Dumbledore wollte Harry und mich sprechen und so befanden wir uns nun vor seinem Büro. "Was glaubst du, was er von uns will?", fragte ich meinen Bruder. Dieser zuckte allerdings nur mit den Schultern und klopfte an die Tür. Hintereinander traten wir in Dumbledores Büro. "Ah, ihr habt meine Nachricht erhalten. Kommt rein." Harry und ich liefen zu Dumbledore, der an seinem Schreibtisch saß. "Wie geht es euch?" "Gut, Sir", antworteten wir synchron. "Genießt ihr euren Unterricht?" Was war das denn für eine Frage? "Den einen mehr, den anderen weniger", antwortete ich und Dumbledore grinste verhalten.
"Professor Slughorn ist äußerst beeindruckt von dir", wandte er sich an Harry. "Ich glaube, dass er meine Fähigkeiten überschätzt", grinste Harry. Ich stieß ihm lächelnd meinen Ellenbogen in die Seite. Wenn er in einer Sache schon mal richtig gut war - besser als ich, um genau zu sein - dann sollte er sich mal nicht so kleinreden. "Ist das so?", hakte Dumbledore nach. "Auf jeden Fall."
"Und was macht ihr so, wenn ihr keinen Unterricht habt?" Noch so eine komische Frage. Was wollte Dumbledore eigentlich von uns? Bestimmt keine Runde Kaffeeklatsch. "Sir?", fragte Harry. "Wie mir aufgefallen ist, verbringst du viel Zeit mit Miss Granger", wandte Dumbledore sich erneut an Harry. Mit wem ich meine Zeit verbrachte, dass war, glaube ich, allgemein bekannt. "Und da frage ich mich, ob...." "Oh nein. Ich meine, Hermine ist genial und wir sind Freunde, aber nein", ging Harry sofort dazwischen. "Verzeih mir. Ich war einfach bloß neugierig. Und bei dir, Luna? Wie läuft es mir Mr Creevey?" Ein komischer alter Mann, definitiv. Aber eben auch ein mächtiger Zauberer. "Oh, bei uns ist alles bestens wie eh und je", erwiderte ich und wieder lächelte Dumbledore verhalten.
"Nun gut, genug der Plauderei. Bestimmt fragt ihr euch, warum ich euch heute herbestellt habe. Die Antwort liegt vor euch." Dumbledore stand auf und trat ein einen Schrank mit vielen Phiolen. "Es sind Erinnerungen, die wir hier betrachten. In diesem Fall einen speziellen Menschen betreffend. Voldemort. Oder wie er damals hieß, Tom Riddle." Dumbledore nahm eine Phiole heraus. "Die Erinnerung in dieser Phiole ist eine ganz besondere. Meine erste Begegnung mit ihm. Seht sie euch genau an, sie ist wichtig. Und Luna, erschrick nicht." Verwirrt blickte ich zu Harry, der die Phiole an sich nahm und den Inhalt in ein Wasserbecken kippte.
Ich blickte Harry noch einmal an, ehe wir uns beide gleichzeitig vorbeugten und in die Erinnerung gesogen wurden. Es erschien eine weitaus jüngere Figur von Dumbledore, der auf eine Gebäude zuging. Mit Erstaunen erkannte ich ein Waisenhaus. Dumbledore stieg mit einer älteren Frau die Treppen hinauf zu einem Zimmer. "Ich muss schon sagen, dass ihr Brief mich sehr überrascht hat, Mr Dumbledore. In all den Jahren hatte Tom nie Besuch von einem Verwandten. Es gab Zwischenfälle mit den anderen Kindern. Unschöne Dinge. Tom, es ist Besuch für dich da." Dumbledore betrat das Zimmer, in dem ein Junge auf einem Stuhl an einem Schreibtisch saß. "Na, alles klar Tom?" Die Zimmertür schloss sich. Dumbledore setzte sich auf das Bett. "Sie sind der Doktor, oder?" "Nein. Ich bin ein Professor." "Ich glaube Ihnen kein Wort. Sie will, dass mich einer untersucht. Die denken ich bin anders." "Und sie haben vielleicht recht." "Ich bin nicht verrückt." "Hogwarts ist kein Ort, wo man Verrückte hinbringt. Hogwarts ist eine Schule. Für Zauberei. Du kannst Dinge tun, oder Tom? Dinge, die andere Kinder nicht können." "Ich kann Sachen bewegen ohne sie in die Hand zu nehmen. Ich kann Tieren Dinge befehlen ohne sie zu dressieren. Ich kann machen, dass Leuten, die gemein zu mir waren, schlimme Sachen passieren. Ich kann ihnen Schmerzen bereiten, wenn ich will. Wer sind Sie?" "Naja, ich bin wie du, Tom. Ich bin anders." "Beweisen Sie's!" Der Schrank im Zimmer fing Feuer, verbrannte aber nicht. Tom stand auf und holte ein Kästchen heraus. Der Schrank hörte auf zu brennen. "Diebstahl wird in Hogwarts nicht geduldet. In Hogwarts lehrt man dich nicht nur wie du Magie benutzt, sondern auch, wie du sie kontrollieren kannst. Verstehst du mich?" Dumbledore war dabei das Zimmer wieder zu verlassen, als Tom noch etwas sagte. "Ich kann auch mit Schlangen reden. Sie finden mich, flüstern mir Sachen zu. Ist das normal für jemanden wie mich?"
Die Erinnerung verschwand und wir kamen wieder in Dumbledores Büro. Ich stolperte zurück und landete auf dem Boden. Mit großen Augen blickte ich zu Dumbledore auf, während Harry sich neben mich kniete. "Professor!", keuchte ich. "Sei ohne Sorge. Dass ihr beide im Heim aufgewachsen seid mag eine weitere Parallele sein, aber sie tut nichts zur Sache." "Wussten Sie es da schon?", fragte Harry aus dem Kontext und Dumbledore und ich blickten zu ihm. "Dass er einmal der gefährlichste dunkle Zauberer aller Zeiten sein würde? Nein. Wenn ich es geahnt hätte.... Als er dann hier in Hogwarts war, wandte sich Tom Riddle einem bestimmten Lehrer zu. Errätst du, welcher Lehrer das war?" "Slughorn", zählte ich eins und eins zusammen. Warum hatte Dumbledore auch sonst so hartnäckig versucht ihn hierher zu holen. "Genau. Professor Slughorn besitzt etwas, das ich sehr begehre. Und er wird es nicht so einfach hergeben", meinte Dumbledore. "Sie sagten, Professor Slughorn will uns für seine Sammlung", murmelte Harry. "Das sagte ich." "Sollen wir dem nachgeben?", wollte Harry wissen. "Ja." Ich blickte zu Harry, der mir ernst in die Augen sah. "Wir schaffen das", murmelte ich und legte meine Stirn gegen seine. Er umschloss meinen Kopf mit seinen Händen. "Ich werde dich beschützen, egal was passiert. Das schwöre ich, bei meinem Leben." "Und ich werde bei dir bleiben, egal was passiert. Das schwöre ich bei meinem Leben."
DU LIEST GERADE
Harry Potter und seine kleine Schwester 2
Fiksi PenggemarDu ruhigen Jahre in Hogwarts sind vorbei und eine dunkle Zeit bricht an. Wird Luna es an der Seite ihres Bruders Harry, ihres Freundes Colin Creevey und ihrer besten Freundin Ginny Weasley schaffen, alle Herausforderungen zu meistern? (man sollte de...