{Jimin}
„Nein, Baby", kichere ich, „nicht jetzt." Meinen Körper angespannt, versuche ich ihn von seinen Kitzel-Attacken an mir zu hindern. Seine Hände fummeln an meinem Shirt herum, während er mit seinen Fingerspitzen die empfindlichen Stellen meines Körpers im Besonderen inspiziert. Wegen der Hektik und der Panik in mir, kann ich kaum noch richtig stehen oder gar ein Wort aus mir bringen.
Aber das ist nicht alles. Als wäre es nicht schon genug, ist er nun auch noch dabei meinen Hals abzuknutschen, als kriege er nicht mehr genug von mir.Nach dem Frühstück sind wir nämlich ein wenig raus gegangen. Wir sind zusammen um den See spaziert, haben Eis in dem Café des Hotels gegessen und den Leuten dabei zugesehen, wie sie ihre Zeit hier verbringen. Es war wirklich unsagbar schön. Auch das Wetter scheint mitzuspielen, obwohl es schon Herbst ist. Die Bäume, die am Rande des Sees stehen, sind alle in ein dunkles rot getunkt, wobei schon einige ihrer blutigen Blätter auf das Gras unter ihnen gefallen sind. Das ganze Laub, was sich dort unten auf der Erde versammelt hat, bildet ein wildes Meer aus Farben und Formen, die mich einfach verzaubern. Die Natur verzaubert mich. Wirklich jedes Mal aufs Neue. Egal, ob es die Blumen im Frühling, die Landschaften im Sommer, die Bäume im Herbst oder der Schnee im Winter ist. Wirklich alles hat seine eigene Wirkung auf mich.
Und der Herbst, der dort draußen vor der Tür seine Seele in Pflanzen und Tiere steckt, macht mich irgendwie glücklich. Er beruhigt mich.„Ach komm schon", haucht er glucksend und bringt mich so in sekundenschnelle wieder in die Gegenwart.
Nun ja. Jetzt sind wir wieder hier. In unserem Zimmer.
Es ist früher Nachmittag und bald würde der Empfang der Gäste beginnen. Doch Jungkook hat anscheinend andere Pläne.„Wir müssen –", ich stocke kurz, da er mich immer noch kitzelt und ich mir ein Kichern nicht verkneifen kann. „Wir müssen uns ... fertig machen", meine ich mit angestrengtem Atem, aber einem Grinsen auf dem Gesicht. „Nur kurz", flüstert er und hebt mich darauf hoch, „in der Früh hast du mich auch stehen lassen. Jetzt bin ich mal an der Reihe."
Mit geweiteten Augen sehe ich ihn an, wobei meine Brust jedoch immer noch starke Bewegungen tätigt. Zum Glück hat er aber aufgehört mich zu befummeln.„Wieso bist du so ungeduldig?", frage ich ihn, möchte aber nicht zeigen, wie ernst es mir eigentlich ist. „Bin ich nicht ...", murmelt er. „Dann sag mir, was du jetzt vorhast."
„Wir könnten ja ... ein bisschen Spaß haben ..."
Schmunzelnd verdrehe ich die Augen. „Und was ist daran nicht ungeduldig?", frage ich ihn, „Ich habe dir doch gesagt, dass wir das alles auf heute Abend schieben können."
„Aber –"
„Kein 'Aber'", sage ich ihm und blicke ihn mahnend an.
Schmollend schiebt er seine Unterlippe nach vorne und zieht dabei immer noch nicht in Erwägung mich runter zu lassen. Nun bekomme ich aber etwas Mitleid, da sein Blick zu triefend ist. Wie ein kleiner Welpe, der eine Extraportion Fressen verlangt.„Heute Abend. Versprochen", schlage ich ihm vor, doch seine Mimik ändert sich in keiner Weise. „Jungkook ..."
„Bitteee", quengelt er erneut. Aber das wird mir eben zu kindisch. Er kann doch nicht erwarten, dass ich jetzt einfach nachgebe. Ich habe nun mal keine Lust. Das muss er akzeptieren. Ich will mich einfach auf die Hochzeit konzentrieren, das ist alles.„Nein. Und jetzt lass mich runter!" Mit einem genervten Seufzen lässt er mich zurück auf den Boden, während er sagt: „Du bist so angespannt zur Zeit."
Eigentlich wollte ich eben den Anzug aus meiner Tasche holen, doch diese Aussage kratz nun wirklich an meinem Ego. Mit gar schon wütendem Gesichtsausdruck drehe ich mich zu ihm um. „Was hast du eben gesagt?"
„Du bist unausgelastet", meint er so locker, als hätte er damit vollkommen recht. „Ich bin unausgelastet? Entschuldigung, aber der angespannte von uns beiden bist wohl du!", gifte ich und beiße mein Kiefer zusammen. „Wenn du entspannt wärst, wäre heute schon was passiert. Aber nein. Du willst ja nicht. Prinzessin", kommt es abfällig aus ihm, als wäre nun alles meine Schuld.„Du hast doch ein ernsthaftes Problem. In allem. In der Sicht auf Dinge und in dem Umgang mit Menschen. Du willst doch unbedingt diese ganze Scheiße haben, obwohl wir vor einem Monat gesagt haben, dass wir es unterbinden. Aber letzte Nacht war wahrscheinlich die erste seit langen, in der ich ohne deine Spielereien schlafen konnte!"
