Kapitel 65

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Hagrid musste uns auf seinen Armen tragen, während wir in Richtung Hogwarts liefen. Mein Zauberstab befand sich Merlin sei Dank noch in meiner Hosentasche. Wo Harrys war, wusste ich nicht so genau, doch ich glaubte, dass seiner auch in seiner Hosentasche war. "Harry und Luna Potter sind tot!", verkündete Voldemort, als wir zum Stehen kamen. "Nein!", hörte ich Ginny und Colin schreien und musste mir eine Träne verkneifen. "Seid still! Dumme Kinder! Harry und Luna Potter sind tot." Wenn der wüsste.... "Von heute bis in alle Zukunft, werdet ihr nur einem folgen. Und das bin ich." Kurze Stille. Dann... "Harry und Luna Potter sind tot!" Die Todesser um uns herum begannen zu lachen und Voldemort stimmte mit ein. Grausig. "Und jetzt ist der Zeitpunkt da euch zu bekennen. Tretet vor und schließt euch uns an. Oder sterbt."

Draco wurde von seinem Vater aufgefordert und nach dem, was ich hörte, lief er zu den Todessern. Dann passierte noch etwas. Anscheinend war Neville vorgetreten. "Ich will was sagen! Dass Harry und Luna tot sind, ändert nichts. Tag für Tag sterben Leute. Freunde, Verwandte. Ja, heute haben wir Harry und Luna verloren, aber sie sind noch bei uns. Hier drin. Genau wie Remus, Tonks und all die anderen. Sie alle. Ihr Tod war nicht sinnlos! Aber Ihrer wird es sein! Weil Sie im Unrecht sind! Harrys und Lunas Herzen haben für uns geschlagen! Für jeden von uns! Es ist nicht vorbei!"

Wie als wäre das ein Stichwort, rollte sich Harry aus Hagrids Armen und ich tat es ihm schnell gleich. "Wir leben noch!", schrie ich Voldemort an, zog meinen Zauberstab und feuerte zusammen mit Harry einen Zauber auf die Schlange ab, die aber wirkungslos blieben. "Neville! Die Schlange!", kreischte ich, als ich sah, dass er das Schwert von Gryffindor in der Hand hielt. Dann hechtete ich hinter eine Mauer und einen Gang entlang, während Voldemort immer wieder Zauber auf mich und Harry abfeuerte.

Wir stolperten ins Schloss, hoben unsere Zauberstäbe und warteten auf Voldemort. Um uns herum war es still. Alle anderen kämpften in einem anderen Sektor. Harry fasste meine Hand und wir rannten. Dann tauchte Voldemort im Schloss auf. Wir gingen zum Angriff über, doch konnten wir ihn nicht besiegen. Die Schlange tauchte hinter uns auf. Harry zog den Basiliskenzahn, doch Voldemort setzte erneut zum Angriff an und wir mussten fliehen. So ging das eine ganze Weile. Harry und ich rannten, wichen Voldemorts Flüchen aus oder wehrten sie ab. Das war der Vorteil, dass wir zu zweit waren. Wir konnten besser auf die Flüche reagieren.

Wir flogen zu dritt aus einem der Türme. Voldemort versuchte uns loszuwerden, doch wir ließen uns nicht abschütteln. Letztendlich landeten wir auf dem Innenhof von Hogwarts. Keuchend rappelte ich mich auf und suchte nach meinem Zauberstab, der mir aus der Hand gefallen war. Gerade rechtzeitig griff ich nach ihm und wehrte gemeinsam mit Harry Voldemorts Fluch ab. Ein Sirren ließ uns inne halten. Dann wussten wir es. Die Schlange war tot. Jetzt konnten wir Voldemort besiegen. Mit aller Kraft schossen Harry und ich Voldemort unsere Zauber entgegen, sodass er seinen Stab verlor. Harry fing den Elderstab auf. Voldemort zerfiel zu Asche.

Keuchend fiel ich auf den Boden. Harry kniete sich vor mich und nahm mich fest in den Arm. "Er ist tot. Wir haben es geschafft", hauchte ich und brach in Tränen aus.

Die Stimmung in der großen Halle war ausgelassener, jetzt da Voldemort besiegt war und es keine weiteren Tode gegeben hatte. Stürmisch wurde ich von Colin umarmt und mit Küssen überhäuft. Er führte mich zu einer Bank, drückte mir eine Tasse Tee in die Hand, legte seinen Arm um meine Schulter und ließ mich den restlichen Tag nicht mehr los. Ich genoss es und kuschelte mich noch weiter gegen seine Brust.

Harry Potter und seine kleine Schwester 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt