Kapitel 17 - Wirst schon sehen

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„Hey hast du gleich Feierabend? Ich würd dich abholen dann können wir noch kurz zu mir" fragte mich Felix am Telefon während ich meine Sachen bei der Arbeit zusammenpackte.
„Ja wäre gleich fertig, kannst schon losfahren, bis gleich" antwortete ich ihm und legte auf.
Es war Freitag 12 Uhr und ich konnte schon etwas früher Feierabend machen als geplant, da nichts los war. Ich habe gestern schon meinen Koffer gepackt, damit ich die letzten freien Stunden noch mit Felix verbringen konnte. Ich verabschiedete mich von meinen Kollegen und stellte mich raus um auf Felix zu warten. Ich steckte mir noch eine Zigarette an und beobachtete die die Straße um auf den weißen Mercedes zu warten. Gerade als ich meine Zigarette im Mülleimer entsorgte kam jemand auf mich zu.
„Hey Lou" grinste Ali mich an.
„Das ist ja wohl ein Witz oder?" entgegnete ich genervt. „Stalkst du mich jetzt?".
„Was heißt stalken? Dein Kollege hat mir gerade erzählt das du schon Feierabend hast, hab mir gerade nen Kaffee drinnen geholt" grinste mich Ali schelmisch an.
„Ich find das langsam echt nicht mehr so witzig. Fast jeden Tag lauerst du mir hier bei meiner Arbeit und wartest darauf, dass ich Feierabend habe. Wir kein Paar mehr! Ich will dich nicht mehr sehen, schon gar nicht fast täglich!" machte ich Ali an. Meine gute Laune verblasste sobald ich ihn sah und ich merkte, wie es in mir zu kochen begann.
„Sei doch nicht so zickig jetzt! Vorgestern lässt du dich noch von mir zum Kutschieren, was dir ja wohl ganz gut gefallen hat" sagte Ali genervt mit lauter Stimme.
„Es hat mir nicht gefallen, du hast mir ja kaum eine Wahl gelassen, ich wäre auch wunderbar ohne deine Hilfe nach Hause gekommen!" zischte ich ihn an.
„Ist ja gut" grinste Ali. „Und wie siehst jetzt aus? Soll ich dich jetzt nach Hause fahren?"
„Nein! Was verstehst du daran nicht? Wir haben uns ausgesprochen und gut ist! Ich will dich nicht immer ständig sehen" ich wurde immer laute und spürte mein Herz laut in meiner Brust schlagen.
„Komm schon" sagte Ali und griff nach meiner Hand, die ich ihm schnell wieder entriss und ihn entgeistert ansah.
„EY!" hörte ich plötzlich laut jemanden von der Straße rufen. Ich drehte mich um und sah Felix, der zügig mit starrem Blick auf uns zu kam.
„Was willst du denn? Misch dich mal nicht ein!" sagte Ali und baute sich vor Felix auf.
„Begreifst du nicht, wenn eine Frau sagt, dass du sie allein lassen sollst?" machte Felix Ali an und starrte ihm in die Augen.
„Lass uns einfach los okay?" ging ich auf Felix ein und griff nach seinem Arm.
„Was ist das denn? Kennst du den Zwerg etwa?" fragte Ali mich wütend und deutete auf die Berührung zwischen uns.
„Komm Ali lass gut sein jetzt okay?" versuchte ich die Situation, die mir deutlich unangenehm war, zu beruhigen.
„Ne, du antwortest mir jetzt" sagte Ali wütend und machte einen Schritt auf mich zu.
„Digger was verstehst du nicht? Geh einfach, hab echt kein Bock auf Stress jetzte" sagte Felix noch relativ ruhig zu Ali.
„Junge, du hast dich doch eingemischt. Was willst du machen?" fragte dieser provokant.
„Wirst du schon sehen" starrte Felix ihn an.
