Maudado part 8.2

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POV. Schneckchengottheit

"Sag mal,", fragte ich meinen besten Freund, "wenn du jetzt länger hierbleibst, sollten wir dir vielleicht ein paar Sachen besorgen oder? Also hast du genug Klamotten und sowas? Zahnbürste und so weiter wäre auch nicht ganz falsch, ich weiß nicht, was du vom Krankenhaus noch dabeihast.." Der Brünette sah mich leicht überfordert an. "Weißt du was, wir müssen sowieso einkaufen gehen. Du kannst dir dann auch einfach währenddessen überlegen, ob du noch was brauchst. Also... wenn du jetzt auch wirklich hierbleiben willst..." "Wenn es für dich in Ordnung ist... Ich bin dir ja sowieso schon genug zur Last gefallen, also..." "Hey, du bist keine Last für mich und wirst es auch nie sein, ok? Du kannst wirklich gerne hierbleiben, ich freue mich auch über Gesellschaft." "Also, dann.." Zombey lächelte mich schüchtern an. "Super. Dann wollen wir los oder willst du auch noch schnell duschen oder so?"

Ungefähr eine Stunde später liefen wir eine Straße entlang zum Supermarkt, die Sonne schien, und ich freute mich, als ich zur Seite blickte und Zombey neben mir Lächeln sah. Es war schon, wenn er sich mal von Chessie ablenken konnte, auch wenn es nur für ein paar Minuten war.

Im Supermarkt angekommen, fing ich an, Obst und Gemüse zusammenzusammeln, als plötzlich ich von hinten eine Hand auf meiner Schulter spürte. Erschrocken drehte ich mich um und sah direkt in Zombeys lachendes Gesicht. „Na, Schneckchenessen kaufen?" „Hey!", beschwerte ich mich, aber mein Freund lachte nur um machte sich aus dem Staub. Das war's mit mir, ich prustete los vor lachen und jagte ihm hinterher. Wir rannten durch die Gänge, aber obwohl Zombey normalerweise etwas sportlicher war als ich, war nach seinem Krankenhausaufenthalt noch nicht wieder ganz in Form, weswegen ich kurze Zeit später zu ihm aufholte. „Hab dich, flüsterte ich ihm ins Ohr, während ich kurz seinen Arm berührte, danach in die Gegenrichtung rannte, in die nächste Biegung hinein und mich zwischen zwei Kühlregalen versteckte. Ich hörte wie Zombey in meinen Gang einbog, aber scheinbar hatte ich mein Versteck gut gewählt, denn er lief an mir vorbei. Da ich merkte, dass er mich wohl nicht finden würde und mir langsam kalt wurde, lies ich ein leises „Piep" von mir hören. Zombey, gerade ganz in meiner Nähe und immernoch am Suchen, schien es gehört zu haben und kam in meine Richtung. „Piep" „Piep" In diesem Moment tauchte ein vor Hitze gerötetes Gesicht in meinem Guckspalt auf. „Gefunden", keuchte mein bester Freund. „Mit meiner Hilfe", konterte ich, während ich aufstand.

Meine Beine waren kalt, und ich fror. „Du zitterst ja", bemerkte der Brünette. „M-M-Mir i-i-ist k-kalt", gab ich nur zur Antwort. „Warum versteckst du dich den auch zwischen Kühlregalen? Komm mal her, du bist ja ganz kalt, nimm meine Jacke. Er gab mir seine Jacke und unsere Hände berührten sich. Nur eine ganz normale kurze Berührung. Aber sie waren so warm... Ok, das musste aufhören. Ich saß nichtmal im Auto.

Wir liefen die sonnenbeschienene Straße entlang, ich hatte immer noch Zombeys Jacke über meinen Schultern, aber langsam wurde mir wieder wärmer. Plötzlich drehte sich Zombey zur Seite und deutete auf ein Werbeplakat für eine, mir unbekannte, Modemarke. „Schau mal, kennst du den? Ich hab gehört, der hatte in seiner Schulzeit mal nen Kampf mit einem Neko, der soll im das ganze Gesicht aufgekratzt haben. Krass, da sieht man wirklich garnichts von."

