Vom Paradies zurück in die Realität

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Im Komfort von Minhos Armen und seiner Bettdecke wachte Jisung auf. 

Wie es sich für den Frühling gehörte, fingen zu viele Vögel draußen an zu zwitschern und verkündeten dass der neue Tag angebrochen war. Durch die beigen Gardinen strahlte warmes Licht ins Zimmer. Jisung spürte die Sonnenstrahlen auf seiner Haut. 

Er öffnete seine Augen nur weit genug um durch seine Wimpern durch den Raum zu gucken. Um Minho zu sehen. Der kaum einen Zentimeter von ihm entfernt lag. Durch die Sonne strahlte sein Gesicht in einem warmen Orange und Jisung konnte die winzigen Härchen auf seinem Gesicht zählen. Seine Augenbrauen waren entspannt auf seiner Stirn, als hätte sie jemand dorthin gemalt. Genau wie das einzelne Muttermal auf seiner Nase. 

Jisung lächelte und schloss seine Augen wieder. Nur für diesen einen Moment erlaubte er sich alles außerhalb der Umarmung des anderen zu auszublenden. Hier war er sicher. Warm und geliebt.... 

Jisung öffnete seine Augen wieder. War er hier geliebt? Seine Augen trafen die von Minho. Der gerade anfing zu blinzeln. „Morgennn," summte er. Schlaf hing in seiner Stimme. Er nahm seine Arme zu sich und fing an sich zu strecken, bis seine Glieder leicht zitterten. Mit einem seufzten sackte er zurück in seine Matratze. „Gut geschlafen?" Fragte er durch ein Gähnen. 

Jisung nickte und rieb sich das Auge. „Schon, ich bin aber irgendwie erschöpft." Er drückte sich zurück in das Kissen. Durch tiefe Atemzüge gelang der Geruch von Minho in seine Lunge. Es füllte seinen ganzen Körper und lullte ihn zurück in den Schlaf. 

„Jisung..." Minho piekte seine Seite, doch er rührte sich nicht. „Du musst heute Arbeiten..." Minho rückte näher zu ihm. „Also steh auf." Er drückte seine Nase gegen seinen Hals. 

„Minho lass das." Kicherte Jisung. Der andere schüttelt nur den Kopf. 

„Ist ja gut, ich steh doch auf." Wiederwillig pflückte Jisung sich aus der Decke. Er schwang beide Beine aus dem Bett, seine Füße schwebten über dem Boden. „Ich kann die Klamotten behalten oder?" fragte er während er sich räkelte. 

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Der Morgen verlief ruhig, nicht besonders Ereignis-reich.

 Die Beiden taperten runter in die Küche. Die drei hungrigen Katzen empfingen sie schon vor den Schlafzimmern und begleiteten sie mit leisen gemaute mit nach unten. Während Jisung (mit Anleitung von Minho) den Katzen was zu essen machte, bereitete dieser getoastete Sandwiches vor. 

Minho erzählte Jisung von seiner heutigen Arbeit, wo er hinfahren musste. Nebenbei beschwerte er sich darüber das ihm das Spritgeld nur halb wiedererstattend wurde und das die Anlage in seinem Auto von sehr schlechter Qualität war. Jisung hörte aufmerksam zu. Er saß auf einem der vier Küchenstühle, Knie gegen die Tischplatte gelehnt hochgezogen. 

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Zusammen gingen sie wieder hoch in das Schlafzimmer. „Du könntest auch unten Fern gucken oder so..." meinte Minho, kopf in seinem Schrank gesteckt. „Dir zu zugucken ist interessanter." Antwortete Jisung. 

Vielleicht war das gelogen. Er lag wieder auf dem Bett, die weiße Bettdecke auf beiden Seiten aufgeblasen.

 Minho zog sich, ohne viel Scheu, vor ihm um. Wechselte die Jogginhose zu einer dunkelblauen Anzugshose. „Schwarz oder weiß?" Er hielt zwei T-Shirt vor seinen (nackten) Oberkörper. Jisung guckte eine Weile zwischen den drei hin und her. (Weißes T-Shirt, schwarzes T-Shirt, Minhos Torso). 

„Nimm weiß." 

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Nach einiger Zeit saßen die beiden wieder im Auto, Jisung noch in den Klammotten in denen er geschlafen hatte. „Wann sehen wir uns wieder?" Wollte er wissen. 

Trouvaille | Minsung ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt