[Überarbeitet am 25.08.15]
Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, oder wie spät es war, oder ob Joffrey schon nach mir gesehen hatte. Ich wusste nicht einmal ob das Bett schon gewechselt wurde. Ich wusste nur, dass mich zwei große, starke Hände hochhoben und mich hinaustrugen. Ich war immernoch zu erschöpft, als dass ich allzu viel wahrnehmen konnte. Aber ich fühlte mich sicher, in den starken Armen des großen Fremden. Ich dämmerte wieder weg. Als ich das nächste Mal aufwachte, lag ich in einem sauberen, weichen Bett, in einem hellen Turmzimmer. Ich richtete mich auf und blinzelte gegen das Licht. „Lady Sansa." Ich wandte mich nach der Stimme um. Ich sah Lord Baelish und Sandor Clegane. Ich sagte nichts. Ich sah sie nur voller Erstaunen an. „Was...?", fing ich an. „Ich habe dich beobachtet, wie du mit Lady Margaery gesprochen hast. Danach bist du mit deinem Buch weiter in die Gärten gegangen, aber als ich dir nachlief, warst du verschwunden, nur dein Buch lag auf dem Boden. Ich sagte Clegane, er solle nach dir suchen. In den Kellergewölben hörte er Schreie, er ging ihnen nach, und schließlich fanden wir Euch, in diesem Zimmer auf diesem blutigen Bett." Ich starrte in ungläubig an, seine Erklärung drang nur allmählich zu mir durch. Oh Götter. Wenn sie mich weggeholt hatte, bevor Joffrey nach mir gesehen hatte...ich wette er ging schon die Wände hoch! Ich sah bestürzt von Ser Baelish zu Clegane. „Lady Sansa! Was in Gottes Namen ist passiert?" „Warum habt Ihr mich beobachtet?", fragte ich zurück. „Ich will auf Euch aufpassen! Euch beschützen!" Ich stand aufgebracht auf und sagte: „Ich kann auf mich selbst aufpassen!" Doch dann spürte ich den Schmerz in meinen Gliedern und wankte gegen den Bettpfosten. Bevor ich fiel, eilte Baelish zu mir und fing mich auf. Ich hing schlaff in seinen Armen. „Lady Sansa. Sie können sich ja kaum bewegen. Was um Gottes Willen ist denn geschehen?!" Er legte mich zurück in das Bett und zog die Decke über mich. „Bitte lasst mich alleine." Ich schloss die Augen um einfach alles auszublenden und nicht mehr denken zu müssen. „Wir werden wieder kommen.", sagte Bealish. Dann hörte ich wie sich eine Tür öffnete und wie sie ins Schloss fiel. Ich dämmerte wieder weg. Als ich erneut wach wurde, war es draußen schon dunkel. Ich war immernoch alleine. Ich setzte mich langsam auf, damit mich der Schwindel nicht wieder überwältigte. Dann schwang ich die Beine über die Bettkante und stand langsam auf, indem ich mich an einem Bettpfosten hochzog. Dann ging ich langsam und vorsichtig ein paar Schritte. Es ging. Ich wandte mich in Richtung des Badezimmers. Als ich angekommen war, setzte ich mich auf den Wannenrand und schlug mein Kleid zurück. Die Binde, die um meinen Oberschenkel gebunden war, war völlig durchweicht vor Blut. Ich nahm sie ab. Die Stelle der Schnitte war total Blutverschmiert, weswegen ich nach einer Schale mit Wasser griff, die neben der Badewanne bereitstand und mein Bein wusch. Der Blutstrohm schien gestillt, es kam kein Blut mehr nach, als ich meinen Schenkel vorsichtig abtrocknete. J.B. J.B. J.B. Ich konnte meinen Blick nicht davon abwenden. Auf der Haut verewigt. Für immer gezeichnet. Ich gehörte ihm. Mir wurde wieder schlecht. Ich schwankte zurück zu dem Bett und legte mich darauf. Ich hatte Hunger, aber die Erschöpfung gewann die Oberhand. Ich dämmerte wieder in die Tiefen des süßen Schlafes.
„Sansa." Mein Name. Eine Stimme die meinen Namen sagte. Tyrion. Er war hier? Ich blinzelte. Ich öffnete die Augen. Tyrion, der auf der Bettkante saß, sah mich an. „Tyrion", murmelte ich. „Wie geht es Euch?", fragte er besorgt. „Ehrlich gesagt...Miserabel. Was tut Ihr hier?" „Bealish. Er meinte Ihr hattet einen Unfall." Ich dankte Bealish für diese Darstellung der Dinge. „Danke, dass Ihr euch Sorgen macht." „Das ist selbstverständlich! Ihr seid schließlich meine Frau. Es ist meine Aufgabe mich um Euch zu Sorgen." „Danke." „Kann ich Euch irgendetwas bringen? Braucht Ihr irgendetwas?" Ich überlegte. Vielleicht war es sicher, die nächsten Tage erstmal hier zu verbringen. Wo Joffrey mich nicht fand. Durchatmen, Erholen. „Ja. Ich hätte gerne etwas zu Trinken und zu Essen, frische Kleider und ein paar Bücher. Ich denke ich muss mich erstmal ein bisschen hier ausruhen." „In Ordnung, Sansa." Er drückte meine Hand. „Ah, da ist noch was. König Joffrey hat nach Euch gefragt." Er hatte sich nach meinem Zustand erkundigt? Oder wollte er einfach nur wissen wo ich bin? Ich zögerte. „Tyrion...bitte sorgt dafür, dass er nicht herausfindet wo ich bin. Ich muss mich wirklich erholen." Er nickte. Dann stand er auf und verließ den Raum. Ich atmete tief durch. Draußen dämmerte es bereits. Warscheinlich war es früh am Morgen. Aber ich war immernoch so erschöpft und müde, dass ich mich einfach wieder in die Kissen sinken ließ und einschlief.
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Maybe I pay you a visit tonight
Fanfiction"Vielleicht statte ich Euch heut' Nacht einen Besuch ab, während mein Onkel seinen Rausch ausschläft..." Sansa Starks Leben hatte sich in einen Albtraum verwandelt seit Joffrey den Befehl gegeben hatte ihren Vater zu töten und sie seitdem eine Geise...