Das Fenster ist offen, der Wind weht in den Raum.

Du stehst auf. Ich bleibe liegen.
Du sammelst deine Wäsche, ziehst dich an
und ich sehe dir zu.
Dein Shirt ist weiß und zerknittert, ebenso meine Laken.
   "Meine Uhr?" Unsere Finger berühren sich, als ich sie dir reiche.

Meinen Körper jagt ein Schauer. Deiner bleibt still.
   "Du gehst?" Du nickst, aber setzt dich zu mir. "Du weißt, ich muss."
   "Sie wartet.", sage ich.
   "Sie wartet.", sagst du.

Dein schwarzes Haar umschließt dein Gesicht. Eine einzelne, blonde Strähne ziert meine Stirn.
Du hebst deine Hand, streichst sie fort.
   "Wunderschön.", flüsterst du. Ich rücke näher.
Scheinwerferlicht streift das Zimmer, meine grauen Wände leuchten auf.

Mein Blick sucht deinen. Du weichst meinem aus.
   "Deine Augen machen mich kaputt."
Deine Hand sinkt und ich drehe mich fort, richte meinen Blick zum ebenso fernen Himmel.

Du stehst auf, ich bleibe nicht liegen.
Du öffnest die Tür, ich schließe das Fenster.

Ein letzter Windhauch dringt über das Fensterbrett und schwindet mit dir.

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