Die Dursleys verschwanden. Hauten irgendwohin ab, da es für sie hier nicht mehr sicher war. "Ich kann es ihnen nicht verübeln", murmelte ich, während ich mit verschränkten Armen neben Harry stand und wie er aus dem Fenster blickte. Bevor die Dursleys fuhren, liefen Harry und ich nach unten. Dudley kam auf uns zu und plötzlich streckte er meinem Bruder die Hand hin. Etwas steif schüttelten die beiden sich die Hände. Dann stand mein Cousin vor mir und völlig überraschend zog er mich in eine kurze aber kräftige Umarmung. Als er wieder Abstand nahm, nickte er uns beiden noch einmal zu und setzte sich mit seinen Eltern ins Auto. "Komm, Harry. Lass uns wieder rein gehen", murmelte ich, griff nach der Hand meines Bruders und zog ihn ins leere Haus.
"Harry, was machst du denn da? Hast du alles gepackt? Der Orden holt uns in einer halben Stunde ab." Harry blickte von dem Stück Glas in seiner Hand auf und zu mir. Ohne ein weiteres Wort legte er die Scherbe in seinen Rucksack, dazu wanderten noch ein paar weitere Sachen. Da mein Bruder nun endlich seine Sachen packte, lief ich zurück nach unten ins leere Wohnzimmer und überprüfte noch einmal meinen eigenen Rucksack. Auch dieses Mal fehlte nichts; Ich hatte mir ja sogar eine Liste geschrieben, damit ich nichts vergaß. Pirat saß in seinem Käfig neben meinem Rucksack und fiebte mich die ganze Zeit an. "Du kommst da erst raus, wenn wir sicher im Fuchsbau sind", machte ich ihm zum gefühlt tausendsten Mal klar und warf ihm einen Eulenkeks zu. Hinter mir polterte es und kurz darauf stand Harry im Raum. Er stellte seine Sachen zu meinen und Hedwig und Pirat begannen sich zu unterhalten.
Harry besah sich den Schrank unter der Treppe, in dem er die ersten elf Jahre seines Lebens verbracht hatte. "Schon komisch, oder?", murmelte ich und lehnte mich von hinten an ihn. "Total", antwortete Harry mir. Von draußen erklangen Motorengeräusche. Harry drehte sich um und zog seinen Zauberstab. Ich tat es ihm gleich. Harry lief zur Tür. Ich blieb hinter ihn und zielte auf einen Punkt neben seinem Kopf. Er blickte zu mir und ich nickte ihm zu. Schnell öffnete er die Tür. "Hallo Harry. Luna, siehst super aus." Grinsend senkte ich meine Hand wieder. Während Harry von Ron und Hermine begrüßt wurde, drängte sich der Orden an den dreien vorbei. Moody, Arthur, Kingsley, Mundungus Fletcher. Sogar Bill und Fleur sowie Fred und George waren da. "Hey Fleur! Fred, George! Freut mich dich kennenzulernen, Bill", grüßte ich alle. Hagrid zwängte sich ins Wohnzimmer und riss dabei fast den Türrahmen ein. Auch Tonks und Remus tauchten noch auf, die inzwischen verheiratet waren, was mich wirklich für die beiden freute.
Moody rief uns alle zur Ordnung. "Du bist noch nicht volljährig, du hast noch die Spur auf dir", richtete er sich an Harry. "Was heißt das?", wollte dieser wissen. "Wenn du niest, weiß das Ministerium, wer dir die Nase putzt. Wir müssen die Transportmittel benutzen, die die Spur nicht erkennt, das ist entscheidend." "Aber Luna ist doch auch noch nicht volljährig?", sagte Harry verwirrt. "Da gab's wohl einen Fehler, die Spur hat nie auf ihr gelegen. Was glaubst du, warum sie vor drei Jahren nicht auch wegen Zauberei Minderjähriger angeklagt wurde? Wie dem auch sei. Wir reisen in Zweiergruppen. Wenn irgendwo jemand auf uns wartet - und damit rechne ich fest - dann weiß er nicht, welche die echten Potters sind." "Die echten Potters?", hakte ich nach. Moody zog zwei Flachmänner aus seiner Tasche. "Ich denke, mit diesem Gebräu seid ihr vertraut." "Nein. Nein, nein, nein, nein, nein", meinte ich schnell, doch Hermine hörte nicht auf mich. Sie kam von hinten und zog Harry und mir ein paar Haare aus. "Verdammt Hermine!", schimpfte Harry.
Keine Minute später standen drei weitere Harrys und drei weitere Ichs im Wohnzimmer und wäre das keine so prekäre Situation gewesen, hätte ich wahrscheinlich gelacht. Dann mussten wir uns alle auch noch das Gleiche anziehen. Natürlich gingen wir Lunas in einen anderen Raum. "Bin isch froh, dass isch nicht 'Arry sein muss", murmelte die Fleur-Luna und die Hermine-Luna stimmte ihr zu. Nur Ron-Luna schien nicht gerade begeistert.
Die Gruppen wurden eingeteilt. Der echte Harry flog mit Hagrid. Ich war mit Tonks unterwegs und wir flogen auf unseren Besen. "Eins, zwei, drei." Wir starteten, flogen über die Wolken und direkt in die Hölle.
DU LIEST GERADE
Harry Potter und seine kleine Schwester 2
FanfictionDu ruhigen Jahre in Hogwarts sind vorbei und eine dunkle Zeit bricht an. Wird Luna es an der Seite ihres Bruders Harry, ihres Freundes Colin Creevey und ihrer besten Freundin Ginny Weasley schaffen, alle Herausforderungen zu meistern? (man sollte de...