Seine Worte wurden im meinem Kopf leiser, als ich seinem Blick folgte. Alles fing an sich zu drehen und es wurde schwarz. Auf dem Plakat hatte ich Claus gesehen...

Tränen rannen über mein Gesicht, das ich im Bezug des Sofas vergraben hatte. Die Beerdigung meiner Mutter war mittlerweile schon eine Woche her, aber ich war noch längst nicht darüber hinweg. Mein Vater konnte mir auch nicht helfen, er war den ganzen Tag im Büro. Wie immer. Morgen wäre mein erster Tag in der neuen Schule, die letzte Woche war ich zuhause geblieben, aber mein Vater hatte mir erlaubt, nach der Sache mit Claus und meiner Mutter die Schule zu wechseln. Ich war froh, Claus nicht mehr sehen zu müssen, aber ich nichtsdestotrotz hatte ich Angst. An der neuen Schule würden Nekos wohl genauso wenig toleriert werden und zusätzlich lief ich jetzt auch noch Gefahr, als die Halbwaise abgestempelt zu werden. Ich hatte gesehen wie grausam Menschen sein konnten und ich wollte das beim besten Willen nicht nochmal erleben müssen.

"Hi, ich bin Lillia. Du bist der Neue oder?" "H-Hallo?", antwortete ich, noch überfordert damit, einfach so unvoreingenommen freundlich angesprochen zu werden. "Du gehst ab jetzt in die 10a, oder?" "J-Ja, ich glaube schon" versuchte ich, möglichst selbstsicher zu entgegnen. "Ok, super. Ich bin Lillia. Das hab ich schon gesagt, oder? Ich bin die Klassensprecherin, deshalb dachte ich, ich führ dich mal ein bisschen rum und zeig dir alles. Ich find deine Ohren übrigens echt cool. Ich wäre auch gern ein Neko. Wie heißt du eigentlich?" "M-Maurice" ich hatte meinen Namen noch nie so wirklich gemocht, aber was will man machen... "Cooler Name. Komm wir müssen zum Unterricht. Sorry übrigens, falls ich dir ein bisschen zu schnell und zu chaotisch rede, ich bin ein bisschen aufgeregt. Ich mag neue Leute." Sie redete wirklich ein bisschen schnell, aber ich schaffte es, noch mitzukommen, während sie mich weiter vollredete,als wir uns auf den Werg zur Klasse machten. Ich war einfach nur froh, selber nicht zu viel sagen zu müssen und trotzdem erstmal nett aufgenommen zu werden.

Ich saß wieder zuhause auf dem Sofa. Endlich Ruhe. Lillia hatte mich der Klasse vorgestellt und mich direkt mit zu ihren Freunden genommen, die auch alle sehr nett gewesen waren, trotzdem war es immer anstrengend, in einer Fremden Umgebung mit fremden Leuten zu sein, ich war froh jetzt etwas entspannen zu können. Mein Handy summte. Ich hatte eine neue Instagram-Nachricht von... ClausMitC. Der Account war mir nicht unbekannt, mein Langzeitmobber hatte noch nie vor Social Media halt gemacht. Langsam öffnete ich die Nachricht "Hey, Missgeburt, du weißt, weglaufen macht es nur schlimmer. Du kannst mir nicht entkommen..." in meinem Inneren entstand wieder dieser undefinierbare Strudel aus Angst und Wut, ich musste es irgendwie heraus lassen. Ich ließ meinen Blick schweifen und ebendieser fiel auf ein Messer, das auf der Arbeitsplätze in der Küche lag. Ich sah von diesem zu meinem Arm und wieder zurück. Die silberne Klinge glänzte im Sonnenlicht...

Ein kurzes Kapitel für heute... >.<

Zomdado - Kommst du mit mir?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt