Die Ausrüstung des Pferdes II

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Das Gebiss

Wassertrense, Schenkeltrense, Olivenkopfgebiss, D-Ringtrense.
Das sind wohl die üblichsten Gebisse, erhältlich einfach oder doppelt gebrochen und in verschiedenen Dicken und Längen.

Da stellt sich einem zwangsläufig die Frage, welches denn nun das richtige für sein Pferd ist.
Der am einfachsten zu bestimmende Parameter (ich hatte heute 3 Stunden am Stück Mathe, das verfolgt mich :D) ist die Länge. Das Gebiss sollte an beiden Seiten ca. 1cm aus dem Maul herausragen, dann passt es!

Bei der Dicke ist es schon etwas schwieriger: je dicker desto weicher, so sagt man, wirkt das Gebiss. Aber manche Pferde haben z.B. ein sehr schmales Maul oder eine sehr dicke Zunge und somit wenig Platz. In diesem Fall empfiehlt sich oft auch ein dünneren Gebiss.

Jedes Pferd ist verschieden, deshalb kann man nicht pauschal sagen, welches Gebiss am besten passt. Oft erfährt man das nur durch ausprobieren oder ein Profi gibt euch einen Tipp. Wobei dieser meistens auch mehr oder weniger 'raten' wird, was am besten passt. Eine schwierige Sache also.

Jetzt noch ein anderes Thema: spezielle Gebisse. Darunter fallen für mich Pelham, Springkandare und sonstige erlaubte Gebisse. Von denen würde ich euch generell stark abraten, nur für einen Profi können sie in seltenen Fällen nützlich sein (zur Korrektur bestimmter Probleme über einen beschränkten Zeitraum).
Oft werden diese Gebisse jedoch auch von weniger versierten Reitern insbesondere bei Springpferden eingesetzt. Sie sollen helfen, die im Parcours mitunter sehr temperamentvollen Pferde bremsen zu können. Das finde ich mehr als unpassend und zeigt mal wieder, dass viele Springreiter die Dressur vernachlässigen, obwohl diese die Grundlage dafür darstellt. Den Spruch Man sollte mindestens eine Klasse niedriger Dressur mit seinem Pferd reiten können als man auf dem Turnier Springen geht finde ich eigentlich ganz passend. Natürlich braucht man keine Traversalen im Parcours, aber es kann sehrwohl sein, dass man für die Kurven einen sehr hohen Versammlungsgrad benötigt. Aber ich schweife ab...

Eine Ausnahme bildet für mich die Dressurkandare.
Natürlich sollte man mindestens auf L-Niveau reiten und eine absolut ruhige, unabhängige Zügelführung besitzen. Zudem muss auch das Pferd dementsprechend weit ausgebildet sein. Es muss auch bereits konstant am Zügel gehen, denn die Dressurkandare sollte nicht die Beizäumung erzwingen.
Trifft das zu, kann die Dressurkandare beim richtigen Gebrauch die Hilfengebung sehr verfeinern und ist dann keinesfalls ein "Folterinstrument", wie manche behaupten.

Ich selbst reite auch hin und wieder damit und habe durchweg gute Erfahrungen! Ich kann damit meine Zügelhilfen nicht nur verfeinern sondern auch besser differenzieren. Z.B. nehme ich zum Stellen nur den Trensenzügel aber zum zurücknehmen/bei einer verwahrenden Hilfe nehme ich beide.
Insgesamt streckt sich mein Pferd mit Dressurkandare besser an den Zügel und läuft noch konstanter in der Anlehnung.
Trotzdem darf man es nicht übertreiben - mehr als z.B. alle zwei Wochen einmal und auf dem Dressurturnier ab L sollte man sie nicht benutzen.
Ich selbst arbeite lieber weiter an der Anlehnung auf Trense, wo es immer noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt.

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