31. Gedanken

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Ein lautes Klopfen ertönte. Kurz darauf wurde die hölzerne Tür von Kazutora's Zimmer schwungvoll aufgerissen.

„Kazutora, steh endlich auf!", schrie eine wütende Stimme durch den Raum. Der schwarzblondhaarige Junge grummelte verschlafen und öffnete langsam seine Augen. Brummend drehte er sich in Richtung seiner Zimmertür. Ihm blieb der Atem weg. Entsetzt starrte er seinen Vater an, der mit finsteren Blick in seinem Türrahmen stand und begann augenblicklich bei diesem Anblick zu zittern. Der schwarzhaarige Mann lief auf ihn zu und zog ihn unsanft auf die Beine.

„Du sollst aufstehen hab ich gesagt!", knurrte dieser und erhob die Faust. Sie schnellte auf ihn zu. Schnell schloss Kazutora die Augen. Geschockt hielt er seinen Atem an und wartete auf den Schmerz der sich gleich in seinem Gesicht verbreiten würde.

Ein lautes Klatschen ertönte. Langsam öffnete der Vize die Augen, als dieses nicht ihm galt. Vor sich sah er wie eine flache Hand den Schlag von seinem Vater abfing. Er sah hoch zu seinem Retter, der nur in Boxershorts bekleidet neben ihm stand.

„Das würde ich ganz schnell bleiben lassen", knurrte Baji und sah dem Mann dabei an als ob er ihn am liebsten gleich hier und jetzt aufschlitzen wollen würde.

Verwirrt blickte der Vater zu ihm und zog seine Faust zurück. Abwechselnd sah er zu den beiden nur in Boxershorts bekleideten Jungen hin und her.

„Was hat das zu bedeuten? Bist du jetzt auch noch schwul geworden?!", schrie sein Vater die zweite Frage nur so heraus. Kazutora schwieg.

„Hey, ich rede mit dir!". Er wollte grade wieder auf seinen Sohn los um diesen gewaltvoll am Kragen zu packen, aber der langhaarige Freund von diesem stellte sich erneut mit zornigem Blick dazwischen.

„Bin ich nicht. Baji ist doch nur mein bester Freund", antworte Kazutora ihm nun eingeschüchtert.

„Ist mir scheiß egal was er ist! Er wird sofort dieses Haus verlassen!", befahl sein Vater mit ausgestreckten Finger auf den besagten, doch dieser grinste nur spöttisch.

„Schade für sie, aber ich lass mich nicht rausschmeißen.", grinste Keisuke herausfordernd und legte den Kopf schief.

„Ich kann auch gerne die Polizei rufen, dass sie dich endlich festnehmen", drohte der Mann erneut.

„Also das wäre nicht besonders schlau von ihnen. Sie prügeln jeden Tag ihren Sohn halb tot und bedrohen ihre Frau. Ich glaub wenn sie das tun würden, würde es drei gegen einen stehen", grinste dieser provozierend und stemmte die Hände in die Hüfte.

„Das wirst du eines Tages bereuen! Nur wegen dir ist mein Sohn eine noch größere Enttäuschung geworden, als er es davor schon war!", mit diesen Worten verließ der Vater wütend den Raum und knallte die Tür lauthals hinter sich zu.

„Ja besser sie gehen!", rief er ihn laut genug nach.

Baji grinste nur triumphierend, während Kazutora sich auf der Bettkante nieder gelassen hatte. Mit den Händen stützte er seinen Kopf und blickte auf den Boden. Seine Finger waren tief in seinen schwarzblonden Haaren vergraben.

„Warum hast du das nur getan?", fragte er mit gebrechlicher Stimme.

Verwirrt sah Baji ihn an.

„Sobald du weg bist wird er mich richtig fertig machen. Jetzt denkt er wahrscheinlich auch noch, dass ich schwul bin, also bekomm ich noch mehr Schläge ab als so schon.", murmelte dieser.

„Was hätte ich den sonst machen sollen? Daneben stehen und zuschauen wie er dich verprügelt? Ganz sicher nicht!", regte sich Baji auf und packte den sitzenden an den Schultern. Dieser sah ihn mit verzweifelten Blick an.

Black and White [Kazutora FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt