Meine Wunde war schnell verheilt und bis zu dem großen Tag war ich wieder vollkommen auf den Beinen und in der Lage zu kämpfen. Der große Tag kündigte sich in Form eines Patronus an, der ins Zimmer schwebte und uns verkündete, dass Harry Potter in Hogwarts angekommen war. Fleur, Bill und ich machten uns sofort auf den Weg - Luni war schon wieder zurück in Hogwarts, warum auch immer.
Der gesamte restliche Orden des Phönix hatte sich dank McGonagall unbemerkt in Hogwarts versammeln können und nun war unser großer Auftritt gekommen. Harry mischte sich unter die Schüler, die in die große Halle gerufen wurden. Leider hatten wir keine Zeit uns großartig zu begrüßen. "Es scheint mir, als gäbe es trotz Ihrer Sicherheitsvorkehrungen immer noch ein Sicherheitsproblem in Ihrem Haus." Kingsley stieß die Tür zur großen Halle auf und wir traten ein. Das Getuschel begann. Ich erblickte Colin und Ginny und lächelte den beiden zu.
"Dass Sie es wagen, dort zu stehen wo er stand. Erzählen Sie ihnen, was in jener Nacht passiert ist. Erzählen Sie ihnen, wie Sie diesem Mann in die Augen sahen, ihm, der Ihnen vertraut hat und ihn getötet haben." Langsam trat ich auf Harry zu und griff nach seiner Hand. "Erzählen Sie es ihnen", hauchte ich. Snape zog seinen Zauberstab. Die Schüler wichen an den Rand der Halle zurück. McGonagall kam und stellte sich vor Harry und mich. Sie griff an, Snape wehrte ab. Immer wieder, bis Snape in einer schwarzen Wolke verschwand. "Feigling!", rief McGonagall ihm hinterher. Dann zündete sie alle Feuerschalen in der großen Halle an und die Schüler begannen zu jubeln. Colin kam auf mich zugerannt und verwickelte mich in einen langen wunderschönen Kuss. Den ersten Kuss seit Monaten.
Ich löste mich wieder von Colin und lächelte ihn breit an. Doch plötzlich. "Luna. Harry." Ich sank zu Boden. "Luna?", rief Colin und sank mit mir zu Boden. Dann begann ein Mädchen zu schreien. Und noch eines. "Ich weiß, dass viele von euch entschlossen sind zu kämpfen. Einige von euch halten es möglicherweise sogar für klug zu kämpfen. Aber es ist Irrsinn. Gebt mir Harry und Luna Potter. Hört auf mich, dann wird niemand zu schaden kommen. Gebt mir die Potters und ich lasse Hogwarts unversehrt. Gebt mir Harry und Luna Potter und ihr werdet belohnt. Ihr habt eine Stunde Zeit."
Keuchend blickte ich auf in Colins besorgtes und auch vor Angst verzogenes Gesicht. In der Halle war es totenstill. Dann eine Stimme, die die Stille durchschnitt wie ein Messer. "Worauf wartet ihr alle? Jemand muss die beiden schnappen!" Colin zog mich auf die Beine, stellte sich beschützend vor mich und hielt seinen Zauberstab hoch. Harry kam zu mir und die anderen aus dem Orden sowie unsere Freunde positionierten sich ebenfalls neben oder vor uns. Die erneute Stille wurde dieses Mal von Filch unterbrochen. "Schüler außerhalb der Betten! Schüler außerhalb der Betten!", rief er und kam in die Halle gestürmt. "Sie wurden angewiesen die Betten zu verlassen, Sie jämmerlicher Trottel", sagte McGonagall und Filch guckte ganz schön doof drein. "Oh. Tschuldigung, Ma'm." "Aber zufällig, Mr Filch, sind Sie genau zum passenden Zeitpunkt erschienen. Nun, würden Sie wohl die Freundlichkeit besitzen, auf der Stelle Miss Parkinson und die anderen Slytherin Schüler hinaus zu führen." "Und wo genau soll ich sie bitte hinführen, Ma'm?" "Der Kerker wäre ein passender Ort." Die Menge applaudierte und die Slytherins verschwanden.
"Ich nehme an es gibt einen Grund für Ihre Rückkehr?", wandte sich McGonagall an Harry und mich. "Wir brauchen Zeit", sagte Harry. "Tun Sie, was Sie tun müssen. Ich werde mich um die Sicherung des Schlosses kümmern. Potters. Es ist schön Sie wiederzusehen."
Ich rannte hinter Harry, Ron und Hermine her. Colin folgte mir. "Harry! Wir müssen den Horkrux auch zerstören können", rief Hermine. "Ich weiß wie! Wir brauchen einen Basiliskenzahn. Und unten in der Kammer des Schreckens liegt ein ganzer Haufen davon", warf ich ein. "Colin und ich gehen einen holen!", bestimmte ich. Das Trio nickte mir zu. "Hier, nimm die Karte. Damit du uns wiederfindest. Und den Horkrux aus Gringotts. Zerstört ihn, sobald ihr unten seid", sagte Harry und drückte mir die Karte des Rumtreibers in die Hand. Ich nickte ihm zu und rannte mit Colin in Richtung der Mädchentoiletten.
Auf dem Weg wurden wir jedoch kurz aufgehalten. "Luna! Luna!" Ich drehte mich um und sah Tonks auf mich zurennen. "Tonks? Wie geht's dir? Was ist mit dem Kind?" Das hatte ich sie schon vorher fragen sollen. "Es ist ein Junge. Wir haben ihn Ted genannt. Hier, schau." Sie holte ein Bild hervor, auf dem ein kleines Baby schlief. "Er kann es kaum erwarten seine Patentante kennenzulernen. Luna, versprichst du mir etwas? Wenn Remus und mir etwas passiert, dann pass auf den Kleinen auf." "Versprich du mir, dass euch nichts passiert!" "Das kann ich nicht. Das kann niemand in diesen Zeiten. Bitte, kümmer dich um den Kleinen, sollte uns etwas passieren." Mit Tränen in den Augen umarmte ich Tonks. "Versprochen." Sie lächelte mich an und drückte mir das Bild in die Hand. "Was auch immer ihr vorhabt, ihr solltet euch beeilen", murmelte sie dann, drehte sich um und rannte davon. Colin nahm meine Hand und zog mich hinter sich her weiter in Richtung unseres Ziels. Das Bild verstaute ich sicher in meiner Hosentasche.
Ein Satz auf Parsel und schon öffnete sich das Waschbecken. "Cool", murmelte Colin. "Damals war das alles andere als cool. Lockhard hat uns bedroht, du warst versteinert und eine riesige Schlange hat Harry und mich da unten angegriffen. Alles andere als cool. Guten Flug, Colin." "Was-aaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhh." Ich hatte Colin die Rutsche hinunter geschubst und sprang ihm nun hinterher. Unten hatte sich nichts verändert. Die Knochen lagen immer noch da. "Voll gruselig", murmelte Colin. Ich stand auf und zog ihn auf die Beine. "Na komm, wir müssen uns beeilen. Der Angriff beginnt sicher bald und dann bracht Harry den Zahn, damit er den Horkrux zerstören kann."
Wir liefen den Gang entlang und kamen vor das Tor. Wieder ein Satz auf Parsel und wir konnten weiter gehen. "Da vorne", murmelte ich. Wir kamen in die große Halle, an deren Seiten sich Wasser befand. Vorne war der Kopf, aus dem damals der Basilisk gekommen war. Und das Skelett eben jenes Ungetüms lag noch genau da, wo die Schlange vor Jahren gestorben war. Ich legte den Horkrux auf den Boden, Colin brach vorsichtig einen Basiliskenzahn ab. "Hier, mach du das", murmelte er und reichte ihn mir. Ich jedoch schüttelte meinen Kopf. "Mach du das lieber." Ohne lange zu zögern kniete Colin sich hin und stach zu.
Ich keuchte auf und taumelte lecht. "Luna?", rief Colin und sprang auf. Eine Wassergestalt bildete sich und kam auf uns zu. Colin legte mir einen Arm unter die Achseln und zog mich weg. Dann wurden wir mit Wasser überschüttet und ich konnte wieder klar denken. "Alles in Ordnung?", erkundigte sich Colin besorgt. "Klar", murmelte ich, wandte mich ihm zu und dann küsste ich ihn stürmisch.
"Komm, schnell! Wir müssen wieder nach oben und Harry und die anderen finden!", rief ich, nachdem wir uns wieder gelöst hatten. Hand in Hand rannten wir zurück.
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Harry Potter und seine kleine Schwester 2
FanfictionDu ruhigen Jahre in Hogwarts sind vorbei und eine dunkle Zeit bricht an. Wird Luna es an der Seite ihres Bruders Harry, ihres Freundes Colin Creevey und ihrer besten Freundin Ginny Weasley schaffen, alle Herausforderungen zu meistern? (man sollte de...