16| unconscious.

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[bewusstlos.]

Finger auf meiner nackten Haut holten mich versetzt aus meinem tiefen Schlaf. Eine Gänsehaut überdeckte meine Körper, als die Fingerkuppen weiter nach oben strichen und dann bei meiner am stärksten ausgeprägten Narbe stoppten. Abrupt stoppten die Finger in der gleichmäßigen Bewegung und fuhren erneut die Narbe auf meinen Rippen entlang.

Ruckartig riss Jayden die Bettdecke, in die ich eingewickelt war, herunter und beugte sich über meine linke Seite. »Was ist da passiert?« Seine warme Hand umschloss meine Taille und drehte mich auf den Rücken.

»Nicht jede Mission verlauft wie geplant.«, antwortete ich schlicht und merkt, wie meine Gedanken zu der Stunde, in der die Narbe entstanden war, abdriftete.

Vor drei Jahren

»Dir ist bewusst, dass ich ein fünf Monate altes Baby zu Hause habe?«, warf ich ein und verschränkte meine Arme vor der Brust.

»Mir ist das sehr bewusst, aber Maya mal ehrlich, du bist die beste von den besten. Dir wird nichts passieren!«, führte Logan als Gegenargument an.

Ich stieß die angestaute Luft in meinen Lungen aus und schielte zu Tom. Er nickte mir knapp zu. »Wir haben ein ganzes Team, das uns den Rücken stärkt.«

»Einverstanden!«, stimmte ich geschlagen zu und erhob mich aus meinem Stuhl.

»Sie hat zugesagt, Over.«, sprach mein Bruder in das Funkgerät.

»Roger. Sie werden erwartet, Over.«, ertönte eine weibliche Stimme keinen Augenblick später.

Natürlich hatte jeder in diesem verdammten Gebäude darauf gewartet, das ich, Maya Swan, zustimme.

»Hier die Akte für euch.«, hielt Logan Tom und mich davon ab, das Büro zu verlassen, und drückte uns besagte Akte in die Hände.

»Und schiss, dass deine fünf Monat lange Pause dir in die Quere kommen könnte, Honey?«

»Sicher nicht! An meinem innerlichen Killer kann auch ein süßes Baby nichts ändern.«, antwortete ich zuckersüß und überreichte Tom seine Waffe, die bis vor kurzen noch in seinem Hosenbund gesteckt hatte. »Du sollest dir Gedanken machen, ob dir die fünfmonatige Pause von mir und meinem göttlichen Körper nicht deinen armen Verstand vernebelt.«

»Bild dir bloß nichts ein.«, zischte Tom und entriss mir seine Pistole. »Es gibt auch noch andere Frauen, die mich so Fühlen lassen können wie du.«

Gespielt verletzt zog ich einen Schmollmund und fasste mir übers Herz. »Ach wirklich? Zeig sie mir.«

Toms zu schlitzen verzogenen Augen trafen auf meine, die belustigt funkelten. »Honey, wir wissen beide, das ich nicht zu ersetzen bin – niemals.«, wisperte ich mit verdunkelten Augen.

Und damit hatte ich Tom erneut um meinen kleinen Zeh gewickelt. »Der Psycho sitzt nach wie vor felsenfest in meinem Kopf.«, ich tippte mir gegen meine Stirn. »Du hast nicht zufällig später Interesse, in den Geschmack zu kommen?«

Ich zwinkerte ihm zu und öffnete dann die Tür, vor der wir zum stehen kamen.

»Miss Swan, schön Sie wieder zu sehen! Kommen Sie, ich helfe Ihnen beim Ausrüsten.« Eine Helferin eilte auf mich zu und eskortierte mich in einen weiteren Raum.

Geläufig mit den nächsten Schritten, zog ich mich bis auf die Unterwäsche aus, öffnete die Akte, die ich immer noch bei mir trug und zog alle wichtigen Informationen, den geplanten Ablauf und die Anhaltspunkte in mein Gedächtnis während ich von der jungen Frau verkabelt und ausgerüstet wurde.

Sie und ErWo Geschichten leben. Entdecke jetzt