Der Anführer schob sich das Haargummi über die Hand, ehe er sich abwandte und zum Rand der Erhöhung ging, wo er sich nieder ließ und die Beine in der Luft baumelten. Dann holte er eine Zigarette heraus und zündete sich diese an, ehe er sich über den Nacken rieb. Ich kam zu ihm und setzte mich hinter ihn. Sanft schob ich seine Hand fort und fing an, ihn zu massieren. Zufrieden seufzte er leise und pustete dabei den Rauch aus. Eine Weile saßen wir schweigend so da.
"Wie war es mit Tamiko?"fragte er mich dann plötzlich. Überrascht hielt ich kurz inne, ehe ich weiter machte und einen nachdenklichen Laut von mir gab.
"War ganz schön......mal mit jemand weiblichen zu reden und nicht lügen zu müssen..... "erklärte ich ihm.
"Sie macht sich Sorgen"stellte er dann fest.
"Um mich? Warum?"
"Weil du dich verändert hast Kitty" Daraufhin schwieg ich. Er hob seine Hand und deutete mit dem Finger neben sich, also hörte ich auf, ihn zu massieren und setzte mich neben ihn. Kaum saß ich dort, legte er einen Arm um mich und zog mich hinunter, sodass ich halb über seinem Schoß lag und zu ihm aufsehen musste. Sogleich wurde ich hochrot.
"W-was......?"murmelte ich perplex, doch er drehte den Kopf etwas zur Seite, ehe er einfach meine Bluse am Bauch hochschob. Erschrocken griff ich nach seiner Hand, doch er hielt sie mit seiner Freien fest, sodass ich ihn nicht davon abhalten konnte. Er schob meine Bluse bis unter meine Brüste, ehe er vorsichtig über das große Hämatom strich, wobei ich leicht zusammen zuckte. Von der leichten Berührung bekam ich eine Gänsehaut. Er zog seine Hand wieder weg, um an seiner Zigarette zu ziehen. Dabei bemerkte ich, wie seine Finger leicht zuckten, als würde er krampfhaft etwas unterdrücken. Einen inneren Drang oder dergleichen, doch ich konnte in seinem Gesicht nichts ablesen. Dann schob er meine Bluse wieder zurück und ließ meine Hände wieder los. Seine linke Hand wanderte in meine Haare und fing an, meine Kopfhaut zu massieren, woraufhin diesmal ich zufrieden seufzte. Tief atmete er den Rauch aus, sah aber sturr weiter geradeaus, statt zu mir hinunter.
"Habe ich mich so sehr verändert?"fragte ich ihn leise. Er schwieg für einen Moment, ehe er mir antwortete.
"Er hat dich kaputt gemacht" lautete seine Antwort. Perplex weitete ich meine Augen. Seine Worte schienen in meinem Kopf nachzuhallen. Und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr verstand ich, was er damit meinte und musste feststellen, dass er recht hatte. Ich merkte, wie meine Lippen anfingen, zu zittern und meine Augen brannten. Schnell setzte ich mich auf und versuchte, mich zu beruhigen, doch es brachte nichts. Kaum rollte die erste Träne über meine Wangen, war der Damm gebrochen und ich fing an, zu schluchzen. Sogleich legte ich meine Hände über mein Gesicht.
"Wurde auch Zeit"hörte ich Hanma murmeln, während er mich auf seinen Schoß zog. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht an seiner Schulter und krallte meine Hände in sein Shirt. In diesem Moment brach alles aus den letzten Wochen über mich herein und ich konnte es nicht aufhalten. Ich hatte es die ganze Zeit verdrängt, weggesperrt, versucht, es nicht an mich heran zu lassen, doch dieser einfache Satz, hatte alles hervorgebracht. Die Angst, der ganze Schmerz, die Traurigkeit, die Erleichterung....... alles brach über mir herein und schüttelte meinen geschundenen Körper in Form von weinen und schluchzen. Es war ungewohnt, nicht dafür angeschrien zu werden, ungewohnt einfach gehalten zu werden. Um uns herum wurde es still. Keiner sagte auch nur ein Wort oder machte sich gar über mich lustig. Im Gegenteil. Hätte ich die ganze Situation von außen beobachtet, dann hätte ich gesehen, wie ernst alle drein gesehen haben, wie wütend und wie erschrocken. Keiner von ihnen hatte ein Mädchen bisher so herzzerreißend weinen hören und es machte sie sauer. Sie alle waren der festen Überzeugung, dass niemand eine Frau so zum weinen bringen sollte, schon gar nicht eine aus der Gang. Es dauerte lange, sehr lange, bis ich mich endlich wieder beruhigen konnte, was wohl eher daran lag, dass ich erschöpft war, als an irgendetwas anderem. Schniefend lehnte ich noch immer an Hanma, welcher mich fest in seinen Armen hielt. Und in diesem Moment wurde mir etwas entscheidendes klar. Genau hier, in seinen Armen, konnte ich sein, wie ich war. Hier brauchte ich mich nicht verstecken oder für irgendwas schämen. Ganz gleich, ob es mir gut oder schlecht ging, er würde mich nie anschreien, schlagen oder im Stich lassen. Er stand hinter mir, war meine Stütze, mein Halt....... In seinen Armen......war ich in Sicherheit.
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'Cause I felt safe in your arms.
FanficDie junge Himari arbeitet seit kurzem in einem Kiosk, um sich etwas Geld für ihr Leben in ihrer neuen Wohnung dazu zu verdienen. Sie wurde nach ihrer Geburt in die Babyklappe gelegt und lebte seitdem in einem Heim. Nun, mit 16 Jahren durfte sie endl...