Draco
Es geschah sofort, als ich den Verrat in ihren Augen sah. Alles Licht, das sie die letzten Wochen in mir hervorgerufen hatte, implodierte und wurde zur schwärzesten Dunkelheit der Welt. Alle alten Glaubenssätze und Vorurteile kehrten mit aller Macht zurück und nahmen von mir Besitz. Ich konnte nicht denken. Ich sah nur, wie sie sich von mir abwandte und auf Potter zulief, als wäre er der letzte rettende Anker vor der Dunkelheit, vor mir. Und ich wollte sie beide töten.
Sie warf mir einen Blick über die Schulter zu, der so von Abscheu erfüllt war, dass es mein Innerstes in Brand setzte. "Glaubst du wirklich, es wäre jemals um DICH gegangen?"
Ihre Worte besudelten alles. Sie hatte sich von mir ausziehen, anfassen, nehmen lassen - alles in dem Gedanken, zu IHM zurückzukehren. Weil ich nie gelernt hatte, mit Schmerz umzugehen, verwandelte er sich sofort in alles verzehrenden Hass. Ich würde sie und alles, was sie liebte zerstören! Dieser Gedanke war der einzige, der mich aufrecht erhielt, nachdem sie und Potter disappariert waren.
Ohne nachzudenken tat ich es ihnen gleich und eilte mit festen Schritten den Weg zu Malfoy Manor hinauf. Ich durfte nicht daran denken, dass ich mich hatte hereinlegen lassen. Ich durfte gar nicht mehr denken. Musste mich auf das besinnen, was ich war. Wer ich war. Und dass ich einen schrecklichen Fehler gemacht hatte, diese kleine Blutsverräterin an mich heranzulassen.
Es war leicht, alle Gefühl, in sich auszulöschen, wenn man sein Leben lang gelernt hatte, nichts zu fühlen. Alles, was mir beigebracht worden war, bewahrheitete sich in diesen Minuten mit aller Macht. Die Liebe war etwas für Schwächlinge. In der Realität gab es nur Intrige und Verrat. Wie hatte gerade ich beidem zum Opfer fallen können, wo ich doch immer derjenige gewesen war, der die Fäden gesponnen hatte? Nun, ich würde die Kontrolle wieder an mich reißen. Ich war gefährlicher jetzt, denn ich besaß keinen Hauch der Furcht mehr.
Und genauso trat ich ohne zu Klopfen in den Großen Salon, wo Voldemort mit seiner Schlange residierte. Auch Bellatrix war anwesend, offensichtlich waren sie in eine hitzige Diskussion vertieft. Ich merkte sofort, dass der Dunkle Lord nicht allzu guter Laune war. Er verengte die Augen zu Schlitzen, als er mich sah. "Draco, ich hatte dich nicht so früh zurück erwartet. Dass du allein kommst, sehe ich als schlechtes Zeichen. Wo ist Potter? Wo ist Kimberly?"
Ehe ich etwas erwidern konnte, spürte ich ihn schon in meinem Geist. Ich tat nichts, um ihn aufzuhalten. Ich zeigte ihm mein ganzes Entsetzen, den ganzen Verrat, und das ganze brilliante Schauspiel zuvor. Und vergaß auch nicht zu zeigen, woran ich noch dachte. Wie ich Kimberly Weasley aufspüren und töten würde, nachdem ich ihr kaltes Herz gebrochen hatte.
Schmerz durchfuhr meinen ganzen Körper, als der Zorn durch meinen Herrn loderte, während er sich noch in meinem Geist befand. Mein eigener mörderischer Zorn war nichts dagegen. Es war noch eintausendmal dunkler. Ich wusste, ich würde zerbersten, müsste ich diese Dunkelheit länger in mir fühlen, da zog Voldemort sich zurück und sagte mit gefährlich ruhiger Stimme: "Sie hat uns hinters Licht geführt."
"Ich wusste es!", sagte Bella triumphierend.
Voldemort warf ihr einen mörderischen Blick zu. "HINAUS!"
Sie zuckte erschrocken zusammen, machte eine unterwürfige Geste ihm gegenüber, doch ich konnte den Triumpf auf ihrem Gesicht sehen, als sie verschwand. Dann wandte ich mich wieder Voldemort zu. Für einen Moment war ich sicher, dass er mich töten würde.
Doch es kam anders. "Das hätte nicht passieren dürfen. Wir haben uns beide hinters Licht führen lassen."
"Ich will sie töten, Herr!", sagte ich durch zusammengepresste Zähne.
DU LIEST GERADE
Der Zauber um Draco Malfoy
FanfictionKimberly Weasley ist die lange verschollen geglaubte Zwillingsschwester von Ron und eine waschechte Slyterhin. Seit ihrem ersten Jahr in Hogwarts fühlt sie sich gegen ihren Willen nicht nur zu den dunklen Künsten, sondern auch zu Draco Malfoy hingez...