volleyball things

,,Darauf erstmal eine Sushibox!''

Nerimen's Sicht

Mit dem Aufschlagen meiner Tür wurde ich also an meinem ersten Schultag geweckt. Na toll, das fängt ja schonmal super an. Aber ich hatte ehrlich gesagt auch mit nichts anderem gerechnet. Ich will gleich klarstellen, dass ich nicht eine von diesen Eltern habe, die mit einem Sonnenschein-Lächeln morgens mit einem Frühstückstablett in mein Zimmer kommen und meine Gardinen öffnen, aber das wäre auch irgendwie komisch, oder?
,,Nerimen, aufstehen.'', brummte mein Vater nur, während meine Mutter wieder am Telefon mit ihrer Freundin das ganze Haus weckte. Braucht die ein Hörgerät? Wahrscheinlich.
Nachdem die Tür sich wieder schloss, beschloss ich nach einem 10 minütigen EinfachInsNichtsStarren aufzustehen. Normalerweise mache ich das länger als 10 Minuten, aber es war mein erster Tag auf einer neuen Schule, vielleicht wäre es besser etwas früher als zu spät da zu sein. Ich taumelte langsam in die Küche und machte mir erstmal einen Kaffee. Ohne Kaffee überlebe ich diesen Tag nicht. Während ich auf diesen wartete, fing ich mir an meine Sandwiches zu belegen.
Tomaten, Mozzarella, Thunfisch. Es war jedes Mal das selbe. Ich nahm meinen Kaffee und nahm einen Schluck von ihm. Den Rest füllte ich mir in meine Thermosflasche. Total die Sandwiches vergessen, schlich ich in mein Zimmer und nahm die Uniform in die Hand. Das war sie also.. HOFFENTLICH STEHT SIE MIR AUCH! Ich zog sie also im Schneckentempo an und bewunderte mich im Spiegel. Daran könnte ich mich echt gewöhnen. Voll in Selbstliebe versunken, klingelte mein Handy. Ich nahm es aus der Tasche und wer hätte es gedacht es war meine beste Freundin Lina. ,,Moinsen.'', hörte man sie noch im Halbschlaf schmollen. Auch sie hatte heute ihren ersten Tag auf der Karasuno. Ihr Vorteil war es, dass sie viel Näher an der Oberschule wohnte als ich es tat. Das Leben ist unfair. ,,Linaaaa aufstehen!!'', versuchte ich sie zu wecken. ,,Wir treffen uns in 30 Minuten vor der Schule, also beeil dich!'', sagte ich noch bevor ich auflegte. Hoffentlich kommen wir in dieselbe Klasse! Ich packte alle Sachen für heute ein. Mäppchen, Collegeblock, Kaffee, Schokomilch und Binden. JA BINDEN! Man weiß nie was noch alles passiert, norch?

Norch = ,,Oder?'', ,,Hab ich Recht?''

''Tschüss!'' rufend, schloss ich die Tür hinter mir, und machte mich auf den Weg zur Karasuno. Ich steckte mir meine Kopfhörer rein und öffnete Spotify. Ich klickte auf meine Yo mama-Playlist und ging los. Es waren heute ungewöhnlich viele Menschen unterwegs, also war es auch schwerer jemanden zu ignorieren. Andererseits würde ich so auch weniger unter anderen Menschen auffallen. In meinem Kopf ging ich schon Fake-Szenarien durch, die mir schlimmstenfalls heute passieren könnten , um mich in bestimmten Situationen möglichst schnell rauszureden. Ich bin nicht besonders gut darin, soziale Kontakte zu knüpfen, aber das habe ich auch nicht vor.
Ganz in meiner eigenen Welt wurde ich auf einmal von jemandem angerempelt. Meine Schokomilch fiel zu Boden. Normalerweise hätte ich dieser Person jetzt meine Meinung gesagt, aber dazu war ich zu müde, zu spät, und HOHO diese Person SAH GUT AUS!
Ein Junge in meinem Alter (vielleicht älter), groß, schwarze Haare. ,,Entschuldige.'', sagte er nur und gab mir meine Schokomilch und 1€ in meine Hand. Er hat eine Karasuno Schuluniform an. Wenn es nur solche Typen auf der Karasuno gibt, könnte ich sehr gut damit leben!
Ich lief also weiter Richtung Schule und stand nach knapp 20 Minuten vor ihr. 3 Minuten vor Schulbeginn! WOHOOO! Warte.. ich weiß noch nicht mal wo mein Klassenraum ist! Und dieses Gebäude ist riesig! Ich werde sterben! Mir musste man wohl angesehen haben, dass ich meinem Tod schon ins Auge geblickt hatte, da ich von einer Hand angetippt wurde. ,,Bist du neu hier? Du siehst verloren aus.'', grinste mich ein älterer Schüler an. ,,Mein Name ist Daichi Sawamura, in welcher Klasse bist du denn?''. ,,10 A'', las ich von einem Zettel, der uns als E-Mail in den Sommerferien geschickt wurde vor. ,,Wenn das so ist, komm mit, Ich weiß wo das ist.''. Nickend stimmte ich zu, und folgte ihm durch das riesige Gebäude. Das musste eine sehr sportliche Schule gewesen sein, so viele Treppen die uns Schülern zumuten! Aber dies schien für Daichi kein Problem zu sein. Außer Puste kamen wir endlich an meinem Klassenraum an, und das gerade noch rechtzeitig. ,,Dankeschön.. äehm.. wie heißt du nochmal?'' Ich kann nicht besonders gut Namen behalten OKAY?! Er lachte nur. ,,Daichi Sawamura, und du?''. Ich lächelte immer noch verlegen. ,,Rakone Nerimen.'' ,,Na dann, bestimmt sehen wir uns nochmal Nerimen, ciao!'', und bevor ich ihm tschüss sagen konnte, war er auch schon unter der Menschenmenge verschwunden. Schade.
Ich betrat den Klassenraum, und sah Lina mich schon zu ihr winken. Glück gehabt, ich bin nicht komplett allein in der Klasse. ,,NERIII!'', schrie sie durch den ganzen Raum. So schnell kannte jeder meinen Namen. Ich nahm neben ihr Platz und stellte meine Sachen ab. ,,Oh mein Gott hast du schon all diese hotten Typies hier gesehen!!'', fing sie an mich vollzutexten. ,,JAAA!!''. Wir unterhielten uns weiter und weiter, bis der Unterricht anfing. ,,Natoll, noch so nh Schlaftablette als Lehrer.'', fing Lina sich an sich zu beschweren und ich kicherte nur. Leider zu Laut. ,,Fräulein Rakone, wollen sie den Unterricht für mich fortsetzten.'', ich schüttelte nur meinen Kopf. Mist! Direkt am ersten Schultag sowas!
Ich war erleichtert, als die komische Stimmung durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen wurde. Mr. Schlaftablette ging zur Tür und öffnete diese, als ein paar Oberschüler eintraten, unter diesen erkannte ich ironischerweise auch den Typen, der mich hierhergebracht hatte. Sawamura Daichi. Als er mit seinen Augen den Klassenraum überflog und er auf mich traf, zwinkerte er mir kurz zu. Aber es war kein Flirt-Zwinkern, sondern eher ein DuHastEsAlsoÜberlebt-Zwinkern. Aber was soll ich sagen, Lina hatte dies sehr genau mitbekommen, und interpretierte natürlich etwas Falsches in dieses Zwinkern rein. Bin ich froh, dass sie leise sein musste, aber ihre Blicke sprachen Bände. Ich könnte ihr Gelaber schon förmlich in meinen Gedanken hören.

