Why now?

Let the party begin

Ninas Sicht:

Ich werde von einem Klirren wach. Irgendwas wird gegen meine Fensterscheibe geworfen. Wer macht das? Wer ist da im Garten?! Und wo sind meine Eltern?!

Ich schlage meine Bettdecke zurück und krabbel von meinem Bett auf den Boden. Auf allen Vieren krabbel ich zu meinem Fenster. Ich strecke meinen Kopf nach oben und gucke vorsichtig durch das Fenster.
Und da steht der Übeltäter.
Ein gewisser braunhaariger Junge. Matteo. Er will gerade noch ein Steinchen werfen. Ich stehe auf und reiße das Fenster auf, um ihn vom werfen abzuhalten. Doch zu spät. Der Stein fliegt auf mich zu. Ich ducke mich gerade noch rechtzeitig und der Stein fliegt über mich hinweg und klatscht hinter mir auf den Boden. Ich springe hoch und gucke ihn ungläubig an.
"Was soll das?!", schnauze ich ihn an.
Matteo steht noch schockiert da. Fast hätte er mich abgeworfen.
"Ehm...Ich...wir haben Schule. Ich habe geklingelt, doch niemand hat aufgemacht. Aber wir fahren ja immer zusammen. Und du hast anscheinend noch geschlafen. Also bin ich in den Garten gegangen und stehe jetzt hier.", rasselt er schnell runter.
"Wie viel Uhr haben wir?!"
"7.45Uhr"
"Was?!", rufe ich aufgebracht. Ich sprinte zu meinem Schreibtisch, schnappe mir meinen Hauschlüssel, der darauf liegt, und hechte zurück zum Fenster. Ich schmeiße Matteo den Schlüssel zu.
"Hier! Gib mir 5 Minuten." Ich knalle das Fenster zu und sprinte ins Bad.
~

Matteos Sicht:

Ich gehe einmal um das Haus herum und schließe die Tür auf. Ich setze mich an die Kücheninsel.
Ich habe heute Nacht so gut wie gar nicht geschlafen. Ich musste immer wieder an die ganzen nicht genutzten Chancen und unterbrochenen Situationen denken. Nina und ich wurden immer wieder unterbrochen, als wir uns näher kamen. Das ist so unfair. Aber ich werde auf keinen Fall aufgeben. Ich hoffe Nina auch nicht. Ich kann mir nun aber auch zu 100% sicher sein, dass sie das gleiche möchte. Sie wollte es auch. Sie will es auch. Das habe ich an ihrem Verhalten gemerkt und an ihren traurigen Blicken, als wir gestört worden sind. Diese Gedanken haben mich der Nacht wach gehalten, aber ich konnte sie einfach nicht abstellen.
Wir haben gleich Unterricht und werden zu spät kommen. Wir müssen uns eine gute Ausrede einfallen lassen. Aber sie darf nicht zu dramatisch sein. Ich muss mir auch noch etwas besonderes für Ninas Geburtstag einfallen lassen. Ich möchte ihr etwas schönes schenken, dass man nicht einfach in die Ecke schmeißt, wenn man es geöffnet hat.
Ja, ich habe es! Es ist zwar riskant, aber wie wäre es mit-
"Beeil dich! Wir müssen los. Sitz hier nicht so rum. Schnellers!!!", unterbricht mich Nina hysterisch.
Ich springe auf.
"Ich mach' ja schon." Wir rennen zusammen zum Eingang. Nina zieht sich schnell die Schuhe über und verlässt das Haus. Ich schließe ab und wir rennen zum Auto.
Als wir sitzen, fährt Carlos auch schon los.
"Du wirst es dir nicht abgewöhnen, oder?", lache ich leicht.
"Hä, was denn?", fragt Nina mich außer Atem und noch gestresst, während sie ihre Schuhe zumacht.
"Na das "schnellers"."
"Achsooo", sie kichert leicht. "Nein, werde ich nicht. Das hat mein Mathelehrer immer gesagt. Deshalb habe ich mir das auch irgendwie angewöhnt." Sie grinst mich breit an.
Süß.

Wir sind jetzt in der Schule angekommen. Wir haben jetzt Italienisch und sind schon 10 Minuten zu spät. Shit. Wir rennen zu dem Klassenraum und sind völlig außer Atem.
Nina klopft an und wir treten ein.
"Entschuldigen Sie die Verspätung, Maestra, aber wir standen im Stau.", erkläre ich.
"In italiano?"
"Ehm...scusa per il ritardo Maestra...", fängt Nina an und guckt mich Hilfe suchend an.
"ma siamo bloccati nel traffico.", beende ich den Satz.
Die Lehrerin scheint beeindruckt zu sein.
"Nessun problema. Siediti."
Wir setzen uns auf unsere Plätze und atmen erstmal durch.
Weston stößt mir seinen Ellbogen in die Seite.
"Ihr standet also im Stau?", fragt er und grinst dabei anzüglich.
"Nein, die Wahrheit ist, dass Nina verschlafen hat und wir deshalb zu spät losgefahren sind. Und jetzt hör auf so zu grinsen und komische Gedanken zu haben. Such dir ne Freundin.", gebe ich nur zurück und Westons Grinsen verschwindet. Ich wende mich meinen Aufgaben zu.
~