ehrliches Lächeln. Gemeinsam steigen wir aus und gehen zur Haustür. Nach dem klingeln öffnet mein Bruder die Tür. „Nika, Leon! Schön, dass ihr da seid!" Mein Bruder zieht mich in seine Arme. „Hey Jan." Sage ich kurz, ehe ich das Haus betrete. Nachdem er Leon begrüßt hat führt er uns durch das Haus in den Garten. Da sitzt bereits der Rest meiner Familie und Jans Frau Miriam. „Hey Anika, schön dich mal wieder zu sehen." Sagt sie freudig als sie mich umarmt. „Mich freut es auch Miriam." Lächle ich sie an. „Das ist Leon, mein Freund." Leon schüttelt ihre Hand und dann begrüßen wir den Rest der Familie. „Und hier kann ich dir deinen Neffen vorstellen, Lorenz." Lächelt Jan mich an und kurz darauf liegt ein Baby in meinen Armen. „Oh hallo kleiner Mann." Sage ich freudig und mir geht das Herz auf als ich den kleinen sehe. „Dir steht so ein Kind auch gut." Lacht meine Mama. Ich schüttele nur den Kopf und Leon lacht leicht. „Wir haben da noch genügend Zeit." Meint er und streicht über meinen Rücken.

„Alles gut Anika?" Fragt meine Mutter. Ich nicke. „Ja alles gut. Wir haben heute nur Lenni und Jule gesehen. Das hat mich etwas getroffen. Aber alles wieder gut. Ich hab ja jetzt einen tollen Menschen an meiner Seite." Meine und lächle Leon an. „Oh das tut mir leid für dich. Das war bestimmt nicht einfach." Meint mein Bruder mitfühlend. Ich schüttele den Kopf. „Jule war damals schwanger als sich Lenni von mir getrennt hat. Ihr Sohn ist jetzt 6 Jahre alt. Die zwei sind verheiratet und haben seit kurzer Zeit noch eine Tochter." Kurz lache ich. Eigentlich sollte ich an Jules stelle sein. „Aber ist egal. Das ist Vergangenheit und wir sind jetzt in der Gegenwart." Versuche ich so überzeugend wie möglich zu sagen. „Der Kaffee ist bestimmt auch fertig." Meint Miriam grinsend und steht auf. Keiner weiß so recht was er sagen soll. Ich mag kein Mitleid haben. Ich kann mir auch vorstellen, dass die Situation für Leon echt blöd ist. Ich lächle in die Runde. „Es ist wirklich alles gut."

„Melde dich mal und kommt mal wieder her!" Sagt meine Mama als wir uns zur Verabschiedung umarmen. „Mach ich Mama." Ich verabschiede mich und gehe mit Leon zu seinem Auto. „Das hat doch super geklappt alles, war doch ein toller Tag mit deiner Familie." Lächelt Leon und startet den Motor. Ich nicke und blicke wieder aus dem Fenster. Leon legt seine Hand wie so oft auf meinen Oberschenkel. Die Fahrt ist still. Fast schon erdrückend still. Und diese Fahrt zum Hotel zieht sich ewig als wir dann da sind gehen wir gemeinsam ins Hotelzimmer. „Ich gehe mal schnell duschen." Sagt Leon und verzieht sich ins Bad. Ich wiederum ziehe mir eine bequeme Hose an und setze mich aufs Bett. Mein Blick schweift aus dem Fenster, der Ausblick verschleiert sich und die erste Träne läuft die Wange runter.
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Irgendwie, ich weiß auch nicht, stellt mich das Kapitel nicht ganz zufrieden. Ich hoffe aber für euch ist es zufriedenstellend. Kommt gut durch den Tag, genießt den Sonntag und allen die es schauen, wünsche ich einen tollen BL-Sonntag. Passt auf euch auf und bis zum nächsten Kapitel! 🖤

Doch bin ich bei dir... | Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt