Entfall

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Ninas Sicht:

Ich wache ausgeschlafen auf. Es muss mitten in der Nacht sein. Ich umarme etwas weiches. Ich kuschel mich näher an das Kissen dran. Es riecht gut, doch nicht vertraut. Ich reiße die Augen auf und bin geschockt. Ich zucke zusammen.

Neben mir liegt ein schlafender Matteo, der unruhig geworden ist, weil ich zusammengezuckt bin.
Ich versuche mich aus seinem Arm zu winden, doch erfolglos. Er dreht sich in meine Richtung und kuschelt sich fester an mich. Warum wollte ich überhaupt aufstehen? Und wohin wollte ich überhaupt gehen? Ich sollte den Moment genießen. Also drehe ich mich ebenfalls in seine Richtung und kuschel mich an ihn. Ich schlafe wieder ein.
~

Matteos Sicht:

Als ich am nächsten Morgen aufwache liegen Nina und ich festumschlungen aneinander. Wir haben jetzt 10 Uhr. Wir haben die ganze Nacht gekuschelt. Ich will nicht, dass der Moment endet. Ich atme tief ihren Geruch ein.
Nina wacht langsam auf und guckt mich mit verschlafenen Augen an.
"Morgen", begrüßt sie mich mit ihrer Morgenstimme und gähnt.
"Guten Morgen", sage ich und streiche ihr durch die Haare.
"Ich will nicht aufstehen.", sagt sie.
"Ich auch nicht.", flüstere ich und halte sie fester fest. Auch Nina umarmt mich fest.
Wäre das jetzt nicht der perfekte Moment, um ihr zu gestehen, dass ich mehr als nur Freundschaft möchte?
Ich nehme also meinen ganzen Mut zusammen.
"Nina", fange ich an.
Nina guckt mit einem Lächeln zu mir hoch.
"Nina ich-"
"Matteo? Nina? Seid ihr wach? Unten steht Frühstück für euch.", ertönt die Stimme meiner Mutter durch die Tür.
Na toll. Wie immer erwischt sie natürlich den besten Zeitpunkt. Sonst sind die beiden nie da, aber wenn, dann nerven sie und lassen einen nicht alleine.
"Nein!", schreie ich durch den Raum.
Meine Mutter geht von der Tür weg und ihre Schritte werden immer leiser.
"Was wolltest du mir sagen?", möchte Nina wissen.
"Ich finde es schön, dass wir zusammen an den Einladungskarten arbeiten und, dass wir beide Freunde sind.", weiche ich aus.
"Oh, ja finde ich auch." Doch in ihrer Stimme liegt ein trauriger Unterton. Habe ich das gerade wirklich gesagt? Was stimmt nicht mit mir?
Das hat auch zur Folge, dass Nina sich aus der Umarmung löst und aufsteht.
"Wir sollten runtergehen.", meint sie. "Wann habe ich mich umgezogen?", will sie wissen.
"Heute Nacht. Du warst aber irgendwie im Halbschlaf."
"Achso."

Wir gehen nach unten, um dort zu frühstücken.
"Guten Morgen", begrüßen uns meine Eltern.
"Morgen", sagen Nina und ich.
Wir setzen uns an die Theke und fangen an zu frühstücken.
"Wie weit seid ihr gestern mit den Einladungen gekommen?", fragt uns mein Vater.
"Fertig", sage ich.
"Können wir es mal sehen?", möchte meine Mutter nun wissen. Ich stehe auf und gehe in mein Zimmer und komme mit dem Laptop zurück. Ich fahre den Laptop hoch, während wir weiter essen.
Ich öffne die Datei und zeige es meinen Eltern. Es scheint ihnen zu gefallen. Mein Vater ändert noch etwas an dem Text und schickt es dann an die Gäste.
"Danke, ihr habt uns wirklich geholfen.", bedankt er sich.
"Bedank dich bei Nina. Sie hatte die Ideen."
Ich lächel sie an und auch sie lächelt wieder.
"Danke", lächelt mein Vater sie an.
"Kein Problem"
~

Ninas Sicht:

"Ich muss nach Hause und mich fertig machen.", sagt Nina.
"Oh, okay. Aber wir müssen auch noch den Film zu Ende schauen."
"Stimmt, das können wir die Woche machen. Dann komme ich nach der Schule nochmal mit zu dir."
"Okay"
"Ich bringe dir die Sachen dann Montag mit."
"Ach alles gut. Muss nicht sofort sein."
"Na dann.", sage ich im Wissen, dass er die Sachen nie wieder sehen wird außer, wenn ich sie anhabe.

Als ich Zuhause angekommen bin, habe ich meine Zähne geputzt.
Die Sachen von Matteo habe ich aber immer noch an. Ich glaube, dass ich das T-Shirt morgen in der Schule anziehen werde. Es lässt sich gut kombinieren.

Den restlichen Tag habe ich gelesen und mit Matteo geschrieben. Er hat mir geschrieben, dass wir morgen 1.-2. Entfallen haben. Wir haben Englisch Entfall, aber wir werden Aufgaben bekommen. Das bedeutet, dass ich morgen ausschlafen kann.

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