POV. Melina:
Heute holt mich eine Schwester ab und bringt mich im Rollstuhl in ein Behandlungsraum.
Dort werde ich entsondiert. Die Ärztin ist ganz nett und rücksichtsvoll.
Ich rede trotzdem noch nicht, auch wenn sowohl die Schwester, als auch die Ärztin versuchen ein Gespräch aufzubauen. Essen tue ich weiterhin. Essen konnte ich schon immer gut, das ist eine Schwachstelle von mir. Vor allem, wenn es mir schlecht geht. Zu dieser Zeit kann ich am meisten Essen.
Gegen 11 Uhr kommt die Therapeutin wieder.
Lh: „Hey, wie geht es dir so?"
Begrüßt sie mich. Ich nicke nur.
Lh: „Du hast ja gar keine Sonde mehr. Also klappt das mit dem Essen wieder?"
Ich nicke erneut. Inzwischen schaffe ich es schon für eine längere Weile im Bett zu sitzen. Es entsteht ein unangenehmes Schweigen.
Lh: „Also folgendes, willst du mir nicht vielleicht doch mal dein Namen sagen? Dann könnte ich dich auch richtig ansprechen?"
Ich zicke mit den Schultern.
Lh: „Wovor hast du Angst? Was denkst du passiert, wenn du mir deinen Namen verrätst?"
Ich zucke wieder mit den Schultern. Und irgendwie ergibt, was sie sagt Sinn. Ich meine, was passiert, wenn ich ihr sage, wie ich heiße? Wo liegt das Problem?
M: „Melina..."
Flüstere ich. Meine Stimme klingt brüchig und schwach. Die Therapeutin lächelt.
Lh: „Danke, Melina."
Sie notiert den Namen.
Lh: „Wie fühlst du dich?"
Ich zucke wieder nur mit den Schultern, wie sollte es mir gehen? Ich hab keine Ahnung, wirklich nicht.
Lh: „Was ist deine Lieblingsfarbe?"
Auch das weiß ich nicht, ich zucke mir den Schultern.
Lh: „Und dein Lieblingsessen, was ist das?"
Auch daran kann ich mich nicht erinnern.
Lh: „Hast du ein Lieblingstier?"
Ich hab keine Ahnung, hab ich eins?
Lh: „In welche Klasse gehst du?"
Ich reagiere nicht auf die Frage, dieses Mal weiß ich es. Aber ich will es nicht sagen.
Lh: „Okay, also willst du mir die Fragen vor der Frage mit der Klasse nicht verraten, oder weißt du es wirklich nicht.
M: „Ich... Ich weiß es nicht..."
Lh: „Das ist okay, nicht schlimm. Weißt du, sowas kann vorkommen nach einem traumatischen Erlebnis. Es ist in Ordnung."
M: „Was wenn ich nie wieder weiß, wer ich bin?"
Meine Stimme klingt panisch und ich fange an auf der Lippe zu kauen.
Lh: „Das macht dir Angst, nicht?"
Ich nicke.
Lh: „Erinnerst du dich an die Dinge, die Geschehen sind, bevor du hier warst?"
Ich nicke leicht, denn ich weiß es, aber ich will definitiv nicht darüber reden.
Lh: „Das war heute ein riesiger Fortschritt. Das ist toll! Du machst das ziemlich gut."
Ich zucke nur mit den Schultern.
Lh: „Willst du wissen, wie es weiter geht?"
Ich nicke.
Lh: „Also, wenn du fit genug bist, wirst du morgen auf die offene Station verlegt. Dort kannst du auch mal Besuch empfangen und auch Gemeinschaftsräume benutzen. Dort wirst du auch auf andere Kinder und Jugendliche treffen. Das ganze liegt eine Etage tiefer. Wir werden und dann in meinem Raum treffen und dort mit einander reden. Du wirst auch viele andere Angebote bekommen, z.B. Ergotherapie, Kunsttherapie, Gruppentherapie und du kannst Schulaufgaben machen. Du hast auch ein anderes Zimmer, das sieht etwas weniger nach Krankenhaus dann aus."
Ich nicke.
Lh: „Vielleicht kannst du mir ja bis später diese Fragebögen ausfüllen..."
Sie hält sie mir hin und ich nehme sie an. Dann geht sie.
Den restlichen Tag fülle ich diese Fragebögen aus, was echt teilweise nicht einfach ist. Dann Schlafe ich auch viel. Abends und Nachmittags kommt die Therapeutin noch einmal zur Visite und Sprechstunde, aber ich habe nicht viel zu sagen oder so. Ich habe nur ein mega schlechtes Gewissen, weil ich geredet hatte...
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Wähle den Notruf~KaS/Asds Ff
ФанфикKaS/Asds Ff Einer jungen Frau, gerade einmal 16 Jahre alt, ereignet sich ein traumatisches Erlebnis: Eine Entführung! Wird sie es schaffen? Wird sie überleben? - Lest selbst ⚠️PTW⚠️