Fußball OS boyxboy

Sümich - Kimmich x Süle (1/2)

Joshua POV

Gelangweilt schalte ich durch die Programme des Fernsehers, während mein Freund uns in der Küche etwas zu Essen macht. Plötzlich stoße ich auf einen Sender, der ein Bild von Niklas zeigt. Ich bleibe auf dem Sender und erhöhe die Lautstärke. „Bayerns Innenverteidiger Niklas Süle wird im Sommer nach Dortmund wechseln. Der 26-jährige Deutsche hatte in Vergangenheit mehrfach Wechselgedanken gehabt. Selbst sagt er: Er wolle mehr erreichen. Bei Dortmund habe er das Gefühl, er sei erwünscht und könne Dortmund zu noch besseren Leistungen zu bringen.", berichtet der Reporter.

Mit einem lauten Krachen lässt Niklas das Essen fallen. „Ich kann das erklären.", sagt er schon fast panisch. „Was gibt es da zu erklären?! Anstatt deinem Freund zu sagen, dass du wechselst, muss er es durch andere erfahren. Das ist doch was ganz normales!", brülle ich, renne ins Schlafzimmer, das ich sofort abschließe und lasse meinen Tränen freien Lauf. Warum spricht er nicht mit mir? Wir hätten zusammen darüber reden können. „Jo, bitte mach auf.", höre ich die Stimme von Niklas durch die Tür. „Hau ab! Geh doch nach Dortmund!" „Jo..." „Pack deine Sachen und verpiss dich!"

Niklas POV

Warum habe ich nicht einfach mit ihm gesprochen? Es war ja klar, dass die Medien früher oder später darüber berichten würden. Ich bin so ein Feigling. Wenn ich einfach mit ihm geredet hätte, wäre er jetzt nicht so verletzt.

Ich weiß, dass er nicht wütend ist. Er ist enttäuscht und verletzt. Enttäuscht, dass ich ihm nicht gezeigt habe, dass ich ihm voll und ganz vertraue. Auch wenn Joshua von außen sehr hart wirkt, ist er von innen sehr sensibel. Ich bin der einzige vor dem er seine sensible Seite zeigt, nicht einmal das Team weiß von ihr, weil es ihm teilweise vor mir schon peinlich ist, seine Gefühle zu zeigen. Er hält es für schwach, anderen Menschen seine Gefühle zu offenbaren, aber mir zu liebe macht er es trotzdem.

„Jo, bitte lass uns reden.", versuche ich es nochmal. „Ich wüsste nicht worüber.", sagt er, wobei seine Stimme bricht. „Schatz, es..." „Nenn mich nicht so!" Plötzlich öffnet er die Tür und kommt mit einem Koffer wieder raus. Er schiebt mich Richtung Haustür, öffnet sie und schiebt mich mitsamt Koffer nach draußen. „Jo, ich will es..." Mit einem lautem Krachen fällt die Tür ins Schloss und ich stehe wie angewurzelt vor unserem Haus. „...dir erklären.", sage ich mehr zu mir selbst.

Joshua POV

Warum muss ich mich immer auf solche Idioten einlassen?! Es hätte mir früher klar sein müssen, dass er mich nur verletzen wird, so wie er es immer getan hat. Es ist ja nicht das erste Mal, dass er mir etwas verheimlicht hat...

Er hat mir fast drei Monate verschwiegen, dass er schonmal was mit jemandem aus der Mannschaft hatte. Und das ist jawohl wichtig.

Ein halbes Jahr zuvor im Trainingslager

Niklas POV

Wo ist Joshua nur? Ich musste ihm vom Trainer was ausrichten und er ist einfach nicht aufzufinden. „JOSHUA! Ich hab keinen Bock, den ganzen Tag hinter deinem Scheiß herzurennen!" Wütend bin ich zurück in das Zimmer gegangen, das Joshua und ich uns gezwungenermaßen teilen mussten. Als ich das Zimmer betreten habe, habe ich ein leises Schluchzen vernommen. Ich bin dem Geräusch bis ins Badezimmer gefolgt. Dort hat Joshua auf dem Boden gesessen, die Knie an seine Brust gezogen und seinen Kopf darauf abgelegt. Ein wenig überfordert bin ich vor ihm stehen geblieben. Ich hatte noch nie zuvor gesehen, dass er weint, geschweige denn, dass er traurig ist. Nach kurzem überlegen habe ich mich dann neben ihn gesetzt und einen Arm um seine Schulter gelegt. „Alles ist gut, ich bin bei dir." Er hat sich in mein T-Shirt gekrallt. „W-w-warum m-macht sie sowas? Ich dachte,... ich dachte, sie würde mich lieben." Immer mehr Tränen sind ihm über die Wangen gelaufen. „Alles wird wieder gut. Das verspreche ich dir." Dann hat er mir tief in die Augen geschaut. Nur ein „Danke.", hat er von sich gegeben. Danach hat sich in mir eine ungewohnte Wärme ausgebreitet. Auch wenn ich es mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingestehen wollte, wusste ich genau, was diese Wärme zu bedeuten hatte.