,,DER OBERSCHÜLER HAT DIR ZUGEZWINKERT NORCH?!''
,,DAS HAB ICH GESEHEN!''
,,KENNST DU DEN DA?''
,,HAST DU WAS MIT IHM?!''
,,WIESO ZWINKERT ER DICH AN?!''
,,ER IST JA SCHON HOT NORCH?''
,,NICHT ZU VIEL SPASS!''

Es stellte sich heraus, dass die Oberschüler sich und ihre Clubs vorstellen wollten, was sie auch machten. Als 3. war Daichi dran, was er wohl vorstellen wird..
,,Hallo 10.Klässler! Ich bin Sawamura Daichi und bin der Kapitän des Volleyball-Teams.
Unser Volleyball-Team sucht neue Mitglieder und würde sich freuen, wenn ihr diesem beitreten würdet...'', ich hörte nicht mehr alles mit, sein Team-Kamerade sah zum konzentrieren auf die Rede einfach zu gut aus. Und ich konnte in Lina's Augen ganz genau erkennen, dass sie dasselbe dachte wie ich. ,,Wir trainieren jeden Mittwoch und Freitag in der Sporthalle von 14:30-17:30. Wenn ihr Interesse habt ein Clubmitglied zu werden, kommt einfach mal vorbei!''
Noch im gleichen Moment nickten Lina und ich uns zu. Wir würden uns zu 100% am Mittwoch beim Volleyball-Club melden. Natürlich nur wegen des Sportes.. jaja...
Nach der Schule wollte ich noch kurz mit Lina bei unserem Lieblings-Sushiladen vorbeischauen, aber noch bevor ich das Schulgelände verließ, hörte ich meinen Namen.
Ich weiß, normalerweise würde sich kein normaler Mensch umdrehen, da es mein erster Schultag war und mich sowieso niemand kennten würde. ABER ich habe keinen Namen, der hier zu oft vorkommt, also drehte ich mich um. Und dies auch berechtigt.
,,Gut dich nochmal zu sehen Nerimen!'', es war Daichi. ,,Wir suchen noch Managerinnen für unseren Volleyball-Club, hätten du und deine Freundin Lust sich bei uns anzumelden?''. Ich wollte schreien:

,,NATÜRLICH HALLO?! ES GIBT SO HOTTE MENSCHEN BEI EUCH DAS WOLLTEN WIR SOWIESO MACHEN.''

Aber ich denke, dass wäre nicht das angebrachteste gewesen, was ich machen hätte können, deswegen antwortete ich: ,,Klar, warum nicht. Dann bis Mittwoch Daichi!''
Er lächelte mich erleichtert an. ,,Super, ich freu mich schon. Bis dann ihr zwei.''
Als Daichi aus dem Sichtfeld war hüpften Lina und ich hin und her. ,,JAA!! WIR HABENS GESCHAFFT!'', quiekte sie nur herum.
,,YESS!! Darauf erstmal eine Sushibox!''

Wir redeten noch bis zum Sushiladen ununterbrochen über Mittwoch und wie es werden würde, als wir feststellten, dass der Sushiladen einen neuen Mitarbeiter hatte..