Eine Grindelwald in Hogwarts 4

5 - Friede, Freude, Schokokuchen

𝕎𝕙𝕠 𝕟𝕖𝕖𝕕𝕤 𝕤𝕦𝕡𝕖𝕣𝕙𝕖𝕣𝕠𝕤, 𝕨𝕙𝕖𝕟 𝕪𝕠𝕦 𝕙𝕒𝕧𝕖 𝕒 𝕓𝕣𝕠𝕥𝕙𝕖𝕣

Sirius Sicht:
Minutenlang standen wir einfach  nur stumm nebeneinander, dann meldete sich schließlich Regulus zu Wort.

"Warum?"

"Warum was?", hakte ich nach.

Es gab viele Warums. Warum hatte ich keinen Schokokuchen, warum machte ich keinen Handstand, warum hatte ich mich erwischen und nach Askaban bringen lassen, warum, warum, warum. Echt, da musste er sich schon etwas genauer ausdrücken!

"Warum bist du so sauer auf mich?", führte er seine Frage weiter aus.

Warum ich- Echt jetzt? Das wusste er nicht? Offensichtlich, sonst hätte er ja nicht gefragt.

"Na weil du... Ich meine, warum hast du mir nie gesagt, dass du noch lebst?", brach es schließlich aus mir heraus.

Ja, warum. Irgendwie gab es zwischen uns ganz schön viele ungeklärte Warums.

"Also erstens mal wusste ich nicht, wer der Verräter ist, nur, dass es einen gibt", klärte Regulus mich auf, "Und zweitens... zweitens hätte es dich doch eh nicht interessiert."

Bei den letzten Worten wurde er immer leiser und bevor ich wirklich gedacht hatte, dass er tot war, hätte ich ihm da vermutlich auch zugestimmt, aber...

"Nein. Hätte es eben doch. Weißt du eigentlich, wie verdammt schwer das war? So zu tun, als würde mir das überhaupt nichts ausmachen, dass mein Bruder tot ist, aber weil er ein Todesser ist kümmert es keinen?", widersprach ich.

"Das- ehrlich? Du warst nicht froh, dass ich einfach weg bin?", hakte Regulus ungläubig nach.

"Natürlich nicht! Du bist doch trotzdem noch mein Bruder!", sagte ich mit Nachdruck, "Aber eine Frage hätte ich da noch... Wieso bist du zu den Todessern gegangen?"

"Naja, ich hatte ja keinen. Nur die, die dann selbst auch Todesser geworden sind. Und Mum... Du weißt ja, wie sie ist. Nachdem du für sie quasi gestorben warst, musste ich das eben sein. Der perfekte Erbe der Blacks. Ich hatte eigentlich nie eine Wahl was das angeht, denn jemanden der das stattdessen übernehmen könnte gab es ja nicht", erklärte Regulus.

"Tut mir leid... Ich wusste nicht, dass, nur weil ich weg bin, dass du das dann-", fing ich an, aber weiter kam ich nicht.

"Eigentlich finde ich es gut, dass du weg bist. So konnte wenigstens einer von uns das tun, was er wollte", unterbrach er mich.

Jetzt stahl sich ein leises Lächeln auf meine Lippen.

"Wir beide meinst du wohl! Besser spät als nie!"

"Ja, da hast du wohl recht... Was bin ich froh, dass wir auf derselben Seite stehen!", antwortete Regulus.

"Und jetzt los, immerhin müssen wir ein paar Todessern in den Hintern treten!", schlug ich vor.

"Damit bin jetzt aber hoffentlich nicht ich gemeint, oder?", hakte er misstrauisch nach.

"Das kommt ganz drauf an... Zählst du dich denn selbst dazu?", wollte ich wissen.

Der entgeisterte Blick, den Regulus mir zuwarf, reichte vollkommen als Antwort. Ich musste grinsen.

"Ach, komm her!", verkündete ich und dann zog ich ihn erst einmal in eine Umarmung.

Vielleicht war es ja doch noch nicht zu spät. Wir waren immerhin Brüder. Das musste doch auch etwas heißen, oder etwa nicht?

Plötzlich räusperte sich Val hinter uns und wir fuhren auseinander, was sie wiederum sehr amüsant zu finden schien.

"Ich finde es echt toll, dass ihr euch wieder vertragen habt! Im Übrigen gibt es überhaupt nichts gegen Umarmungen einzuwenden!", teilte sie uns lächelnd mit, aber das Grinsen blieb nicht lange auf ihrem Gesicht, "Ich würde sonst ja auch eine Gruppenumarmung draus machen, aber wir haben ein Problem!"

Ob sie damit wohl meinte, dass wir zu viel Schokokuchen hatten? Bei unserem üblichen Glück wohl eher nicht.