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Hausnummer 22, wo bist du?
Verzweifelt suchte ich das Haus von Hayley Green. So hieß sie übrigens, das Mädchen was mir Nachhilfe geben sollte.

Als sie die Tür öffnete lächelte ich peinlich berührt, genauso wie sie. Für uns beide war es eine komische Situation. Wir kannten uns eigentlich garnicht und jetzt trafen wir uns auf Wunsch irgendeines Lehrers. Was solls, wird schon klappen.

"Komm rein" sagte sie krampfhaft lächelnd und schob ihre Brille nach oben.

Ihr Haus war schön, klein, aber schön eingerichtet. Ich streifte mir die Schuhe ab und folgte ihr. Sie hatte schulterlange, blonde Locken. Warscheinlich von Natur aus. Was würde ich dafür geben solche Locken zu haben.

"Wow ist das dein Zimmer?" Dumme frage, das wusste ich, da es offensichtlich war, dass es ihres war.
Ihr Zimmer war übersät mit Bücherregalen von denen sich meine Augen nicht losreißen konnten.

"Ja, passt zu meinem Image als streberin, nicht?" Sagte sie als wäre ihr die Tatsache peinlich, dass sie ein Zimmer voller großartiger Geschichten besaß.

"Was redest du da?" Ich konnte meine Begeisterung nicht verbergen und sah mir eines der Regale aus der Nähe an.
"Wenn es den Himmel gibt, dann ist es dieser Ort" Okay, wenn ich von etwas sehr begeistert war, fing ich schnell mal an zu übertreiben.
Ich hörte sie leise hinter mir kichern.
"Ich habe es nach Autoren sortiert und nach Genre" erzählte sie mir.
"Heute Nacht werde ich hier einbrechen und alles klauen"
Scherzte ich und stellte meine Tasche auf dem Boden ab.

"Möchtest du was trinken?" Fragte sie zögerlich und Verknotete nervös ihre Finger ineinander. Was konnte ich tun um ihr zu zeigen, dass sie sich nicht vor mir fürchten brauch?
"Klar"

"Setz dich ruhig schonmal ich bin gleich wieder da" Ich nickte und setzte mich auf ihren Schreibtisch Stuhl. Ich begutachtete ihr Zimmer ein weiteres Mal.  Sie schien Harry Potter fan zu sein. Sympathisch.
Sie hatte nicht nur die alten Taschenbuch Ausgaben, sondern auch diese neuen illustrierten Bücher. An ihrer Wand hing ein Poster auf dem Harry und Voldemord abgebildet waren, die sich gegenüberstanden. Ich musste schmunzeln als ich den kleinen Hedwig Stiftehalter auf ihrem Schreibtisch sah.

                           ....

Die nervöse Stimmung im Raum war immernoch deutlich zu spüren, selbst als sie mir mit Erfolg den ganzen Mathe Kram erklärt hatte.
"Weißt du, du musst keine Angst vor mir haben" Ich musste es einfach aussprechen.
Sie sah mich mit weit aufgerissenen Augen an.
"Ich hab keine Angst vor dir" log sie, doch sah mir dabei nicht in die Augen.
"Es liegt nicht an dir" fügte sie hinzu.
"Ich komme einfach nicht so mit Menschen klar, sie machen mich nervös und du bist die Freundin von Jessica, die ja ganz eindeutig etwas gegen mich hat" mit jedem Wort wurde ihre Stimme leiser und unsicherer. Ich schenkte ihr ein mitfühlenden lächeln.
"Jess hat nichts gegen dich, sie ist einfach sehr impulsiv und oftmals auf Streit aus." Versuchte ich sie zu beruhigen. "Warscheinlich hat sie eure Konfrontation schon längst wieder vergessen."
Ich hörte sie leise seufzen. Hoffentlich aus Erleichterung.

                               ...

Ich glaube ich hatte es geschafft, ich war ein wenig zu ihr durchgedrungen. Sie hatte nicht mehr diesen verängstigten Blick, den sie hatte als sie mir die Tür öffnete. Es war lockerer. Die ganze Stimmung.

"Gehst du eigentlich auch auf diese Feier?" Fragte ich sie, einfach um ein Gesprächs Thema zu haben.

"Ich hab drüber nachgedacht, aber mich hat niemand gefragt und naja alleine...Ich denke nicht, dass ich hin gehen werde" erklärte sie und zuckte mit den Schultern.
Ich nickte nur.

"Stimmt es eigentlich, dass du und Jessica Streit habt?" Fragte sie mich zurückhaltend, als wäre sie nicht sicher ob sie fragen sollte.

Verdutzt sah ich sie an.
Schon die zweite Person, die etwas merkwürdiges über Jessica sagte.

"Wie kommst du darauf?" Fragte ich und sah sie stirnrunzelnt an.

Hey :) heute ist das Kapitel leider etwas kürzer, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. ♡
Was haltet ihr von Hayley?

Broken Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt