Kapitel 9

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Pov. Melina:

Es klopft, aber ich bleibe so liegen. Ich liege mit dem Rücken zur Tür und starte aus dem zugegitterten Fenster hinaus.

Lh: „ Hi, ich bin es nochmal Lina Henningen. Hast du vielleicht List auf etwas Gesellschaft?"

Ich schweige. Die Therapeutin setzt sich an den Tisch in dem Zimmer.

Lh: „Ich bleib hier sitzen. Du kannst es dir überlegen."

Ich wische mir die einzelnen Tränen aus dem Gesucht und setze mich schwer fällig auf. Ich weiß selber nicht, weshalb mir die Tränen kamen.

Lh: „Hi"

Sie lächelt mich aufmunternd an und scheint erfreut zu sein, dass ich sie nicht ganz ignoriere. Wobei ich sie ja gar nicht tatsächlich ignoriere, sondern nur nicht antworte.

Lh: „Ich hab dir etwas mitgebracht..."

Sie holt ein kleines Notizbuch raus und ein Stift raus, auch Aufkleber und ähnliches hat sie dabei.

Lh: „Vielleicht hast du ja Lust etwas aufzuschreiben oder zu malen."

Sie steht auf und kommt zu mir.

Lh: „Hier"

Sie hält es mir hin. Ich rutsche weiter nach hinten. Wird sie mich schlagen? Wird sie mir weh tun?

Nichts passiert auch nach einigen Minuten nicht. Sie steht da und bewegt sich nicht, sie wartet einfach nur. Langsam strecke ich meine Hand aus und nehme das Büchlein. Ich zittere ganz schön. Es ist diese Angst, diese unbeschreibliche Angst.

Lina Henningen geht wieder weiter nach hinten und setzt sich an den Tisch, wo sie etwas notiert.

Ich warte kurz und die Angst sinkt, ich beruhige mich wieder.

Lh: „Willst du mir sagen, wie du heißt?"

Ich meide jeglichen Augenkontakt, entscheide mich aber zu reagieren. Zögerlich zicke ich mit den Schultern. Sie schaut mich kurz an und lächelt.

Lh: „Toll, das ist ein großer Schritt nach vorne."

Lh: „Willst du mir sagen, wie alt du bist?"

Ich nehme das Büchlein und schlage es vorsichtig auf, dann nehme ich den Stift in die Hand. Die erste Seite... Ich schreibe Steckbrief als Überschrift. Man hab ich schon lange nicht geschrieben. Es fühlt sich komisch an.

Steckbrief

Name: /

Alter: 16

Geburtstag: 03.01.2006

Mehr fällt mir nicht ein. Ich lege das Büchlein auf das Bett und schiebe es in ihre Richtung.

Lh: „Darf Ich?"

Ich nicke. Sie nimmt das Buch und ließt und schreibt es ab.

Lh: „Das war toll, danke."

Der ganze Tag verläuft auch später nicht sonderlich spannend. Ich esse, schlafe und liege im Bett.

Ich rede nicht und bewege mich kaum. Ich war aber heute 3 Mal auf der Toilette. Und ich sag euch, aufstehen ist mega anstrengend.

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