„Das ist doch Bullshit", zischt er und tätigt eine aggressive Handbewegung.
„O tut mir leid. Tut mir ja so leid, dass ich keine Lust habe, sexuell angegangen zu werden. Tut mir leid, dass ich das Körperliche in unserer Beziehung nicht immer schön finde. Tut mir leid, dass ich deinen Willen nicht akzeptiere und mich nicht einfach von dir vergewaltigen lasse!", meine ich mit höchstem Sarkasmus. Fast schon gehässig entkommen mir dabei die letzten Worte.„Was?", fragt er nun aber völlig geschockt. „Du verbindest es also mit sexueller Belästigung?"
„D–das ... habe ich nie gesagt", versuche ich mich zu retten. Denn vielleicht waren meine Worte etwas extrem benutzt. Aber anders kann ich es ihm nicht klar machen. Anders kann ich es ihm nicht weiß machen.
„Du willst das also nicht?" Seine Miene ist so trist. Und es tut mir im Herzen weh. Ich hätte das nicht sagen sollen.
„Jungkook, i... ich ... Doch natürlich, es ist nur ..."„Vergiss es. Wenn ich dir so ein Gefühl gebe, dann ... dann sollte ich besser Abstand nehmen."
Wie Eis erstarre ich. Ein Schauer durchfährt mich, als er diese Worte sprach. „Nein! Jungkook! Das habe ich nicht so gemeint, es tut mir leid!" Ich komme ihm ein wenig näher, doch er weicht nur zurück. „Wenn ich dir nicht gut tue ..., wieso sagst du es mir dann nicht einfach?"
Schwer atme ich aus und muss kurz passende Sätze reimen, damit ich nicht völlig die Fassung verliere.„Das war eine Übertreibung. Nimm es nicht so ernst. Ich will dir einfach sagen, dass ich mich nicht immer nach dir richten kann. Ich fand es so schön einfach still neben dir einzuschlafen. Der Tag auch ..., er hat mir so sehr gefallen. Wirklich. Bitte, denk nicht, du würdest mir weh tun oder so ...", rattere ich stockend, da ich mich einfach erklären will.
„Bist du dir sicher?" Er schluckt ängstlich. Angespannt sieht er mir in die Augen.
Zaghaft nicke ich, dann macht er mir es gleich.Doch diese Stille, die plötzlich zwischen uns weilt, ist so dermaßen schwer. Sie ist so laut, aber doch so leise. Sie schmerz in der Brust, als würde sie einen Dolch dort hinein rammen und ihn sofort wieder herausziehen, um die Wunde klaffen zu lassen.
Wir sehen uns nicht an. Nicht mehr. Wir tauschen keinerlei Wörter oder Blicke aus. Es ist ein Totschweigen. Und ich habe das Gefühl, wir könnten hier Stunden stehen, während keiner von uns ein Wort sagt oder eine Bewegung wagt. Einfach weil sie uns beherrscht. Diese stechende Stille. Sie fixiert uns an Ort und Stelle und scheint auch unsere Gefühle und Gedanken zu kontrollieren. Etwas, was ungreifbar ist, was nur durch das Nichts existiert, hat uns gänzlich eingenommen.
Gefühlt eine halbe Ewigkeit stehen wir noch so da. Starr. Unbrauchbar. Doch Jungkook wagt als Erster von uns beiden eine Bewegung.
Er geht an mir vorbei zu seiner Tasche, streift mich dabei aber nicht. Es wirkte schon beinahe so, als wolle er keine einzige Berührung mehr an mich legen. Als wolle er es nicht mehr. Nur wegen meiner Übertreibung.Nun drehe ich mich um und möchte eigentlich seinen Blick fangen, doch ehe ich meinen Körper in seine Richtung lenke, schließt sich schon die Badtür lautstark. Ängstlich zucke ich zusammen. Ich sehe das als Zeichen. Als Zeichen, dass ich mich jetzt auch umziehen soll und am besten kein Wort mehr zu Jungkook sage. Das nehme ich aus dieser Reaktion. Und sie tut weh. Höllisch weh.
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Ich hatte so viel zu tun die letzten Tage, da ich mich als Lektorin bei einem kleinen Verlag beworben habe und ein Probemanuskript mit Hilfe eines Leitfadens vom Verlag korrigieren durfte.
Aber auch an dem Manuskript von diesem Buch arbeite ich eben. Am Wochenende darf ich dann noch eine Exposé dazu schreiben haha
Wünscht mir Glück <33
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Let's talk about SEX⇴{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦}
Fanfiction» 𝒅𝒐𝒏'𝒕 𝒕𝒆𝒍𝒍 𝒎𝒆 𝒔𝒆𝒙 𝒊𝒔 𝒐𝒏𝒍𝒚 𝒑𝒉𝒚𝒔𝒊𝒄𝒂𝒍 « Die beiden Schüler Jungkook und Jimin führen eine unzertrennliche Freundschaft und das schon seit dem Kindergarten. Jedes noch so kleine Geheimnis ist dem anderen offenbart, sodass e...