Der Player, mein Beschützer

Kapitel 2

Vor mir stand ein verdammt attraktiver Junge. Seine Haare waren braun und seine Augen ebenfalls. Nur waren sie grün umrandet. Er war muskulös, nicht zu übertrieben sondern einfach perfekt.
Er bemerkte, dass ich ihn anstarrte. Sein kalter Blick änderte sich. Nun sah er mich genervt an.
"Komm, sag mir was du willst. Ein Foto vielleicht?"
Ich sah ihn nur verwirrt an. Wieso muss er so arrogant sein? Kann es einmal einen Mann geben, der nicht bloß attraktiv sondern auch nett ist? Nein, ich glaube kaum. Ich entfernte mich von seinem Griff, da er immer noch meinen Arm festhielt.
"Nein danke!", sagte ich und war überrascht das meine Stimme selbstbewusst klang.
"Ich danke dir, dass ich wegen dir nicht auf die Schnauze gefallen bin. Aber das wars auch!"
Ich drehte mich von ihm weg und machte mich auf dem Weg ins Klassenzimmer.
Fünf Minuten später fand ich es endlich. Ich atmete einmal aus und klopfte. Dann betrat ich das Klassenzimmer und schon fühlte ich mich wie ein Stück Fleisch, beobachtet von Tiere die sich an mir vergreifen wollten. Ich entschuldigte mich bei dem Lehrer und er lächelte mich an.
"Keine Sorge. Nimm einfach neben Davut Platz."
Ein Junge hob darauf seine Hand. Ich setzte mich zu ihm und sagte kurz und knapp 'Hallo'. Er jedoch ignorierte mich und ich tat es ihm gleich.
"Nun, Frau...", er sah auf die Liste.
"..Yilmaz. Wir haben gerade darüber gesprochen, dass wir in der nächsten Woche mit ein paar Klassen einen Ausflug machen. Und zwar nach Italien. Es dauert drei Tage und die Kosten betragen 210€. Bitte sag doch deinen Eltern Bescheid. Ich brauche das Geld noch diese Woche."

Ich nickte ihm zu und er fing mit dem Unterricht an. Oh nein, ein Schulausflug? Das passte mir gerade gar nicht. Ich wäre doch bloß ein Einzelgänger und das wollte ich nicht. Jedenfalls nicht bei einem Schulausflug.
Die Stunde zog sich und ich war endlich froh darüber, dass es klingelte. Auf dem Weg hinaus sah ich auf meinen Stundenplan. Sport. Ich seufzte genervt. Ein Glück hatte ich meine Sportsachen mit.
"Ehm du heißt Yilmaz, oder?", fragte mich ein Mädchen und tippte mich an. Ich drehte mich zu ihr um und sagte: "Ja. Zahra Yilmaz."
"Freut mich, ich heiße Ela Nedim. Was hast du jetzt?"
"Sport."
"Cool, ich auch. Wollen wir zusammen dorthin?"

Ich lächelte sie an und dann machten wir uns schon auf dem Weg dorthin. Ich erfuhr, dass sie wie ich siebzehn Jahre alt war und einen Bruder hatte. Er war zwei Jahre älter als sie und arbeitete schon.
"Ich weiß wie es ist neu auf einer Schule zu sein. Man kennt niemand und alle machen dich runter. Ich bin vor zwei Monaten hierher gezogen. Seitdem werde ich nur runter gemacht. Wenn du möchtest, könnten wir ehm Freunde sein?", fragte sie nervös.
"Ich freue mich. Leider wurde ich sogar an meiner alten Schule nicht akzeptiert."
"Was wieso?", fragte sie geschockt.
"Lange Geschichte..!", murmelte ich leise.

Nun standen wir vor den Garderoben und betraten es. Ela und ich nahmen in einer Ecke platz und schon zogen wir uns wie die anderen um.
"Oh mein Gott, Zahra. Was hast du auf deinem Rücken?", fragte Ela erschrocken. Ouh shit, das hatte ich ganz vergessen. Ich zog mir schnell mein schwarzes, enges Top an und sah Ela an. "Das ist bloß eine Verletzung aus meiner Kindheit." Ich versuchte so gut wie möglich zu lügen, damit sie nichts bemerkt. Sie nickte und zog sich selbst an.
Ich zog mir zuletzt meine kurze Shorts und meine schwarzen Chucks an. Dann band ich meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz.
Als Ela fertig war, gingen wir in die Sporthalle. Schon fühlte ich mich unwohl. Es waren sehr viele Jungs anwesend. Von wegen, Jungs und Mädchen sind getrennt. Das ist leider nicht bei allen Schulen so. Die restlichen Mädchen liefen auch nun kichernd rein und ein paar davon gingen gleich zu den Jungs rüber. Der Sportlehrer nickte mir zu, als er mich sah und fing an zu sprechen.
"Heute machen wir eine Zweier-Gruppe. Ich werde sie einteilen. Es soll nämlich gleichberechtigt sein. Dann fangen wir mit den Übungen an.
Also, Davut und Ela!"
Ela sah mich nervös an und ging zu Davut. Mit dem saß ich doch zusammen?
"...und Emir? Würdest du bitte mit der neuen eine Gruppe bilden?"
"Natürlich!", sagte ein Junge und blickte sich um. Er versuchte wohl ein neues Gesicht zu erkennen. Er stoppte, als er mich sah und ging auf mich zu. Er lächelte mich schief an und reichte mir die Hand. "Ich bin Emir und du?", fragte er freundlich.
"Zahra."
"Schöner Name. Komm wir nehmen einen Ball."
Ich nickte bloß. Wow, er sah hübsch aus UND war nett.

"Pass bloß auf, Emir. Sie neigt dazu umzufallen!", sagte plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah IHN.