„Felix komm einfach, lass uns bitte gehen!" drängte ich mich zwischen die beiden und griff erneut nach Felix Hand. Er schaute mir in die Augen und nickte mir einmal zu. Ohne ein weiteres Wort nahm Felix meine Hand, drehte sich von Ali weg und wir gingen zu seinem Auto. Ali pöbelte uns noch hinterher, aber Felix reagierte nicht drauf. Er öffnete mir seine Auto Tür und ich stieg ein. Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde mir gleich aus der Brust springen und stand total unter Adrenalin. Felix schaute mich eindringlich an.
„Alles okay?" fragte er mich besorgt.
„Ja alles okay. Bei dir auch?".
„Ja. War das dein Ex?" fragte er mich und starrte mir in die Augen.
„Mhm" war alles, was ich antwortete.
„Warum taucht der bei deiner Arbeit auf?" fragt Felix mich mit starrem Blick.
„Keine Ahnung, das macht er schon seit ein paar Tagen. Neulich bestand er darauf, mich nach Hause zu fahren, aber ich dachte das wär's dann" antwortete ich beschämt.
„Was?" fragte Felix mich entsetzt. „Warum erzählst du mir sowas nicht?".
„Weil ich nicht wollte, dass du überreagierst, wir hatten die Tage sowieso kaum Kontakt und ich wollte nicht unnötig Stress machen".
„Das ist doch kein unnötiges Stress machen! Der Typ wartet vor deiner Arbeit und will dich nach Hause fahren? Ist der immer so penetrant?" ich hörte in Felix Stimme, dass er langsam etwas sauer wurde.
„Ja schon" gab ich kleinlaut von mir.
„Dann musst du mir das doch erzählen" sagte Felix und schaute mich eindringlich an.
„Ich hab doch gesehen, wie eifersüchtig du nach dem letzten Mal warst. Hätte ich dir erzählt, dass er mich nach Hause gefahren hat, wärst du ausgerastet" antworte ich ihm.
„Ja vielleicht. Aber der scheint ja offensichtlich noch nicht mit dir abgeschlossen zu haben und will noch was von dir, da hab ich ja wohl ein Grund auszurasten oder?" fragte er mich und ich zuckte nur die Schultern als Antwort.
„Warum hast du dich überhaupt von ihm nach Hause fahren lassen? Weiß er jetzt auch noch wo du wohnst?" setzte Felix erneut an.
„Weil er nicht lockergelassen hat, bis ich in seinem Auto saß und nein, er hat mich ein paar Blöcke vorher rausgelassen"
„Immerhin. Hat er irgendwas versucht?" fragte er und schaute mir in die Augen.
„Nein" antworte ich ihm und erwiderte seinen Blick.
„Können wir jetzt einfach zu dir? Das war gerade echt zu viel für mich" fragte ich Felix schließlich und legte meine Hand auf seine Wange. Felix nickte und startete den Wagen. Ohne Musik fuhren wir schweigend zu ihm. Mir war die ganze Situation ziemlich unangenehm. Vor einer Woche habe ich Felix noch versucht klar zu machen, dass er sich keine Sorgen machen muss und jetzt das. Es war schon süß, wie er mich beschützt hat, aber trotzdem auch ziemlich peinlich, wie Ali sich verhalten hat.

„Willst du was trinken?" riss Felix mich aus meinen Gedanken als wir in seiner Wohnung standen.
„Ja Wasser einfach" lächelte ich ihn an.
Er reichte mir das Wasser und zusammen setzten wir uns auf das Sofa. Felix streifte mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schaute mir in die Augen.
„Du kannst mir sowas wirklich erzählen, das muss dir auch nicht peinlich sein oder so" sagte er währenddessen.
„Wie gesagt, ich wollte nicht, dass du sauer wirst" entgegnete ich.
„Früher wäre ich komplett ausgerastet in so einer Situation und hätte den Typen vermutlich zusammengeschlagen aber mittlerweile hab ick mich da janz gut im Griff" lachte er.
„Okay" lachte ich ihn an und gab ihm einen Kuss.
„Ich hab dich vermisst" grinste er, nachdem er sich von meinem Kuss löste.
„Echt?" fragte ich ihn mit großen Augen.
„Ja schon" antworte er etwas schüchtern.
„Ich dich auch" grinste ich, schlug meine Arme um ihn und küsste ihn erneut.
„Okay reicht jetzte, dit wird mir gerade hier zu beziehungsmäßig" lachte Felix und löste sich von mir. Schmollend schaute ich ihn an.
„Wie war's denn in Köln?" fragte ich ihn schließlich.
„War gut, hatte ne Try Out Show, die echt richtig gut lief, bin richtig zufrieden mit dem neuen Programm, ist ungefähr 38-mal besser als Hype" grinste er zufrieden.
„Das freut mich für dich, muss mir das auch unbedingt mal angucken, kenne dich ja bisher nur Privat" zwinkerte ich ihm zu.
„Stimmt" grinste Felix mich dreckig an.
„Naja und dann gestern noch dit Ding für 1Live aufgenommen".
„Hab ich gehört Domian" lachte ich.
„Kennst du den überhaupt?" lachte Felix mich aus.
„Samma ich bin keine 14, natürlich kenn ich Domian. Wahrscheinlich sogar jede Folge, mich schreckt nichts mehr so schnell hab" lachte ich.
„Au Weiher. Dann hast du ja schon ganz tief in die menschlichen Abgründe geguckt" lachte Felix. „Wann fährt dein Zug nochmal?"
„16:36"
„Okay dann haben wir ja noch ein bisschen Zeit um uns privat noch mehr kennenzulernen" grinste Felix mich an.
„Ist das so?" lachte ich.
„Mhm" grinste Felix, zog mich mit seinen Händen auf seinen Schoß und küsste mich. Die Küsse wurden immer leidenschaftlicher bis schließlich eins zum anderen führte.

„Das hab ich besonders vermisste" grinste Felix mich an, nachdem ich mir sein Shirt überzog und mich auf seine Brust legte.
„Ich auch" grinste ich während ich mich auf seine Brust legte. 
„Musst du wirklich heute schon fahren?" fragte er mich nach einiger Zeit. Ich richtete mich auf und schaute ihn an.
„Was meinst du?" fragte ich während ich ihm in die Augen schaute.
„Naja ich meine, könntest du nicht noch das Wochenende hierbleiben? Ich hab das Wochenende frei und hab mich echt gefreut dich wieder zu sehen und jetzt verlässt du mich schon wieder" antworte er mir und spielte mit seinen Fingern in meinen Haaren rum.
„Ich hab doch schon das Zug Ticket gebucht und Koffer gepackt und alles" schaute ich ihn nachdenklich an.
„Ich kann dir auch ein neues Ticket für Montag buchen und deinen Koffer herholen, dann bleibst du das Wochenende über noch bei mir und hast sogar deine ganzen Sachen hier".
„Klingt schon verlockend" sagte ich und strich mit meinen Fingerspitzen über seine Brust.
„Also?" fragte er mich mit einem Hundeblick.
„Ich würde ja echt gerne noch Zeit mit dir verbringen, aber ich habe allen schon gesagt, dass ich Heute Abend komme und mein Vater kocht was für uns, ich kann das jetzt nicht einfach verschieben, was soll ich denen denn sagen?".
„Ja keene Ahnung, du kannst nicht kommen, weil du noch dit janze Wochenende ficken willst" grinst Felix mich an.
„Ja bestimmt" lachte ich und schlug Felix gegen den Oberarm.
„Tut mir leid, vielleicht komm ich ja schon etwas früher wieder, dann können wir das ja nachholen" zwinkerte ich ihn an.
„Weiß nicht, ob ich so lange warten kann" zuckte Felix schmollend mit den Schultern.
„Da bleibt dir wohl nichts anderes übrig, man bekommt nicht immer das, was man will, daran musst du dich wohl doch ab und an mal gewöhnen" neckte ich Felix, der schmollend vor mir die Arme verschränkte.
„Krieg ich dann wenigstens jetzt nochmal was ich will?" grinste Felix mich an.
„Mmmh vielleicht" grinste ich zurück, setze mich auf Felix Schoß und küsste ihn. Felix ließ nicht lange auf sich warten und zog mir mit einer ruckartigen Bewegung das Shirt wieder aus.

Nachts in Berlin (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt