Es war wieder Freitag. Breaden war nun schon fast eine Woche wieder hier. Natürlich verbrachte Derek jede freie Minute mit ihr. Selbst in der Schule hatte er in den Pausen die ganze Zeit das Handy in der Hand. Stiles ging das gehörig auf den Strich. Hatte die denn nichts zu tun? Niemand wusste so recht, was Breaden den ganzen Tag über tat. Außer Derek natürlich. Jedoch wollte Stiles erst gar nicht mit Derek über sie reden. Oder besser: er wollte im Moment gar nicht mit Derek reden. Obwohl er im inneren wusste, dass er über den Fast-Kuss hätte reden wollen, konnte er nicht in Dereks herzförmige Augen sehen, die eindeutig nicht wegen ihm diese Form angenommen hatten. Auch Cora schien das Verhalten ihres Bruder unbekannt, denn sie sah in den Pausen immer und immer wieder prüfend zu ihm.
Es war Pause. Cora und Stiles hatten nur noch eine Unterrichtsstunde, Derek hatte noch Training. Wobei jeder glaubte, dass Derek heute nicht da sein würde. Und jeder kannte den Grund. Denn für Derek, der im Moment nicht wirklich viel sprach, noch weniger als sonst, gab es nur ein Thema. Und wenn er nicht sprach, dann war er am Handy und schrieb mit diesem Thema. Stiles und Cora saßen am Tisch gegenüber von Derek und sahen diesen immer und immer wieder prüfend an. Jeder hatte die Blicke der beiden bereits bemerkt, sodass sowohl Derek, als auch Cora und Stiles weitestgehend aus den Gesprächen raus gehalten wurden.
Stiles hielt diese Herzchenaugen nicht mehr aus. Es hatte ihm nicht nur sein Herz gebrochen, sonder auch noch den Appetit verdorben. Danke Derek. So stand er vor allen anderen vom Tisch auf und brachte sein nicht mal zur Hälfte aufgegessenes Mittagessen weg. Cora folgte ihm, was für ihre Freunde noch komischer erschien. Sie gingen schweigend zum Spint, Cora machte sich zunehmend um ihre beiden Jungs Sorgen. Sie sah auch die zusammen gepressten Lippen von Stiles, die darauf hindeuteten, dass diese gerade mit den Tränen kämpfte. Als sie schließlich am Spint ankamen und Stiles daran verzweifelte diesen aufzubekommen, brach der Damm. Stiles schlug noch einmal heftig gegen seine Spinttür bevor er sich umdrehte und langsam an den Spinden hinuterrutschte.
"Warum bekomm' ich's nicht hin?" fragte Stiles mit brüchiger Stimme. Cora musste nicht nachfragen, um zu wissen, dass es nicht um den Spint ging. Stiles versuchte seit einer Woche, seine Gefühle für Derek zu verdrängen. Ihn zu vergessen, damit die Gefühle aufhörten. Doch wie es zu erwarten war, ging das nicht so einfach. Cora schloss ihren eigenen Spint, öffnete Stiles' Spint und kniete sich vor diesen. "Das geht nunmal nicht so schnell. Du musst dir mehr Zeit geben" sagte sie aufmunternd. Jedoch wusste Cora auch, dass das Stiles nicht im geringsten aufmuntern würde. Sie legte beruhigend eine Hand auf Stiles Schulter. Der erwünschte Blickkontakt blieb jedoch aus, weswegen Cora Stiles an sich zog und in ihre Arme schloss, um ihn zu trösten.
" Hey, wenn du willst, können wir unseren Filmabend heute zu dir verlegen. Oder wir lassen ihn ausfallen. Ist in dieser Situation wahrscheinlich das beste" sagte Cora nachdem Stiles schniefen weniger geworden war. "Nein, nein. Ablenkung tut gut. Mein Dad ist zuhause und mein Laptop hat kein DVD-Fach. Bei mir ist also schlecht." erklärte Stiles und schien zu bemerken, was das bedeutet. Derek würde in einem Haus mit ihm sein. Und alles würde nach ihm riechen. Aber genau das war es, was Stiles brauchte. Er wollte Derek genauso wenig vergessen, wie er an der Situation festhalten wollte. Er brauchte eine gewisse Nähe, auch wenn es nur ein Kissen war, mit dem er kuschelte und das nach ihm roch. Cora schenkte Stiles ein trauriges Lächeln, als sie sich vorsichtig löste. Dann stand sie auf uns half auch Stiles hoch. Ihre letzte Stunde würde gleich beginnen und das letzte was sie beide gebrauchen konnten, ist Nachsitzen wegen zuspät kommen.
Cora wollte nicht, dass Stile so leidete. Breaden würde Derek das Herz brechen. Dann waren es zwei gebrochenen Herzen, die sich wieder zusammenflicken konnten. Gemeinsam. So hoffte Cora jedenfalls.
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Sterek- Von Nachhilfe und neuen Freundschaften
FanfictionStiles fühlte sich einsam. Seine Freunde hatten kaum noch Zeit für ihn. Auch zuhause war er allein. Sein Vater arbeitete von früh bis spät und hatte selbst am Wochenende keine freie Minute für seinen Sohn. Stiles versankt immer mehr in Selbstmitleid...