Wahre Schönheit

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Es war einmal ein Engelpaar, das ein bildhübsches Töchterchen bekam. Sie nannten es Die wahre Schönheit, da es das Schönste war, was ihnen je vor die Augen tat.

Als das Töchterchen erwachsen geworden war, verließ es den Himmel, um etwa genauso Schönes zu finden, da es es satthatte, immer von allen angehimmelt zu werden. So machte sich das Engelchen auf den Weg zur Erde, da diese vor Leben nur so strotzte. Dort begegnete das himmlische Kind zuerst einem Affen. Der Affe ließ vor Staunen seine Banane fallen und riss sein Maul weit auf, bevor er laut zu brüllen begann. Verängstigt floh das Engelchen und begegnete einem Menschen. Der Mensch konnte nicht glauben, was er sah und wurde ganz nervös. Er sagte dem Engelchen, dass es das Schönste sei, was ihm je begegnet ist und schenkte ihm eine Rose. Verlegen bedankte sich der Engel und ging weiter.

Nach einer Weile traf das Töchterchen auf einen Esel, der bei dem wunderschönen Antlitz sofort freudig umhersprang und schrie. Unsicher grinsend lief das Engelchen weiter und hoffe, dass es endlich das fände, was es selbst suchte. Da kam ein Pferd des Weges und ließ sich von dem Töchterchen streicheln, bis es dessen Gesicht ansah und stürmisch wieherte und seinen Kopf auf dessen Schultern niederließ. Da nahm der Engel das Köpfchen von seinen Schultern und fing an zu weinen. Das Engelchen verließ die Erde und war enttäuscht darüber, dass es nichts Vergleichbares gab.

Und die Moral von der Geschicht': Wahre Schönheit gibt es nicht. Es müssen schon ein Mensch, ein Elefant, eine Ameise und ein Pinguin dasselbe schön finden, damit etwas wirklich schön ist.

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