45. Denke nicht mal dran

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„What the fuck machst du denn hier?" schrie Jule und weckte so fast das komplette Haus, in dem er wohnte.

Kai hatte heute morgen den ersten Flug nach Köln genommen und war dann mit dem Taxi weiter zu Jules Zuhause gefahren. Er musste ihn jetzt einfach sehen, nachdem er erfahren hatte, was Thomas vor hatte.

Wahrscheinlich war er einer der glücklichsten Londoner, als er erfahren hatte, dass Thomas Tuchel ihnen zwei Tage freigab, aufgrund der hohen Belastung in den letzten Wochen. Gestern hatten sie mit einem überzeugenden 5:0 gegen Manchester City gewonnen und Kai steuerte dabei zwei Tore und zwei Assists bei, obwohl er die vorherigen Spiele häufig von der Bank aus erlebte. Dadurch hatte er sich hoffentlich dem Trainer wieder angeboten. Die englische Presse forderten schon einen Stammplatz für ihren King Kai, den entscheidenden Mann aus dem Champions League Finale. Doch das alles interessierte Kai nicht mehr, er wollte zu Jule, er wollte ihn sehen, bei ihm sein, ihn fühlen und berühren.

Und jetzt stand er vor ihm und Kai bewegte sich keinen Schritt auf ihn zu, nicht aus Angst oder Vorsicht, sondern weil Jule eben Jule war.

In hellblauen Boxershorts und einem weißen zerknitterten Hemd, dass er sich gerade eben erst übergezogen hatte, stand Julian im Türrahmen und konnte seine Freude kaum zurückhalten.

„Du bist hier." stelle Julian fest, während Kai wie eine Statue im Flur stand.

„Ich ... ähm ..." stotterte Kai und schaute sich unsicher um.

„Komm jetzt rein." forderte Julian ihn auf und zog Kai an seinem Handgelenk in seine Wohnung.

„Du kennst dich ja aus, ich bin müde." Julian war völlig durch den Wind, Kai hatte ihn aus dem Schlaf geklingelt. Es war erst sechs Uhr morgens und das war definitiv nicht die Uhrzeit seines Freundes. Jules Haare standen zu Berge, auf der Wange hatte er noch einen Kissenabdruck, das Flurlicht blendete ihn und als er sich auch noch auf die Unterlippe biss, war es um den Londoner geschehen.

Langsam öffnete er den Reißverschluss seiner Jacke und hing sie an den Hacken, währenddessen kickte er sich auch gleich die Sneaker von den Füßen.

Als er sich wieder umdrehte und sich auf Julian stürzen wollte, war der jedoch verschwunden. Überrascht suchte Kai den Flur ab, fand ihn dann aber erst liegend in seinem Bett.

War das sein Ernst, dachte sich Kai. Er wollte ihn, jetzt, das musste er doch gemerkt haben, aber für einen Julian Brandt war es wohl einfach zu früh.

Doch so schnell gab Kai nicht auf, er löschte das Licht im Flur und schloss die Zimmertür hinter sich.

„Pennst du jetzt ernsthaft?" fragte Kai entgeistert.

Doch es folgte keine Reaktion.

Als letztes fielen sein Shirt und die Boxershorts und natürlich die Socken, den Socken im Bett gingen gar nicht.

Eigentlich war er ganz süß, wie er da so in die Bettdecke gekuschelt lag, aber Kai war hart, das Blut war schon lange nicht mehr in seinem Kopf. Vorsichtig robbte er an Jule ran, nachdem er die Decke angehoben hatte.

„Ich will schlafen." nuschelte Jule in sein Kissen.

Dieser kleine Morgenmuffel, dachte sich Kai, doch er war sich sicher, dass er ihn ganz schnell fit bekam.

Seine Hand suchte sich langsam den Weg zu Julians Oberkörper.
„Ja klar, du willst pennen?" entfährt es Kai, als er auf keinen störenden Stoff stieß. Natürlich ließ er seine Finger gleich weiter nach unten gleiten und stellte fest, dass auch Jule weder Klamotten anhatte noch der Sache abgeneigt war.

"Ist das deine Art mich heiß zu machen?" brummte Kai ganz nah an Jules Ohr. Julian konnte nun sagen was er wollte, aber Kai hatte Recht, denn die ausbreitende Gänsehaut auf seinem Nacken verriet ihn.

What is Love? - BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt