Stattdessen ging ich auf ihn zu und guckte ihn abwartend an. Durfte ich...? Doch dann klärte es sich von selber, er war vorgetreten und hatte seine Arme um meinen Körper geschlungen. Sanft presste er mich an seine harte Brust.
War das Jase? Weinte gerade der Typ in meinen Armen? Surreal, aber wahr.♧♧
Er drückte mich fester und irgendwie genoss ich es. Tausende Gedanken schwirrten mir durch den Kopf und ich versuchte sie zu sortieren.
Ohne Erfolg.
Er löste sich langsam von mir und blickte mich an. Seine grünen Augen wirkten matt und kraftlos und das Rot in seinen Augen war kräftig.
"Wieso?" Seine Lippen bewegten sich nur leicht und er flüsterte fast, aber ich verstand es trotzdem.
"Wieso bist du hier"
Ohne lange zu überlegen, legte ich ihn meine Hand auf die Wange. Egal, was war, ich musste jetzt für ihn da sein. Ich hätte auch jemanden gebraucht, schon so oft.
"Ich bin immer so ein herbalassendes Arschloch zu dir, wieso bist du hier"
Ich lachte traurig auf. "Ja, aber egal, oder? Jetzt bin ich hier"
Ich strich mit meinen Fingern seine nasse Wange entlang und meine Finger kribbelten und seine Haut unter meinen Fingern gab mir einen sanften Stromschlag. Meine Fingerkuppe prickelte. Seine Augen wanderten herunter zu meiner Hand und dann wieder zurück in meine Augen.
Langsam näherte sich sein Gesicht meinem und er guckte mir in meine Augen.Diesmal lag in seinem Blick nicht nur Verzweiflung, sondern auch etwas anderes.
Etwas Liebevolles, aber trotzdem Verlangendes.
Er näherte sich meinem Gesicht und drückte seine Lippen auf meine Stirn. "Du bist anders, als alle", nuschelte er gegen meine Haut und sie kitzelte angenehm.
Langsam senkte er seinen Kopf und legte seine Stirn gegen meine. In meinem Bauch breitete sich ein warmes Gefühl aus und ein Schauer zog sich über meinen Rücken.
Meine Hände baumelten über dem Boden und ich wusste nicht, was ich mit ihnen anfangen sollte.
Zögerlich legte ich sie an seinen Rücken.Plötzlich blies er stark die Luft aus und ging einen Schritt zurück.
"Es tut mir leid, ich..." seine Stimme versagte. "Ich muss das jetzt tun..." Hatte ich etwas falsch gemacht? Vielleicht...
Keinen Moment später lagen seine Lippen auf meinen.Gierig erforschte er meine und vor Schreck fiebte ich kurz auf. Ungleichmäßig bewegte er seine Lippen auf meinen und schob mich so lange, bis ich die Sofalehne in meinem Rücken spürte, nach vorne. Der Kuss war so intensiv und schön, dass ich darin versank. Ich schaltete meine Gedanken aus und wollte wenigstens für diesen Moment vergessen, wie er eigentlich war.
Seine Zunge an meiner Zunge.
Seine Lippen an meinen Lippen.
Seine Nase gegen meine Wange gepresst.
Freude und Verlangen durchfluteten meinen Körper. Ich kralllte meine Fingernägel in seinen Rücken und ließ mich nach hinten fallen, dass ich jetzt unter ihm auf der Couch lag.
Als wir uns kurz lösten, knurrte er und fing an meinen Hals zu küssen.
Mir entfuhr ein leises Stöhnen und mein Rücken drückte sich ins Hohlkreuz.Er kam wieder höher und drückte mir einen kurzen Kuss auf den Mund, bevor er von mir abließ und sich von mir runter drehte.
Jetzt lag ich an seiner Brust gepresst auf der Couch. Ein Seufzen verließ meine Lippen. Ich legte meine Wange auf seine Brust und er zog mich mit seinen starken Armen an sich.
War das gerade wirklich passiert? Hatte ich mich gerade wirklich auf ihn eingelassen?
Ich verscheuchte den Gedanken auf später und wollte einfach nur den Moment genießen."Zoe?" Ich schreckte durch eine tiefe und sexy Stimme hoch. Anscheind war ich ein bisschen eingenickt, denn ich hatte keine Ahnung, wie lange wir hier schon lagen.
"Mh?" Ich guckte zu ihm auf und sah in seinen Augen wieder das Leid von vorhin. Sofort fühlte ich mich schlecht, da ich das irgendwie schon fast wieder vergessen hatte."Meine Familie ist gerade auf dem Friedhof. Wegen Chiara. Ich... Ich konnte nicht mit. Ich war ehrlich gesagt noch nie an ihrem Grab. Nicht mal an ihrer Beerdigung.
Heute vor vielen Jahren, war ihr Todestag."
Das Blut in meinen Adern schien zu gefrieren. Wie schlimm musste es für ihn gewesen sein, seine Schwester so früh zu verlieren? Plötzlich kam ich mir unbeholfen vor - Was machte ich hier? Ich war wohl die letzte Person, die ihm helfen konnte, ich bekam mein eigenes Leben nicht mal in den Griff.
Kurz spielte ich mit dem Gedanken abzuhauen, aber im nächsten Moment hasste ich mich dafür, das auch nur gedacht zu haben.Er war hier in meinen Armen, voller Leid und Schuld und ich wollte abhauen? Wer war hier das wahre Arschloch.
Er erzählte weiter."Ich hatte einen Streit. Einen Streit mit Chiara." Trocken lachte er und mir fuhr eine Gänsehaut über den Nacken. "Ein Streit, der so blöd war, dass ich mich jetzt dafür hasse" Sein Blick löste sich von meinem und ich nahm sanft seine Hand in meine, worauf er auf unsere verschränkten Finger starrte.
"Es hat gebrannt, ich hab versucht die beiden zu retten - unsere Eltern waren nicht da und ja-"
Er brach ab. Ermutigend drückte ich seine Hand. "Ich hab nur geschafft Lara zu retten. Verstehst du? Ich habe sie sterben lassen, ich bin Schuld..." Er atmete laut auf und in seinen Augen brannten vor Wut geleitete Tränen.
Seine Stimme wurde laut."Verdammt wegen mir ist sie tot, Zoe. Und ich konnte mich nichtmal verabschieden. Nein, meine letzten Worte waren, dass sie eine schreckliche Schwester sei."
Er hatte mich von sich gestoßen und war aufgestanden.
Wütend griff er nach dem nächstbesten Gestand.
"Ich hasse mich zu tiefst"
Ein Knall und der Stuhl zerfiel in tausend kleine Splitter.Angst.
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Bin leider wieder nicht zufrieden, aber ich will das heute hochladen und euch allen zu tiefst danken. Ich habe die 3K reads erreicht und weiß gar nicht, was ich sagen soll. Danke danke danke, ich hatte mir das niemals vorstellen können.
Lieb euch alle <3(Ach und schreibt mega gerne Tipps in die Kommentare und fragt gerne auch, wenn ihr was nicht versteht )
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life goes on -behind the mask
RomantizmZoe hat sich eine Mauer gebaut, die ihr Herz, ihre Narben und ihre Geschichte verdeckt. Sie lässt nichts und niemanden an sich ran und von Außen hin ist sie frech und ein wenig zu vorlaut. Sie hat es nicht leicht im Leben und dass der Badboy der Sc...