Tag 36
Ungefähr einen halben Kilometer von hier entfernt lag meine Jacke in einen heruntergekommenen Wirtshaus.
Und in dieser Jacke lag mein Klingenkraut sicher verstaut in der Innentasche."Oh mein Gott", flüsterte ich, "verdammt. Was soll ich denn jetzt tun?"
Hilfesuchend wandte ich mich an Lynn.
Dieser zuckte aber auch nur unsicher mit den Schultern."Zurück können wir nicht. Vielleicht hilft meine Jacke, aber all zu sicher bin ich mir nicht. Wichtig ist jetzt aber nur, dass wir hier rauskommen."
Damit setzen wir unsere Flucht fort.
Ab und zu sahen wir die Männer mit den weißen Umhänge, doch kamen sie uns nie nah.
Langsam und immer in der Reichweite eines Versteckes schlichen wir uns immer weiter Richtung Mauer.
Bis wir schließlich einen hohen Steinturm sahen, der direkt an die Mauer gebaut war. Neben ihm zogen sich Ranken von Efeu an den Steinen hoch.Lynn und ich warteten gerade versteckt hinter einen Gartenzaun darauf, dass die Patrouille oben auf der Mauer weiter zog.
"Ich suche die Mauer links ab, du recht. In Ordnung?"
Ich nickte.
Mein Mund war so ausgetrocknet, dass ich kein Wort mehr formen konnte.
Wir hatten es wirklich fast geschafft.
Wir waren den Männern entkommen.
Ich konnte es nicht glauben.Ständig warf ich einen Blick nach hinten in Erwartung, dass sich eine schwere Hand auf meine Schulter legte.
Doch hinter mir lag nur der kleine Garten einer wohlhabenden Familie.
Glücklicherweise schien diese derzeit nicht im Haus zu sein."Achtung", murmelte Lynn. Die Wachen hoch über uns zogen an uns vorbei.
"Und los."
Mucksmäuschenstill und so schnell wie eine Katze sprang ich über den Zaun und lief auf die Mauer zu.
Ich riskierte einen Blick nach oben, doch die Wachen schienen sich mehr damit zu beschäftigen, was außerhalb von Kel lag.
Im Schatten des Turm des Heiler machte ich mich über den Efeu her.Mit all meiner Kraft versuchte ich Ranken so dick wie meinen Arm zur Seite zu schieben.
Doch die Äste gaben kaum nach.
Ich machte einen Schritt zur Seite und arbeitete dort weiter.
Aber auch hier bewegte sich das Gewächs nicht und gab keinen geheimen Tunnel frei.Bitte sei keine Falle.
Ich warf einen Blick über die Schulter um mich zu vergewissern, dass mir niemand zusah.
Doch abgesehen von Lynn, der auf der anderen Seite des Turmes leise vor sich hinfluchte war niemand auf der Straße.
Der Turm lag abgelegen vom regen Treiben der Stadt.
Hier schienen insbesondere reicher Werwölfe mit großen Gärten zu leben.
Gott sei Dank waren diese alle üppig mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt, sodass Lynn und ich von den Fenstern aus nicht zu sehen waren.Ein wütender Windstoß ließ die Blätter des Efeus erzittern.
Ich ging noch einen Meter weiter vom Turm weg um dort weiter zu machen, als es mir auffiel.
Ganz am Turm, dort wo er mit der Mauer verschmolz, bewegten sich die dünnen Äste und Blätter des Efeus stärker.
Als würde der Wind dort nicht auf den Wiederstand der Mauer treffen.Eilig griff ich nach den Ästen die dort wuchsen. Doch anstatt dass ich an ihnen zerren musste, da sie an der Mauer entlang wuchsen, konnte ich diese ganz einfach zur Seite schieben.
Dahinter lag ein kleiner Gang, in den kaum Licht eindrang. Doch konnte ich die kleine Kurfe sehen die er machte.
Richtung Osten. Richtung Mauer.
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Angart - Land der Wölfe
Про оборотнейAmalia dachte, dass sie bescheid wusste, wie ihr Leben verlaufen würde. Aber aus Versehen in eine andere Dimension zu reisen, in der die Welt nicht von Menschen, sondern von Werwölfe beherrscht wurde, war doch etwas überraschend. Was sich wie ein T...