Let's talk about SEX⇴{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦}

⇴63/i love you

{Jimin}

„Willst du mir jetzt vielleicht verraten, was los ist?", frage ich ihn, was mich aber viel an Überwindung kostet, als wir uns wieder an unseren Tisch setzen. Seufzend nimmt er seine Stäbchen in die Hand und sieht nachdenklich in meine vor Neugierde und Besorgnis strahlenden Augen. „Ich will... ehrlich gesagt nicht darüber reden, Jimin."
Somit kettet er seinen Blick von mir und widmet sich darauf wieder seinen bestimmt schon kalt gewordenen Nudeln. „Aber", sage ich voller Verzweiflung, „ich bin dein Freund..."

„Ja, ja, ich weiß", murmelt er. „Was ist also dein Problem?"
„Jimin", meint er dann etwas ernster und guckt mich erneut an. „Ich hab dir doch gesagt, dass es mir leid tut. Ich möchte jetzt nicht diskutieren."
Genervt schnaube ich nach seinen Worten aus, da er einfach gänzlich von Doppelmoral geprägt ist. Er war doch derjenige, der alles auf der Gefühlsebene klären wollte, mich aber dann geküsst hat und meint, jetzt ist alles wieder gut. Ich verstehe es nicht.

„Hörst du dir eigentlich selbst zu?", kommt es nun provozierend aus mir und ich wünschte nun, diese Worte hätten niemals so eine Schlagkraft, wie sie es jetzt haben. „Wie bitte?"
Nun stammle ich irgendwelche Laute, versuche meinen Ton zu regulieren, doch er scheint jetzt wirklich verärgert. „Was soll das denn heißen?"
„J-Jungkook, es... e-es ist halt so, dass du... du doch eigentlich mehr reden wolltest, anstatt... körperlich a-alles zu klären", bringe ich dann doch über meine Lippen. Er verstummt. Einen Blick bekomme ich auch nicht. Er ist einfach wütend, weil ich seinen Stolz verletzt habe und mich somit selbst traurig gemacht habe.

Ich will nicht, dass er schlecht von mir denkt. Ich will nicht, dass er sauer auf mich ist. Ich will doch einfach, dass alles gut ist zwischen uns. Aber irgendwie geraten wir immer wieder aneinander und können uns selbst nicht nachvollziehen, obwohl es so einfach zu regeln wäre.
„Tut mir leid...", hauche ich kleinlich, da ich mich zur Rechtfertigung gezwungen fühle. Auch wenn ich selbst ein falsches Gefühl bei der Sache bekomme.

„Du hast recht", sagt er auf einmal, weshalb ich hoffnungsvoll zu ihm sehe. „Ich hab nicht nachgedacht wegen dem Kuss."
Mitfühlend presse ich meine Lippen aufeinander und nicke langsam, während ich mich hinter in die Lehne sinken lasse.
Ich bin froh, dass er sich entschuldigt hat. Aber doch bin ich nun so zwiegespalten, da es ja dennoch unfassbar schön war. Ich habe ihn vermisst. Seine Nähe. Und habe mir ja selbst vorgestellt, wie er mich wieder in seine Arme betten und unsere Lippen verbinden würde.
Aber jetzt habe ich ihm das Gefühl vermittelt, dass ich das eigentlich gar nicht wollte.

Wieso muss alles plötzlich so scheiße kompliziert zwischen uns sein? Ich will doch einfach, dass alles wieder ist wie früher. Aber dieses Beziehungs-Zeug ist einfach neu für mich, ebenso für ihn.
Wir wissen einfach nicht, wie wir jetzt in manchen Situationen handeln sollen, da uns nun mal dieser ständige Drang nach Befriedigung begleitet. Wirklich ständig. Es ist zwar aufregend und heiß, aber es bringt uns auch in ein gewaltiges Verhängnis.

„Ich hab Angst vor nächstem Jahr", meine ich, als wir gerade den Weg von der Bushaltestelle zu mir nach Hause antreten. Jungkook wird wieder zu mir kommen. „Oh...", sagt er leise, „Wieso das?"
„Weil die Abschlussprüfungen so schwer sein sollen..."
„Das wirst du schon schaffen. Du bist sowieso einer der Besten in unserem Jahrgang", antwortet er nach kurzem Zögern. „Ja, ich weiß, trotzdem hat man auch mit solch einem Stand Respekt davor..."
Er nickt.

„Aber wir werden das zusammen durchstehen, dann können wir noch mehr Zeit zusammen verbringen, weil wir dann sicher mehr zusammen lernen werden", grinse ich dann und sehe freudig hoch zu meinem Freund. Dieser aber trägt nur ein schiefes Schmunzeln auf seinen Lippen, was mich leicht verunsichert.
Denkt er denn nicht so? Zweifelt er an uns?