Kapitel 8: Mal ist wieder da (Left behind)

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Also kurze Anmerkung, das Lied gab es nicht in Nightcore Version. Deshalb das Original von Jkru

Kapitel 8: Mal ist wieder da 

Carlos erwachte in seinem Bett im Versteck. Seine Schulter und sein ganzer linker Arm fühlten sich taub an und es fiel ihm schwer aufzustehen. Also blieb er einfach liegen. Die Schmerzen waren unerträglich und er hatte keine Ahnung wie er sich damit bewegen sollte. Harry hatte ganze Arbeit geleistet. Nun war Carlos froh nicht zu seiner Mutter gegangen zu sein, sonst läge er jetzt Tod in irgendeiner Gasse. Nicht dass das groß jemanden kümmern würde. Aber er wollte so nicht sterben. Er wollte selbst entscheiden wann, wo und wie sein Leben endete. Und da gehörte nicht dazu von seiner Mutter zu Tode gequält zu werden.

Sein Magen gab ein lautes Knurren von sich, weshalb sich Carlos doch dazu entschied sich zum Aufstehen zu drängen. Er wusste, dass es hier noch einige Konserven gab, die sie damals gebunkert hatten. Deshalb brauchte er sich, fürs erste, keine Sorgen um die Beschaffung von Essen machen. Mit einem Keuchen setzte er sich auf, dabei musste er an seinen Traum denken. Harry und er hatte zusammen gegessen und dann einen Film geguckt. Er träumte andauernd genau sowas. Genau deshalb hatte er ja die Vermutung, dass das hier die Realität war und alles in Auradon nur seiner Vorstellung entkam. Hinter seiner Stirn begann es stark zu pochen und am liebsten hätte er sich doch einfach wieder schlafen gelegt, aber stattdessen stand er schwankend auf. Ihm blieb der Atem im Halse stecken, als sein Körper von den Schmerzen übermannt wurde. Es dauerte einige Sekunden, bevor sich seine Lungen wieder mit Sauerstoff füllten. Dann setzte er sich langsam und mit einem finsteren Gesichtsausdruck in Bewegung, um zum Schrank mit dem Dosen zu kommen. Es waren nicht viele. Insgesamt vier, aber es dürfte ausreichen, wenn er sich die gut aufteilte, bis er wieder halbwegs gesund war.

Carlos hatte die Dose Mais bis zur Hälfte geleert. Mehr durfte er nicht essen, sonst würde er schneller verhungern, als das er Böse sagen konnte. Er schloss so gut es ging die Dose mit den Deckel und stellte sie beiseite. Nebenbei lief der Fernseher, den er damals repariert hatte. „Und hier kommen sie!" Neugierig blickten die braunen Augen auf den Bildschirm, bevor sie riesig wurden. Ihm winkten drei bekannte Gesichter entgegen. „Hier sind Evie, ein Modeidol und eine herausragende Designerin. Jay, Mannschaftskapitän des Fencing Teams der Auradon Prep und Top Spieler des Tourney Teams. Und als letztes Mal, zukünftige Königin und feste Freundin von König Ben." „Und alte Freunde von Carlos de Vil", flüsterte er eher zu sich selbst. Es schmerzte ihre lächelnde Gesichter zu sehen. Es schmerzte zu sehen, dass sie ihn wirklich vergessen haben. Die Tränen brannten in seinen Augen und ein Schluchzen erschütterte seinen Körper, was ihm Schmerzen bereitete. Aber er konnte nicht aufhören zu weinen. Seine Freunde waren glücklich, während er in dieser elenden Hölle verrottete. Und nichts auf dieser Welt, könnte seinen Schmerz lindern. Auch nicht, dass Evie scheinbar ihren Lebenstraum erfüllt hatte. Auch nicht, dass Jay endlich von den Fängen seines Vater entkommen konnte und sogar ein Spieler von Sportteam wurde. Auch nicht, dass Mal endlich herausgefunden hat was Liebe ist. Es war ihm so verdammt nochmal egal. Seine Tränen fanden kein Ende. Ja, er war neidisch, dass sie so ein tolles Leben führen durften. Aber das war nicht der Grund seiner Verzweiflung. Er hatte sich auch für sie gefreut, würde hier nicht alles, seitdem sie weg waren, nur noch schlimmer für ihn werden.

Erschöpft sank er auf der Couch in sich zusammen und schloss die Augen. Sie hatten es ihm versprochen, doch im nächsten Augenblick wurde er vergessen. Er wusste auch warum. Er war nie ein wirkliches Mitglied ihrer Gruppe gewesen. Er war nie ein Teil davon gewesen. Wieder erklang ein Schluchzen und langsam hinterfragte er ob es noch irgendetwas gab. Hatte er noch irgendetwas was sie lohnen würde zu Leben? Das einzige was ihn zurzeit am Leben erhält waren die Träume. Harry. Ein klägliches Lachen entkam seiner Kehle. Er hatte sich wirklich in eine Traumversion verliebt. Das durfte der echte Harry nie erfahren. Sonst wäre er schneller Tod, als das er Böse sagen konnte. Müde rieb er sich die Arme über die Augen, bevor er sich erneut in die Stille Tiefe seiner Träume flüchtete.

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