Kapitel 7

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28. Juni 1777

Als wir am Abend in das kleine Zimmer mit zwei Einzelbetten und einen schäbigen Holztisch im Herzen New York's zurückkehrten, war mir bereits aufgefallen, dass Master Kenway sich anders verheilt. In sich gekehrt und nervös schien er gewesen zu sein und nicht wie sonst die Ruhe selbst. Und als er heute Morgen im Quartier erschrocken aus dem Schlaf hochfuhr wusste ich, dass ihn irgendetwas Beschäftigte.

,, Täusche ich mich, oder liegt eine gewisse Spannung in der Luft?", fragte er dann als er bemerkt hatte, dass ich erwacht war und mich verschlafen aufsetzte. Durch das Fenster stieg Stimmengewirr in das kleine Zimmer hinauf.

,, Die Bewohner sind in heller Aufregung. Heute findet die Hinrichtung statt."

Ich lies mich zurück in das Kissen sinken und drehte mich auf die Seite. Heute würde dem Assassinen endlich ein Ende gesetzt werden. Der Orden kann endlich seiner Planung nachgehen und dass ohne jegliche Störung.

,, Wisst ihr....", begann er dann. ,, Er sieht seiner Mutter unglaublich ähnlich."

Ich war ein wenig verwundert.

,, Wirklich? Ich sehe aber auch eine gewisse Ähnlichkeit zu euch, wenn ich das sagen darf.", antwortete ich müde.

,, Ich dachte immer, es sei jetzt zu spät für mich wie ein Vater zu empfinden. Dass das, was mich dazu befähigt hätte durch das Jahrelange töten längst verdorben und verbrannt wären und all der Verrät dafür Sorge getan hätte.....

Stille. Doch was Master Kenway als nächstes Tat, ließ mich an seiner Loyalität Zweifeln.

,, Ich kann die Hinrichtung nicht zulassen....''

Mit diesem Worten sprang er aus dem Bett. Ehe ich zu Wort kam, war er schon in einem Dunklen Gewand und Kapuze über den Haupt aus dem Raum verschwunden und ich konnte hören wie er eilig die Treppe hinunterstürzte.
,, Verdammt!", fluchte ich, als ich mich schnell anzog und hinterherstürmte.

Warum zum Teufel kehrte er sich gegen den Orden? Er hatte doch erst gestern erwähnt, wie wichtig es sei, dass es keinerlei Störung in unserem Vorhaben gab. Er selber hatte der Hinrichtung eingewilligt!

Als ich aus der Tür des Hauses kam, war Master Kenway bereits auf eines der Pferde aufgesessen und trieb es an mir vorbei.

,, Wartet!", rief ich und schnappte mir ebenfalls ein Pferd. Im vollen Galopp trieben wir unsere Pferde über den Matschigen Boden und scheuchten Aufgeschreckte Passanten beiseite, die uns entweder mit erhobenen Fäusten drohten, oder großäugig anstarrten. Warum ich ihm bei seinem vorhabenden folgte wusste ich nicht. Doch ich tat es. Wahrscheinlich aus dem Grund, dass ich großen Respekt vor seinen Handlungen hatte. Er war eine Art Vorbild. Wir donnerten weiter und stiegen von den Pferden, als das Getümmel da wo sich die Zuschauer zur Exekution versammelten dichter wurde.

Auf dem großen, hölzernen Podium, wartete der Galgen bereits auf sein nächstes Opfer. Die beträchtliche Menge an Menschen war ebenfalls gebannt und jubelte mit erhobenen Fäusten. Um den Platz herum standen Karren und Pferde, die vielen als Aussichtspunkt dienten, um besser sehen zu können. Männer, Frauen und auch Kinder. Alle waren hier um zu sehen, wie Connor hingerichtet wurde.

Master Kenway und ich bahnten und unseren Weg durch die Menge hindurch. Ich hasste Menschenmengen also blieb ich nahe bei ihm, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Wir erreichten einen Ort, von dem man gute Sicht auf das Geschehen hatte und ein hölzerner Karren fuhr vor. In dem Karren befand sich Connor und Thomas Hickey sprang ebenfalls heraus und zerrte Connor auf die Straße. Viele Soldaten standen um den Karren herum, als Hickey Connor belustigt angrinste und dabei verhöhnte. Wir waren nahe genug um jedes gesprochene Wort mitzubekommen.

Assassin's Creed III (fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt