{Jimin}
Ungeduldig, und den Blick stets auf das glatte Holz der Haustüre gerichtet, warte ich auf Jungkook, welcher sich mal wieder verspäten muss. Ich möchte nicht sagen, dass es nervt, denn schließlich bin ich es ja gewohnt, aber ein wenig mehr Zuverlässigkeit würde ich mir schon wünschen. Leicht nervös wippe ich mein Bein auf und ab, versuche mich so abzuregen, da ich sowieso schon leicht gereizt bin. Jungkook hat gestern nämlich auf keine meiner Nachrichten geantwortet. Ist es überhaupt okay, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wenn ich nicht einmal weiß, wieso er es nicht gemacht hat?
Doch bevor ich meinen Gedanken zu Ende denken konnte, öffnet besagte Person auch schon die Tür. Sein Anblick aber erschreckt mich. Tiefe Augenringe zieren seine Wangen, der Rest seines Gesichtes ist bleich. Das schiefe Lächeln auf seinen Lippen möchte zwar sein Aussehen verstecken, aber bringen tut es nichts.
„Was ist denn mit dir passiert?", frage ich besorgt gehe sofort auf ihn zu und streiche über seine Oberarme, ehe ich meine Hand auf seine Stirn lege und dann beginne sein kaltes Gesichts abzutasten. „Hab schlecht geschlafen", murmelt er und schließt die Tür schwach hinter sich. „Schlecht geschlafen? Du hast gar nicht geschlafen!", seufze ich und nehme darauf meine Hände von ihm.Mit einem denk-nicht-drüber-nach Blick sieht er mich an, wobei ich aber nichts dergleichen umsetzen werde. Streng und fordernd mustere ich seine dunkle Iris und will auf der Stelle eine Antwort. Es kann nicht sein, dass er immer alles schön redet.
„Lass uns erstmal losgehen", meint er dann trocken, dreht mich an den Schultern um und deutet mit einem kleinen Schubsen an, ich solle das Grundstück verlassen. Widerwillig mache ich das auch, doch sobald wir nebeneinander zu laufen beginnen, sehe ich wieder zu ihm.„Bitte, guck mich nicht so an", sagt er leise und starrt müde auf den Boden. „Dann... sag mir was los ist."
„Hab ich doch schon. Ich hab einfach schlecht geschlafen. Und ich bin zu müde, um zu diskutieren", brabbelt er erschöpft.Sein Verhalten verwirrt mich. Es ist komisch. Anders. Wieso verheimlicht er mir etwas? Wieso lügt er mich an? Hab ich was falsch gemacht? Will er sich mir nicht mehr anvertrauen?
Nun bin ich eingeschüchtert von seiner Aura. Denn er gibt mir das Gefühl, wenn ich jetzt wieder etwas sagen würde, wäre es zum Einen falsch und zum Anderen gäbe es eine derbe Reaktion von ihm. Und das ist das Letzte, was ich will: mit ihm streiten.
Stumm gehen wir zusammen zur Bushaltestelle, während ich überall hinsehe, bloß nicht zu ihm. Manchmal habe ich das Gefühl, aus dem Augenwinkel zu vernehmen, er sähe mich an, doch das ist sicher auch nur Wunschdenken und Einbildung.
Die Riemen meines Rucksackes habe ich fest umgriffen und noch fester, als wir an der Haltestelle ankommen und bereits schon einige Leute dastehen.
Gestern bekam ich keinen Abschiedskuss und heute keinen zur Begrüßung. Sicher werde ich auch jetzt keinen bekommen, wenn wir von so vielen Menschen umgeben sind, die uns dabei zusehen könnten. Verzweifelt seufze ich und merke, wie ich Sekunde für Sekunde mehr anspanne. Es bedrückt mich zutiefst, dass er mir die kalte Schulter zeigt. Es tut einfach nur unfassbar weh. In jeder Minute und in jedem Moment, der so an uns vorbeizieht, hoffe ich sehnlichst auf eine Reaktion von ihm. Worte, Taten, Gesten. Irgendwas. Doch nichts. Nichts erhalte ich. Nichts, was mein Überdenken stoppen oder zumindest abschwächen könnte.Und all das zieht sich die Busfahrt entlang, das Eintreten ins Schulgebäude, die Kurse bis in die Mittagspause. Ich fühle mich so fehl am Platz. Ich fühle mich ausgeschlossen. Vor Allem weil er nun auch mehr mit seinen anderen Freunden geredet hat, als dass er es mit mir tat, wenn überhaupt ein Wort, welches er heute verloren hat, an mich gerichtet war.
Innerlich beginne ich langsam einen Trotz zu bilden, der aus Trauer und Wut besteht und mich dazu veranlasst, ihn zu ignorieren. Wenn er nicht reden will, dann will ich es auch nicht. Wenn er mich nicht ansieht, dann tu ich das auch nicht. Pech für ihn.
... Oder für mich?
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Let's talk about SEX⇴{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦}
Fanfiction» 𝒅𝒐𝒏'𝒕 𝒕𝒆𝒍𝒍 𝒎𝒆 𝒔𝒆𝒙 𝒊𝒔 𝒐𝒏𝒍𝒚 𝒑𝒉𝒚𝒔𝒊𝒄𝒂𝒍 « Die beiden Schüler Jungkook und Jimin führen eine unzertrennliche Freundschaft und das schon seit dem Kindergarten. Jedes noch so kleine Geheimnis ist dem anderen offenbart, sodass e...