Jeong Yunho
Starr war Yunho's Blick an die dunkle Decke gerichtet. Durch das vergitterte Fenster schien das Licht des Vollmondes hinein und erhellte das Schlafzimmer ein wenig. Er lag mit seinem Rücken auf dem Bett und hatte seine Arme hinter seinem Kopf verschränkt, so spürte er zumindest nicht die Erhebung seiner Pistole unter dem Kopfkissen. Sicher war sicher, selbst wenn es seinen Schlafkomfort beeinträchtigte.
Es waren nun einige Tage seit der Beisetzung vergangen. Es war nichts sonderlich Spannendes in der Zwischenzeit geschehen. Yunho war mit dem Außendienst-Trupp ein paar Mal draußen. Es waren ruhige Ausflüge gewesen, insbesondere weil ihr Nummer Eins Unruhestifter sich immer noch in seinem Appartement einschloss. Taeyang versank in sich selbst. Wirklich zu ihm hin, traute sich auch niemand. Chan hatte es zwar gemeinsam mit Rowoon einmal probiert, aber der Assassin ließ niemanden an sich heran.
Yunho sollte es allerlei sein, was die anderen taten. Sein Augenmerk war nur auf das Überleben gerichtet und auf-
Leise Schritte waren auf dem Flur zu hören. Yunho unterbrach seine eigenen Gedankengänge und horchte auf. Er kannte die Schritte genau. Mit einem kaum hörbaren Geräusch öffnete sich die Zimmertür. Yunho's Augen fixierten den Schatten im Türrahmen.
„Yunho? Schläfst du?", fragte Jongho leise und vorsichtig. In seiner Stimme klang ein belegter Unterton mit. Yunho wurde sofort hellhörig.
„Nein. Was gibt's?", entgegnete der Ältere und setzte sich gerade in seinem Bett hin. Seine Augen schärften ihren Blick, wodurch es ihm möglich war, Jongho nun haargenau zusehen. Der Jüngere stand in gebeugter Haltung da und starrte beschämt auf den Boden vor sich.
„Ich... hatte... einen Albtraum.", begann Jongho, ihm schien es peinlich zu sein, wegen so einem Grund zu Yunho zu gehen, „Darf ich... vielleicht... mit bei dir schlafen? In deiner Nähe... fühl ich mich... sicher."
Die ehrlichen Worte erwärmten Yunho's Herz. Es war bereits lange her, dass er jemanden an sich herangelassen hatte. Yunho war früher sehr naiv gewesen und hatte an die große Liebe geglaubt, leider wurde er viel zu oft enttäuscht. Es hatte nie gepasst. Er war doch immer viel zu nett und langweilig gewesen. Nun war er ein Arschloch, -wie er selbst fand-, und auch das passte niemanden. Man(n) konnte es doch nie jemanden recht machen. Jetzt stand hier aber Jongho in dem Türrahmen und wurde sanft von den einzelnen Lichtstrahlen des Mondes erhellt. Da konnte Yunho doch nicht ablehnen. Leicht hob er seine Bettdecke an und blickte auffordernd zu dem Jüngeren.
„Na, komm schon."
Sofort setzte sich Jongho in Bewegung und tapste barfuß zu dem Bett des Älteren, welcher ihn genau musterte. Jongho trug eine kurze Schlafhose, die bis zu seinen Knien ging und ein weites T-Shirt. Seine Haare standen wild von seinem Kopf ab. Wahrscheinlich hatte er sich während seines Albtraums im Bett gewälzt. Leicht senkte sich die Matratze und eine angenehme Wärmequelle erschien neben Yunho. Sofort deckte der Ältere sie beide mit der Decke zu und ließ sich wieder auf den weichen Untergrund fallen. Beide legten sich so auf die Seite, dass sie sich gegenseitig ansehen konnten. Jongho starrte seinem Gegenüber ungeniert ins Gesicht.
„Was hast du geträumt?", fragte Yunho vorsichtig nach. Ein gewisses Maß an Neugierde und Interesse war in seinem Inneren aufgekommen. Es musste Jongho sehr belasten, wenn er keinen anderen Ausweg sah, als zu Yunho zu gehen. Der Jüngere druckste ein wenig herum, bevor er anfing zu sprechen.
„Ich war wieder in diesem Flughafen.", begann er langsam und versuchte sich wohl an die genauen Details zu erinnern, „Du warst auch da... Dort waren überall Zombies. Sie hatten uns umzingelt. Es sah wirklich übel aus. Es waren zu viel, als dass du mit allen allein klargekommen wärst. Sie haben aber einen Bogen um dich gemacht, als... wärst du einer von ihnen... Stattdessen waren sie alle auf mich losgegangen... und dann... dann... waren sie einfach wie versteinert gewesen. Sie haben sich keinen Millimeter mehr bewegt, aber du hast dich zu mir gedreht. Deine Augen waren... plötzlich komplett milchig und dein Mund... hatte sich zu einem grusligen... Grinsen verzogen. Du bist auf mich zugegangen und ich konnte mich nicht rühren... und dann... dann... hast du dich zu mir gebeugt... Ich hab es in deinen Augen gesehen... Die Gier... nach meinem... Fleisch... und dann hast du-"
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Contagious Pt. 2: Afterlife
FanfictionNach dem Opfer, welches San für seine Freunde gebracht hatte, war dieser praktisch vom Erdboden verschluckt und niemand konnte ihn ausfindig machen. Wooyoung schwor sich, seinen Freund irgendwie wiederzufinden. Doch die Freunde haben bald mit noch m...