Liebes Tagebuch. Heute war ich mit meiner Kreativ-Klasse, das ist ein Jahrgang übergreifendes Wahlfach meiner Schule, auf einem Ausflug im Burgtheater. Wir bekamen dort eine Führung durch das Burgtheater. Aber ich lernte nicht nur das Burgtheater kennen, sondern bin auch zum ersten Mal Sophie begegnet. Ich verstehe nicht ganz, warum sie mir noch nie aufgefallen ist, denn eigentlich geht sie ja in meine Schule und das schon seit zwei Jahren. Sie ist groß, also einen ganzen Kopf größer als ich, aber das ist ja auch nicht schwer, immerhin bin ich ja nicht einmal 1,60 Meter groß. Sie hat blaue Augen und schulterlange glatte blonde Haare. Während des Ausfluges unterhielten wir uns viel und sie ist mir echt sympathisch. Ich freue mich schon auf die Schule morgen, denn da sehe ich Sophie wieder.
Am nächsten Morgen wartete Mia schon ungeduldig auf das blonde Mädchen, welches sie gerade erst kennengelernt hatte. Mia stellte sich in die Eingangstür der Schule und blickte suchend die Gegend des Schulgeländes ab. Ihr Blick schweifte über den gepflasterten Vorhof und den Stufen, die zur Schule hinführte. Sie konnte Sophie nicht entdecken und wurde unruhig. Wo bleibt Sie denn nur? Kommt sie heute vielleicht gar nicht? Die Schulglocke wird jede Minute läuten! In dem Moment sah sie Sophie um die Ecke biegen und über den gepflasterten Weg direkt auf das Schulgebäude zugehen. Mias Unruhe verschwand im Nu und wurde durch ein breites Lächeln ersetzt, da sie endlich wieder mit Sophie reden könnte. Auch Sophie trug ein Lächeln im Gesicht, während sie sich der Eingangstür näherte. Doch viel Zeit zu reden hatten die beiden nicht, denn im nächsten Augenblick läutete die Schulglocke und sie mussten in ihre Klassenräume gehen. Die Unterrichtsstunden fühlten sich an, wie eine Ewigkeit und Mias Gedanken schweiften immer wieder ab. Sie dachte über den Ausflug nach und versank in ihren Gedanken. Immer wieder ertappte sie sich dabei, wie sie an Sophie dachte und hoffte, dass diese Stunde bald zu Ende geht, denn erst in der großen Pause konnte sie wieder zu Sophie. Endlich! Die Glocke zur großen Pause läutete, was bedeutete, dass sich alle Klassen in der Aula der Schule trafen. Überglücklich sprang Mia auf, schnappte sich ihre Jause aus der Schultasche, welche neben ihrem Tisch auf dem Boden stand und stürzte aus dem Klassenzimmer. Ihre beiden besten Freundinnen starrten ihr hinterher, doch Mia beachtete die beiden gar nicht, denn sie wollte so schnell wie möglich die Gespräche des letzten Tages mit Sophie fortzusetzen. Bevor die große Pause zu Ende war, tauschten Sophie und Mia ihre Handynummern aus, da sie nicht auf den nächsten Tag warten wollten, sondern auch von zu Hause in Kontakt bleiben wollte. Ab diesem Moment an waren die beiden unzertrennlich.
Liebes Tagebuch. Du kannst dir nicht vorstellen, was Sophie und ich vor kurzem herausgefunden haben. Wir haben am selben Tag Geburtstag! Sie ist nur ein Jahr älter als ich. Wir beide finden das so cool, das wir uns jetzt noch verbundener fühlen. Sie ist wie eine große Schwester für mich. Ich will sie nie wieder verlieren, denn sie bedeutet mir so viel.
Wochenlang schrieben die beiden Tag und Nacht. Mia erzählte Sophie alles, also von ihren Hobbies, dass ihre Eltern seit einigen Jahren schon getrennt sind und von ihrem ersten Schwarm, der ihr immer noch aus dem Kopf geht. Im Gegenzug erfuhr sie von Sophie, dass sie Tuba spielte und gerne Longboard fuhr, aber auch dass sich ihre Eltern ständig stritten und eigentlich von Zuhause wegwollte. All diese Geheimnisse zeigten, wie sehr sich die beiden vertrauten. In der Schule verbrachten die beiden jede freie Minute zusammen und genossen es ungestört reden zu können.
Eines Tages hatte Sophie früher aus als Mia. Mia wusste schon seit Beginn des Tages davon und bis zur letzten Schulstunde machte ihr dies auch nichts aus. Jedoch änderte sich dies auf einmal. Die ganze Schulstunde lang, konnte Mia nur daran denken, dass Sophie gleich nach Hause gehen würde und sie sich deswegen nicht mehr sehen konnten. Mia bekam keine Luft mehr, hatte auf einmal Bauchschmerzen und übel war ihr auch noch. Ihr ganzer Körper spannte sich an und alle Muskeln ihres Körpers verkrampften. Schon fast nach Luft ringend saß sie auf ihrem Sessel im Klassenzimmer und versuchte sich die letzten Minuten noch auf den Unterricht zu konzentrieren. Das Läuten der Schulglocke, also das Zeichen, dass die Stunde vorbei sei, war Mias Rettung. Sie sprang auf und lief aus dem Klassenzimmer zu den Stufen, welche ihre Klasse von der Aula und somit dem Ausgang der Schule trennte. Immer noch angespannte, suchte sie mit ihren Augen verzweifelt die Aula und den Ausgang ab. Sophie muss noch da sein. Bitte lass sie noch nicht gegangen sein. Ich muss sie noch einmal sehen. Die Spannung in ihrem ganzen Körper war fast nicht mehr auszuhalten. Da erblickte Mia IHRE Sophie beim Ausgang. So schnell sie konnte lief Mia die Stufen hinunter, in der Versuchung, Sophie noch einzuholen. Fast wäre sie von der letzten Stufe gefallen, konnte sich jedoch noch rechtzeitig auffangen und stürmte zum Ausgang. Ihr Wunsch war es, Sophie vor dem Wochenende noch ein letztes Mal in den Arm nehmen zu können.
Liebes Tagebuch. Ich weiß nicht was mit mir los ist. Wenn ich Sophie nicht sehe, habe ich Bauchschmerzen und kurz bevor ich sie sehe, bekomme ich keine Luft mehr. Könnte es sein, dass ich verliebt bin? Fühlt sich das so an? Aber was empfindet sie? Fühlt sie das auch so wie ich? Soll ich es ihr sagen? Ich will sie aber nicht verlieren, denn wenn sie das nicht empfindet, weiß ich nicht was wir dann machen sollen. Aber ich bin mir doch selbst nicht mal wirklich sicher. Was soll ich bloß tun?
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Kurzgeschichte: Eine Liebesgeschichte wie im Film?
RomanceEine Kurzgeschichte aus der Perspektive eines Mädchens namens Mia. Mia trifft auf eine Schulkameradin namens Sophie. Die beiden lernen sich kennen und werden unzertrennlich. Doch schon bald entwickelte sich ein großes Geheimnis zwischen den beiden...